Proteine

Uni Hohenheim forscht mit europäischen Partnern an unkonventionellen Proteinquellen

Novel Protein Foods – Lebensmittel mit Proteinen aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, Pilzen, Bakterien, Insekten oder Algen: Sie könnten künftig eine nachhaltige Ergänzung zu herkömmlichem tierischem Eiweiß darstellen.

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts IMPROVE arbeiten Forschende aus ganz Europa daran, neuartige proteinhaltige Lebensmittel zu entwickeln, umfassend zu analysieren und ihre Auswirkungen auf Mensch, Natur und Wirtschaft zu bewerten. Beteiligt sind auch die Teams um Prof. Dr. Lutz Fischer vom Fachgebiet Biotechnologie und Enzymwissenschaft sowie um Prof. Dr. Yanyan Zhang vom Fachgebiet Aromachemie der Universität Hohenheim.

Angesichts wachsender ökologischer, gesundheitlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen steigt weltweit die Nachfrage nach neuen Proteinquellen für Lebensmittel, insbesondere als Ersatz für tierische Proteine. Solche neuartigen proteinhaltigen Lebensmittel zu entwickeln und umfassend zu analysieren, haben sich die Forschenden im Projekt IMPROVE zur Aufgabe gemacht.

Novel Protein Foods

Im Fokus stehen sogenannte Novel Protein Foods: Lebensmittel auf Proteinbasis, wobei die Proteine aus bislang unkonventionellen Quellen gewonnen werden. Diese können Nebenprodukte aus der Landwirtschaft oder der Fischerei sein, aber auch von natürlichen Proteinproduzenten wie Pilzen, Bakterien, Insekten und Mikro- und Makroalgen bereitgestellt werden.

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© Universität Hohenheim

IMPROVE widmet sich der gesamten Wertschöpfungskette: angefangen bei der Gewinnung und Modifikation der proteinreichen Rohstoffe, über ihre sensorische und funktionelle Optimierung, bis hin zur Anwendung in der Humanernährung oder in der Produktion von Futtermitteln für die Aquakultur. Dabei bewerten die Forschenden aus der EU auch die ernährungsphysiologischen, gesundheitlichen, sicherheitsrelevanten und qualitativen Eigenschaften der Produkte. Diese werden um Umwelt- und Risikoanalysen, Lebenszyklusbewertungen sowie wirtschaftliche Kalkulationen ergänzt.

Verwertung von Nebenprodukten

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die nachhaltige Nutzung von Nebenprodukten entlang der Prozesskette. Diese sollen entweder erneut in die Lebensmittelproduktion einfließen oder zur Energiegewinnung eingesetzt werden. So tragen sie zur Kreislaufwirtschaft bei und verringern Umweltbelastungen.

Wie die neuartigen Lebensmittel von den Kunden voraussichtlich akzeptiert und ob sie gekauft werden, wollen die Forschenden des EU-Konsortiums nicht nur für den europäischen, sondern auch für die Märkte in den USA, Afrika und Asien untersuchen. Ihre Erkenntnisse wollen sie in wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft zusammenfassen.

Das im Januar 2025 gestartete Projekt wird von CentraleSupélec (Université Paris-Saclay) koordiniert. Im Konsortium arbeiten 18 Partner aus 13 EU-Mitgliedstaaten zusammen, darunter Universitäten, öffentliche und private Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und öffentlich-private Konsortien.

Weitere Informationen: uni-hohenheim.de

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