Studien & Zahlen

The Peoples‘ Climate Vote: Neue globale UNDP-Umfrage zum Klimawandel

© ink drop – stock.adobe.com

Mit circa 1,2 Millionen Befragten ist die „Peoples‘ Climate Vote„-Befragung des United Nations Development Programme (UNDP) die nach eigenen Angaben größte jemals durchgeführte Umfrage zur öffentlichen Meinung über den Klimawandel. Unter Verwendung eines neuen und unkonventionellen Ansatzes der Befragung umfassen die Ergebnisse 50 Länder, die 56 % der Weltbevölkerung abdecken.

Die Peoples‘ Climate Vote wurde vom 7. Oktober bis zum 4. Dezember 2020 durchgeführt, indem in 50 Ländern Umfragen über Werbeanzeigen in beliebten mobilen Spiele-Apps verteilt wurden. Wenn eine Person ein beliebtes Handyspiel – wie Words with Friends, Angry Birds, Dragon City oder Subway Surfers – spielte, ersetzte die Umfrage die traditionelle In-Game-Werbung. Dieser innovative Ansatz führte zu einer großen und zufälligen Stichprobe von 1,22 Millionen Menschen aller Geschlechter, Altersgruppen und Bildungsschichten.

Mit dem Ausbruch der COVID-19-Krise gewinnt die „Peoples‘ Climate Vote“ an zusätzlicher Bedeutung, da sie einen Einblick in die Wahrnehmung der Klimakrise im Kontext einer globalen Pandemie bietet. Im Ergebnis zeigt sich, dass über alle 50 Länder hinweg 64 % der Menschen der Meinung sind, dass der Klimawandel ein Notfall sei, was circa zweit Drittel aller Befragten ausmacht. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass der Fokus des Befragungs-Ansatzes klar bei den unter 18-Jährigen lag, die mit über 550.000 Teilnehmern vertreten waren. So liefert die Studie allerdings auch detailierte Einblicke zu den Meinungen dieser Gruppe auf globaler und regionaler Ebene.

Einige wichtige Ergebnisse der Studie

Obwohl die Förderung einer pflanzlichen Ernährungsweise in keinem der untersuchten Länder eine klare Mehrheit fand, befürworteten insgesamt 30% der Befragten das politische Engagement in diese Richtung. Die konventionelle Produktion von Produkten tierischem Ursprungs, wie z.B. Fleisch- und Milchprodukte, bleibt weiterhin eine der größten Umwelt- und Klimaproblematiken unserer Zeit. Eine Reduktion dieser Produktionsmethoden hätte eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf den Planeten.

© United Nations Development Programme

Die doch eher geringe Zustimmung der Befragten in diesem Bereich könnte durch eine Reihe verschiedener Faktoren erklärt werden. Erstens gibt es in einigen Ländern nur wenige pflanzliche Alternativangebote zu konventionellen Produkten. In anderen gibt es möglicherweise noch kein großes Bewusstsein für diese umweltfreundlicheren Optionen. Außerdem haben die Menschen oftmals das Gefühl, dass die Ernährung eher eine persönliche Entscheidung ist als etwas, das „gefördert“ werden kann.

Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass weniger Lebensmittel zu verschwenden mittlerweile beliebter ist, als weniger Energie zu verschwenden. Da bei der Lebensmittelproduktion Emissionen entstehen, trägt jedes Lebensmittel, das nach der Ernte verrottet oder von Verbrauchern oder Händlern weggeworfen wird, zum Klimawandel bei. Das bedeutet, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfällen als wichtige klimapolitische Maßnahme angesehen werden kann.

Unter den 11 Ländern, die sich in der Umfrage mehrheitlich für Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung aussprachen, gab es vor allem große Mehrheiten in Ländern mit hohem Einkommen, insbesondere in Großbritannien (77%), Deutschland (74%), Kanada (73%), Australien und Japan (beide 72%). Zu dieser Gruppe gehörte auch Südafrika, das einzige Land mit mittlerem Einkommen (53 %).

 

Die UNDP-Studie steht in englischer Sprache unter folgendem Link zum Gratis-Download zur Verfügung: www.undp.org/content/undp/en/home/librarypage/climate-and-disaster-resilience-/The-Peoples-Climate-Vote-Results.html

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