Studien & Zahlen

Wie bedenklich ist unser Fleischkonsum wirklich?

Aktuellen Untersuchungen der internationalen Umweltorganisation Mighty Earth zufolge, könnte sich der Fleischkonsum europäischer Länder auf die Gesundheit der südamerikanischen Bevölkerung auswirken.

Ziel der Forschung war es, die Auswirkungen der Produktion von Soja, das in der europäischen Landwirtschaft als Futtermittel verwendet wird, auf die Umwelt zu ermitteln und das Ausmaß der durch die Überproduktion der Ernte verursachten Entwaldung zu bewerten. Während der Untersuchungen, welche hauptsächlich in der Region Gran Chaco in Argentinien und Paraguay durchgeführt wurden, machte Mighty Earth ungeahnt eine weitere Entdeckung.

„Im Durchschnitt werden 19 Prozent der Todesfälle in Argentinien durch Krebs verursacht“, erklärt Mighty Earth. „In den Sojaanbaugebieten werden jedoch mehr als 30 Prozent der Todesfälle durch Krebs verursacht. Dies lässt uns keine andere Wahl als zu überdenken, wie weitverbreitet der Einsatz von Pestiziden und Chemikalien im Chaco und anderswo die Gesundheit der Menschen beeinflusst.“

Schuld am erhöhten Krebsrisiko in den Sojaanbaugebieten ist laut Untersuchung das in Sojafarmen sehr häufig verwendete Herbizid Glyphosat. Während die WHO dieses Unkrautvernichtungsmittel als krebserregend erklärt hat, hält Monsanto, der Hersteller von Glyphosat, an der Verwendung von diesem fest. Mighty Earth erzählt in der Zusammenfassung ihrer Untersuchung „The Avoidable Crisis“ die Geschichten von Menschen, die dem starken Gesundheitsrisiko durch die Sojafarmen ausgeliefert sind. Monsanto wehrt diese jedoch ab.

Silvia Achavals 6-jährige Tochter Camila kam in Avia Terai in der argentinischen Chaco-Region bereits mit schweren Geburtsschäden zur Welt. Silvia Achavals Arzt nimmt stark an, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass sie während ihrer Schwangerschaft den großen Mengen des versprühten Glyphosats ausgesetzt war.

„Sie wurde mit schweren Herzfehlern und Fehlern der Lungenfunktion geboren. Sie sagten mir, dass die Operation meiner Tochter sehr kompliziert verlief … dass sie wegen des Gifts so geboren wurde. Die Ärzte sagten, sie würde nicht überleben. Aber Gott sei Dank, hat sie es getan“, erzählt Silvia Achaval den Mighty Earth-Forschern. Sie fährt fort: „Es gibt immer mehr Kinder mit gesundheitlichen und körperlichen Beeinträchtigungen, Kinder ohne Hände oder Beine, sie sprechen nicht. Dieses Soja enthält viel Gift. Wir müssen unbedingt damit aufhören. “

Nach vielen Kampagnen und Protesten stoppten viele Flugzeuge, die die Pestizide über Achavals Dorf versprühten, ihren Einsatz. In vielen anderen Dörfern der Region änderte sich jedoch nichts. Hier ist es nach wie vor üblich, das gesundheitsbedrohende Unkrautbekämpfungsmittel in der Sojaproduktion einzusetzen. Mighty Earth berichtet, dass viele Menschen aus Angst ihre Existenz zu verlieren das Gefühl haben, nicht sprechen zu können.

Während die EU beschlossen hat, die Lizenz für Glysophat für weitere fünf Jahre zu erneuern, hat die französische Regierung kürzlich angekündigt, dass sie beabsichtigen, das Herbizid zu verbieten, sobald eine brauchbare Alternative gefunden wird.

 

 

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