Diese Woche erschien der Bericht zu Planetary Health Diet in der Schweiz, eine Schätzmethodik des Ernährungsverhaltens der Schweizer Bevölkerung basierend auf Einkaufsdaten.
Der Bericht untersucht die aktuellen Ernährungsgewohnheiten in Schweizer Haushalten, mit einem besonderen Fokus auf den Konsum von Milchprodukten und deren pflanzlichen Milchproduktalternativen im Kontext einer gesunden und nachhaltigen Lebensmittelauswahl, in Anlehnung an die Eat-Lancet Planetary Health Diet.
Anteil flexitarischer Haushalte steigt
Zwischen 2022 und 2024 sank der Anteil omnivorer Haushalte in der Schweiz von 70.6 % auf 63.6 %. Gleichzeitig stieg der Anteil flexitarischer Haushalte von 18.3 % auf 26.6 %, was eine wachsende Bereitschaft zur bewussten Einschränkung des Fleisch- und Fischkonsums zeigt. Der Anteil ovolaktovegetarischer Haushalte nahm leicht zu (von 7.8 % auf 8.1 %). Die vegane Ernährung blieb auf einem weiterhin sehr niedrigen Niveau (von 0.5 % auf 0.3 %). Weiter zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass lediglich 13 % der Haushalte die Kriterien einer gesunden, nachhaltigen Nahrungsmittelauswahl erfüllen, was eine leichte Verbesserung gegenüber 11 % im Jahr 2022 darstellt.
Pflanzliche Milchproduktalternativen gewinnen Marktanteil
Während der Fleisch- und Fischkonsum zunehmend reduziert wird, bleibt der Konsum von Milchprodukten im Vergleich dazu auf tieferem, aber dennoch relevantem Niveau konstant.

Die Analyse der Einkaufsdaten zeigt, dass pflanzenbasierte Milchproduktalternativen in den vergangenen zwei Jahren leicht an Marktanteil gewonnen haben. Gemessen am gesamten, verkauften Volumen von Milch und Milchersatzprodukten stieg der Marktanteil in der Stichprobe von 10.2 % im Jahr 2022 auf 11.5 % im Jahr 2024, was einem Wachstum von 12.7 % entspricht.
Pflanzliche Joghurts konnten ihren Marktanteil in den vergangenen zwei Jahren weitgehend stabil halten. Gemessen am verkauften Volumen stieg der Marktanteil von 4.7 % im Jahr 2022 auf 4.8 % im Jahr 2024, damit haben pflanzliche Joghurtalternativen im Jahr 2024 insgesamt weiterhin einen marginalen Anteil am Gesamtmarkt.
Förderung pflanzlicher Alternativen und Verbraucheraufklärung erforderlich
Für eine breitere Umsetzung der Planetary Health Diet in der Schweiz empfehlen die Autor:innen des Berichts gezielte Maßnahmen. Darunter die Förderung nachhaltiger Milchproduktalternativen durch Entwicklung und Vermarktung pflanzlicher Produkte mit verbesserter Nährstoffzusammensetzung, sowie die Aufklärung der Verbraucher durch bessere Informationen über die gesundheitlichen und ökologischen Vor- und Nachteile pflanzlicher Milchproduktalternativen. Die Kombination aus bewusster Verbraucherentscheidung, nachhaltiger Produktion und politischem Engagement sei entscheidend, um eine gesündere und umweltfreundlichere Ernährung zu fördern. Langfristig werde dies nicht nur der Schweizer Bevölkerung zugutekommen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur globalen Ernährungssicherheit und Ressourcenschonung leisten.
Weitere Informationen, der vollständige Bericht sowie künftige Analysen und die Rohdaten stehen auf der Studienwebseite des Schweizer Ernährungsatlas zur Verfügung.