Eine groß angelegte Kohortenstudie mit mehr als 143.000 Teilnehmern aus Großbritannien hat ergeben, dass eine gesunde pflanzliche Ernährung das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen (IBD) senken kann, darunter sowohl Colitis ulcerosa (UC) als auch Morbus Crohn (CD). Die Studie, die in der Fachzeitschrift Molecular Nutrition & Food Research veröffentlicht wurde, untersuchte den Zusammenhang zwischen pflanzlicher Ernährung und IBD über einen Zeitraum von 14,5 Jahren.
Geringeres Risiko für UC und CD
Die Studie verfolgte die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer und stellte fest, dass diejenigen, die sich gesund pflanzlich ernährten, ein geringeres Risiko hatten, an IBD zu erkranken. Insbesondere Teilnehmer, die mehr pflanzliche Lebensmittel aßen, die als gesundheitsfördernd gelten, wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, hatten ein um 8 % geringeres Risiko, an Colitis ulcerosa zu erkranken, und ein um 14 % geringeres Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken, als diejenigen, die weniger dieser Lebensmittel aßen.
Eine „ungesunde” pflanzliche Ernährung mit einem hohen Anteil an raffinierten Getreideprodukten und Ölen war jedoch mit einem höheren Risiko für Morbus Crohn verbunden.

Die Forscher maßen auch verschiedene Entzündungsmarker im Blut, wie z. B. weiße Blutkörperchen und C-reaktives Protein (CRP). Diese Biomarker scheinen zu erklären, warum eine pflanzliche Ernährung das Risiko für IBD senken könnte, da pflanzliche Lebensmittel bekanntermaßen entzündungshemmende Wirkungen haben.
Schutzwirkung von Obst und Gemüse
Die Studie ergab, dass Obst und Gemüse besonders vor IBD schützen. Dies bestätigt die Annahme, dass pflanzliche Lebensmittel, wenn sie sorgfältig ausgewählt werden, gesundheitliche Vorteile bieten können, insbesondere in Bezug auf die Verringerung von Entzündungen.
„Unsere Forschung zeigt, dass eine gesunde pflanzliche Ernährung vor entzündlichen Darmerkrankungen schützen kann, wobei ihre entzündungshemmenden Eigenschaften eine wichtige Rolle spielen“, so Dr. Zhe Shen, korrespondierender Autor der Studie.