Politik & Gesellschaft

Ernährung für Klimaschutz: ProVeg auf der COP 26

ProVeg auf der COP 26
Klimaschutz beginnt auf unseren Tellern. Raphael Podselver, Head of UN Advocacy bei ProVeg, bei einer Pressekonferenz auf der COP 26 © ProVeg

Die 26. Weltklimakonferenz ist vorbei. „Methan-Deal“ und Abholzungs-Stopp machen Hoffnung – sind aber nur erreichbar, wenn das Ernährungssystem grundlegend umgedacht wird

Alle Klimaschutz-Augen richteten sich vom 31.10. bis 12.11.2021 auf die 26.Weltklimakonferenz in Glasgow. Neben Staats- und Regierungschef waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie von Nichtregierungs-Organisationen vor Ort, um die Klimagesundheit unseres Planeten mitzugestalten. Doch welches Gehör finden diese Stimmen wirklich?

„Methan-Deal“ und Abholzungs-Stopp: nur mit Ernährungswandel machbar

Methan hat einen deutlich stärkeren Treibhaus-Effekt als CO2, zersetzt sich gleichzeitig aber auch wesentlich schneller in der Atmosphäre – ein idealer Hebel, mit dem sich zeitnah wirksame Effekte im Klimaschutz erzeugen lassen. Deswegen wurde nun der sogenannte „Methan-Deal“ auf der COP 26 beschlossen: Bis 2030 sollen die globalen Methan-Emissionen um 30 % reduziert werden. Das sei allerdings nur zu schaffen, wenn wir unser Ernährungssystem umbauen. Der Großteil des freigesetzten Methans kommt aus der Landwirtschaft, vor allem aus der sogenannten Nutztierhaltung. Rindfleisch und Milchprodukte sind allein für 65 % der landwirtschaftlichen Methan-Emissionen verantwortlich.

Ein weiteres Ergebnis der 2-wöchigen Weltklimakonferenz: Über 100 Länder haben zugesichert, Wälder nicht weiter abzuholzen. 80 % der Wälder werden für die Landwirtschaft zerstört. Mehr als 75 % der im Amazonas gerodeten Gebiete werden als Weideland (vor allem für Rinder) und zur Produktion von Futtermitteln genutzt. Der Abholzungs-Stopp nach Expertenmeinung realistischerweise nur dann zu schaffen, wenn wir unser Ernährungssystem grundlegend ändern.

ProVeg auf der COP 26
Massentierhaltung erhöht das Risiko für Pandemien: Jens Tuider (ProVeg) mit Videobotschaft im WHO-Pavilion auf der COP 26 © ProVeg

Mit Ernährung das Risiko künftiger Pandemien senken: ProVeg-Videobotschaft im WHO-Pavilion

ProVeg war auf der Weltklimakonferenz, um zu zeigen: die Lösung liegt auf unseren Tellern. Schaffen wir es, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren, sparen wir nicht nur Treibhausgasemissionen ein, sondern schützen auch unsere Wälder. Auch das Risiko für Zoonosen wie COVID-19 wird kleiner, je weniger Tiere auf engem Raum gehalten werden.

Diese Themen rückte ProVeg bei verschiedenen Veranstaltungen auf der COP 26 in den Fokus. Eines der Highlights war die Videobotschaft von Jens Tuider, International Director bei ProVeg, im Gesundheits-Pavillon der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Er machte eindrücklich klar: „Mit jedem Steak, das wir essen und mit jedem Wald, den wir für Weideland oder den Futtermittelanbau abholzen, tragen wir zum Klimawandel bei. Der wiederum erhöht das Risiko von Zoonosen.“

In einer Pressekonferenz verdeutlichte ProVeg: Ohne Ernährungswandel sind die Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Raphael Podselver, Head of UN Advocacy bei ProVeg, betonte, dass Methan aus der Tierhaltung fast 30 % der weltweiten Emissionen ausmacht. Der Öl- und Gassektor ist dagegen nur für 25 % der Methan-Emissionen verantwortlich.

© ProVeg

Blick hinter die Kulissen: ProVeg gibt Einblicke zur COP 26

Hat das Ernährungsthema Gehör gefunden? Auch wenn die Ergebnisse der COP 26 mit Blick auf die Dringlichkeit der Klimakrise eher ernüchternd sind – der Austausch mit den Delegierten war durchaus positiv und die Offenheit für Veränderungen im Ernährungssystem zaghaft spürbar.

Mehr Einblicke dazu gibt Raphael Podselver, Head of UN Advocacy bei ProVeg, bei einem Online-Event: Am 30.11., 18:30 – 20:00, stellt sich ProVeg vor. Neben den Aktivitäten auf der COP 26 bekommen Teilnehmende Einblicke in die Projekte der Ernährungsorganisation. Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Anmeldung geht es unter www.proveg.com/de/fundraising-event.

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