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Der CEO von Impossible Foods spricht über die Strategie für die Expansion in Europa: „Mit dem Klimaschutz als Vorreiter hat es nicht funktioniert“

Auf dem Sustainable Business Summit von Bloomberg in London gab Peter McGuinness, CEO von Impossible Foods, Einblicke in die Strategie seines Unternehmens für die Expansion auf dem europäischen Markt. Im Gespräch mit Kriti Gupta von Bloomberg erläuterte McGuinness die Bemühungen seines Unternehmens, sich in der sich wandelnden Branche für pflanzliche Lebensmittel zurechtzufinden, und seinen Ansatz zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen auf dem Markt.

Britischer Markt stagniert

Impossible Foods strebt eine Ausweitung seiner Präsenz auf dem britischen und europäischen Markt an. McGuinness wies darauf hin, dass Großbritannien in Europa beim Konsum pflanzlicher Produkte führend ist und damit eine einzigartige Chance für das Unternehmen bietet. Er merkte jedoch an, dass der Markt, nachdem er zunächst schnell gewachsen war, nun eine Stagnation verzeichnet, was vor allem auf Geschmacksprobleme und Verwirrung bei den Verbrauchern zurückzuführen ist. „Es begann mit einem großen Knall, es gab viel Publicity und mehrere hochkarätige Börsengänge … aber jetzt korrigiert sich der Markt ein wenig … die Kategorie schrumpft gewissermaßen.“

Das Unternehmen hat in Großbritannien Verzögerungen bei der Regulierung erlebt, einen Prozess, den McGuinness als langsam, aber nicht entmutigend bezeichnete. Er zeigte sich optimistisch und erklärte, dass Impossible Foods bereit sei, seine Aktivitäten rasch auszuweiten, sobald die behördliche Genehmigung vorliegt. McGuinness erwähnte, dass das Unternehmen bereits Produktionsstätten in den Niederlanden für die ersten Lieferungen identifiziert habe und bereit sei, die Produktion nach Großbritannien zu verlagern, wenn die Nachfrage dies rechtfertige.

Impossible-burger
© Impossible Foods

Trotz der regulatorischen Hürden bekräftigte McGuinness das Engagement des Unternehmens, schmackhaftere und nährstoffreichere Alternativen zu traditionellem Fleisch anzubieten: „Wir haben den Schwerpunkt weg von der Nachhaltigkeit verlagert … mit dem Klima als Vorreiter hat es nicht funktioniert. Wir verkaufen Lebensmittel, und die Menschen essen Lebensmittel wegen ihres Geschmacks und Nährwerts.“

Er beschrieb die Produkte von Impossible Foods als nährstoffreich und hob ihren Proteingehalt sowie den Verzicht auf Cholesterin und künstliche Zusatzstoffe hervor. Das Unternehmen hat seinen Marketingfokus weg von der Nachhaltigkeit verlagert, da McGuinness der Ansicht ist, dass diese Haltung einige potenzielle Kunden abgeschreckt hat. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen nun auf Geschmack und Nährwert, um ein breiteres Publikum anzusprechen, darunter auch Flexitarier.

Mit Pflanzen gegen Preissteigerungen

McGuinness ging auch auf die Auswirkungen steigender Lebensmittelpreise ein, insbesondere in Großbritannien, wo die Inflation die Kosten für tierische Produkte in die Höhe getrieben hat. Er argumentierte, dass pflanzliche Alternativen, die wettbewerbsfähige Preise und gesundheitliche Vorteile bieten, eine praktikable Lösung für Verbraucher sind, die nach erschwinglichen, nahrhaften Optionen suchen. „Derzeit ist unser Produkt in etwa auf dem Niveau von grasgefüttertem Bio-Rindfleisch, was eine erstaunliche Leistung ist“, sagte er.

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© Impossible Foods

Die Kategorie ist bereit für den Durchbruch

Eine der größten Herausforderungen, die McGuinness identifizierte, war die Notwendigkeit größerer Investitionen in die Innovation und Vermarktung pflanzlicher Lebensmittel. Er betonte, dass große Lebensmittelunternehmen ihre Investitionen in die Bekanntheit und das Ausprobieren ihrer Produkte erhöhen müssen, um das Wachstum des pflanzlichen Sektors voranzutreiben. Dies sei ein entscheidender Schritt zur Erweiterung der Verbraucherbasis.

Trotz der aktuellen finanziellen Schwierigkeiten einiger pflanzlicher Unternehmen bleibt McGuinness zuversichtlich, was die langfristige Rentabilität der Branche angeht. Er verweist dabei sowohl auf die weltweit steigende Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln als auch auf die zunehmende Anerkennung der gesundheitlichen und ökologischen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung. Er fasst zusammen: „Die pflanzliche Kategorie ist nicht im Niedergang begriffen. Sie hat noch nicht einmal richtig begonnen. Wir stehen erst am Anfang. Diese Kategorie ist nicht tot, sie ist bereit für den Durchbruch.“

Die vollständige Unterhaltung finden Sie hier.

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