Food & Beverage

Günstig, gesund und klimafreundlich: Regionale Superfoods

Superfood and healthy food on wooden background. Organic food.
© iMarzi – stock.adobe.com

Sogenannte „Superfoods“ liegen im Trend: Exotische Lebensmittel wie Goji- und Acai-Beeren oder Chia-Samen gelten als besonders nährstoffreich und gesund. Aber auch Gemüse, Obst und Getreide aus Deutschland und Europa haben viele wertvolle Inhaltsstoffe und sind dabei klimaschonender und oft günstiger. Gerade jetzt im Sommer haben viele dieser regionalen Superfoods Saison. Das Projekt „Zu gut für die Tonne!stellt sie vor und gibt Tipps zur Zubereitung, Lagerung und Resteverwertung.

Im Internationalen Jahr für Obst und Gemüse 2021 richtet Zu gut für die Tonne! den Fokus immer wieder auf einzelne Obst- und Gemüsesorten. Im August geht es um sogenannte „Superfoods“ – Lebensmittel, die als besonders gesund gelten. Oft handelt es sich dabei um exotische getrocknete Früchte, Samen oder Algen. Weite Transportwege sorgen für eine schlechte Klimabilanz. Doch warum in die Ferne schweifen? Viele heimische Lebensmittel schneiden laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe ebenso gut ab, so zum Beispiel heimische Beeren, Äpfel, Grünkohl, Rote Beete oder auch Karotten und Zwiebeln.

Die Vorteile von regionalem Superfood sind zahlreich: Der Kauf von heimischem Obst und Gemüse stärkt die regionale Wirtschaft und erhält die umliegenden Kulturlandschaften. Saisonal geerntet sind die Lebensmittel frischer und meist preiswerter als die importierten Superfoods. Außerdem sind sie klimafreundlicher, da ein weiter Transport wegfällt.

© Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Beeren und Äpfel: So bleiben süße Superfoods frisch

Alternativ zu nach Deutschland importierten exotischen Säften oder getrockneten Goji- und Acai-Beeren, die ursprünglich aus China beziehungsweise dem südamerikanischen Amazonasgebiet stammen, sind regionale und saisonal angebaute Heidel- oder Johannisbeeren die fürs Klima bessere Wahl. Gekühlt halten sie in der Regel zwei bis drei Tage. Um die recht empfindlichen Beeren möglichst frisch zu halten und vor Druck zu schützen, lagern sie am besten in flachen Schalen im Gemüsefach des Kühlschranks. Mehr Tipps zum Umgang mit Beeren finden sich auf der Zu gut für die Tonne! – Website.

Auch das Lieblingsobst der Deutschen, der Apfel, hat mit rund dreißig verschiedenen Vitaminen und etlichen Mineral- und Ballaststoffen das Zeug zum Superfood. Der Vorteil: Im Gegensatz zu Beeren sind Äpfel deutlich robuster und halten länger. Sie sollten jedoch aufgrund von Druckempfindlichkeit nach Möglichkeit nicht gestapelt lagern. Bei kurzer Lagerung empfiehlt sich der Kühlschrank. Wer Äpfel langfristig lagert, legt sie am besten an einen kühlen, gut belüfteten Ort. Äpfel sondern das Reifegas Ethylen ab, dadurch reift anderes Obst und Gemüse, das in der Nähe liegt, schneller. Daher lagern Äpfel am besten separat.

Vitamine im Gemüse schonen

Kohl gilt allgemein eher als Herbst- oder Wintergemüse. Dabei haben einige Sorten mitten im Sommer Hochsaison. So zum Beispiel Brokkoli, der aus heimischem Anbau von Mai bis November erhältlich ist und eine echte Vitaminbombe ist. Die richtige Lagerung ist hier besonders wichtig: Lagert er zu warm, verliert das Gemüse täglich etwa zehn Prozent seines Vitamin-C-Gehalts. Also am besten kühl und dunkel im Gemüsefach des Kühlschranks zwischen null und vier Grad aufbewahren. So hält er sich ein bis zwei Tage frisch.

In Karotten steckt ebenfalls eine Menge: neben Carotinoiden, die Zellen vor Schäden bewahren können und als Schutzfaktoren gegen bestimmte Krebsarten gelten, auch andere wertvolle Nährstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen. Karotten sind das ganze Jahr über aus heimischem Anbau erhältlich. Bei Lagerung im Kühlschrank halten sie sich bis zu acht Tage frisch. Aber Vorsicht: Karotten nicht waschen, bevor sie in den Kühlschrank kommen, sonst werden sie braun. Ältere Möhren, die möglicherweise schon etwas weich geworden sind, lassen sich ganz einfach auffrischen: Am besten mehrere Stunden in ein Gefäß mit Wasser stellen. Die Wurzeln nehmen das Wasser auf und werden wieder knackiger.

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© WavebreakMediaMicro – adobe.stock

Gesunde Fette: Leinsamen statt Chia-Samen

Chia-Samen aus Übersee gelten aufgrund ihrer vielen gesunden Nährstoffe seit Jahren als Superfood und sind vor allem bei Vegetariern und Veganern beliebt für ihren hohen Anteil an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Ballaststoffen und Vitaminen. Was viele nicht wissen: Der in Europa beheimatete Leinsamen steht dem Chia-Samen in nichts nach. Die Konzentration an Omega-3-Fettsäuren ist bei Leinsamen sogar noch höher. Ganze Leinsamen sollten vor dem Verzehr wenige Minuten quellen oder geschrotet verzehrt werden. Leinsamen eignen sich beispielsweise zum Backen, als Bestandteil von Granola im Knuspermüsli oder als Topping im Salat. Sie sollten am besten dunkel und trocken lagern. Geschrotete Leinsamen können nach etwa sechs Monaten ranzig werden, weshalb der Kauf von zu großen Mengen vermieden werden sollte.

Wer hier zum regionalen Superfood greift, schont nicht nur wertvolle Ressourcen und das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Beim Kauf empfiehlt es sich jedoch, genau hinzusehen, denn neben Leinsamen aus europäischem Anbau steht häufig Importware aus fernen Ländern wie China im Regal.

Reste kreativ verwerten

Zu viel Superfood zuhause? Dann gibt es einige Wege, Überschüssiges oder Reste kreativ weiterzuverarbeiten. Insbesondere Beeren lassen sich momentan in großen Mengen ernten. Sie machen sich hervorragend im Sorbet, Crumble oder Smoothie. Alternativ lassen sie sich zu Marmelade verarbeiten. Und wohin mit übrig gebliebenen Äpfeln? Hier liefert der #restereloaded-Tutorial Inspiration. Auch für die Weiterverwertung von Kohl gibt der #restereloaded-Tutorial hilfreiche Tipps. Und Wurzelgemüse lässt sich jederzeit ganz einfach zum Resteauflauf verarbeiten.

Viele weitere Reste-Rezepte und Inspirationen finden sich auf der Zu gut für die Tonne! – Website.

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