Die Veganz Group AG (WKN: A3E5ED / Kürzel: VEZ) hat am 10. April 2025 die OrbiFarm GmbH (“OrbiFarm”) gegründet, um stille Reserven im Unternehmen zu heben. Gegenstand des Unternehmens ist die Forschung, Entwicklung, Patentierung sowie Produktion, Vertrieb und Lizenzierung von Indoor Farming Technologien. Der Fokus liegt auf der Kultivierung von Proteinpflanzen und Arzneipflanzen im industriellen Maßstab. Dazu zählen unter anderem Erbsen, Amaranth, Quinoa, Hanf und Okra, aber auch Tabakpflanzen (Insulinherstellung) und andere Arzneimittelpflanzen.
Nach dem geplanten Einstieg eines strategischen Investors mit einem Investment in Höhe von 10,0 Mio. Euro wird die Veganz Group AG noch eine Mehrheitsbeteiligung von 74,9 Prozent an OrbiFarm halten. Der neue Investor erhält eine Sperrminorität in Höhe von 25,1 Prozent.
In OrbiFarm werden die weltweit exklusiven Lizenzen der Fraunhofer Patente für die OrbiLoop® und OrbiPlant® Technologie, die Biopatente der Saaten und Pflanzen sowie die Marke und die OrbiFarm LLC mit Sitz in Dubai, die als Vertriebsorganisation für die MENA-Region fungiert, aus der Veganz Group AG eingebracht. OrbiFarm wird den Bau einer Prototypenanlage im Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME (“Fraunhofer Institut”) in Aachen finanzieren und erste Projekte zum Bau von Farmen für Arzneipflanzen sowie Proteinprodukte starten.
Mit der innovativen OrbiFarm®-Technologieplattform können Grundnahrungsmittel und Arzneimittelpflanzen überall auf der Welt, unabhängig von Klima- und Umwelteinflüssen kostengünstig und wirtschaftlich sinnvoll in einer Halle kultiviert werden (Vertical Indoor Farming).
Die Ergebnisse aus den OrbiFarm®-Anbauversuchen mit Erbsenpflanzen im Fraunhofer-Institut waren im Hinblick auf Ertrag, Qualität, Reproduzierbarkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sehr erfolgreich. Der Ertrag lag bis zu 36-mal höher als bei konventionellem Anbau und könnte beispielsweise durch CO2-Begasung noch weiter optimiert werden.
Durch den Einstieg eines neuen Gesellschafters bei OrbiFarm soll die Konstruktion der ersten Anlage im Industriemaßstab finanziert werden. Der Bau ist am Standort des Fraunhofer-Instituts in Aachen geplant. Es stellt dafür ein geeignetes Gebäude zur Verfügung. Die Körber Technologies GmbH zeichnet für die Konstruktion und Fertigung verantwortlich.
An diesem Standort werden sowohl Pflanzen für die pharmazeutische Nutzung als auch alternative Proteinpflanzen für die ersten Kunden angebaut. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es bereits sieben konkrete Projekte zum Bau von OrbiFarm Anlagen aus aller Welt.
OrbiFarm wurde als Lizenzierungsmodell aufgesetzt und wird selbst keine Anlagen bauen oder betreiben. Die Konstruktion, die Produktion, den Bau und die Instandhaltung übernimmt die Körber Technologies GmbH, die mit ihren 13.000 Beschäftigten heute weltweit operiert. Die Lizenzgebühren werden sowohl für den Verkauf der OrbiFarm-Anlagen als auch auf die jährlichen Umsätze der Betreiber berechnet.
Im Jahr 2024 wurde der Markt für alternative Proteine auf 18,58 Milliarden USD geschätzt. Es wird erwartet, dass dieser Markt bis 2037 auf 74,67 Milliarden USD anwächst. Das durchschnittliche jährliche Wachstum (CAGR) liegt im Prognosezeitraum 2025 – 2037 bei rund 11,2 Prozent.