
Der Klimawandel, die Verknappung der natürlichen Ressourcen und die schnell wachsende Weltbevölkerung bedrohen laut Experten den Zugang zu nahrhaften, sicheren und erschwinglichen Lebensmitteln. Eine Lösung ist die Umstellung auf eine stärker pflanzlich geprägte Ernährung. VTT, DSM, das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL), die Universität Helsinki und ABP Beef haben ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, Sonnenblumenpresskuchen als Proteinzutat zu nutzen, um nachhaltige und schmackhafte Fleischalternativen zu entwickeln.
Das finnische VTT-Technologiezentrum koordiniert Taste2Meat, ein vom EIT Food finanziertes Projekt, das sich darauf konzentriert, den Klimawandel abzuschwächen und die Eiweißautarkie der EU zu erhöhen, indem es nachhaltige Fleischalternativen anbietet, um den Fleischkonsum zu reduzieren.
„Unser Lebensmittelsystem befindet sich in einer noch nie dagewesenen Krise und die globale Ernährungssicherheit ist sogar noch stärker gefährdet als noch vor 2-3 Jahren. Daher müssen wir die vorhandenen pflanzlichen Nebenströme effizient als hochwertige Proteinbestandteile für Lebensmittel nutzen. Das Taste2Meat-Projekt trägt zu einem abfallfreien und nachhaltigen Lebensmittelsystem bei, indem es Sonnenblumenpresskuchen als Eiweißzutat wiederverwertet und sowohl hybride (Fleisch und pflanzliches Eiweiß) als auch rein pflanzliche, schmackhafte Fleischalternativen für europäische Verbraucher entwickelt“, sagt Nesli Sözer, Forschungsprofessorin am VTT.
„Wir sind besonders an der steigenden Zahl von Flexitariern interessiert, die pflanzliche Produkte in ihre Produkte in ihre Ernährung integrieren, aber hauptsächlich Fleischprodukte konsumieren. Schmackhafte Fleischalternativen und Hybride schaffen neue Geschäftsmöglichkeiten und ermöglichen den Menschen einen reibungslosen Übergang zur Erhöhung des Anteils pflanzlicher Zutaten in ihrer Ernährung.“
Sonnenblumenkerne sind weltweit die drittgrößte Ölsaatenquelle. Sonnenblumenpresskuchen ist ein Nebenprodukt der Sonnenblumenölproduktion. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts Erbsen- und Rapsproteine zusammen mit Sonnenblumenprotein als Zusatzstoffe verwendet.

Wie nehmen die Verbraucher Fleischalternativen wahr?
Eines der Ziele dieses Projekts ist es, durch wissenschaftliches Know-how einen schnellen Markteintritt für alternative Fleischprodukte und -verfahren in dem sich derzeit schnell verändernden Geschäftsumfeld zu ermöglichen.
Im Rahmen des Projekts werden Verbraucherstudien durchgeführt, um die Wahrnehmung und Einstellung der europäischen Verbraucher gegenüber Fleischalternativen und die wichtigsten Mehrwerte, die die Verbraucher mit ihnen verbinden, zu analysieren.
„Die Akzeptanz der Verbraucher spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung praktikabler Geschäftsmodelle für Fleischalternativen. Sensorische Eigenschaften wie Geschmack und fleischähnliche Beschaffenheit sind die einflussreichsten Prädiktoren für die Akzeptanz von Fleischalternativen“, sagt Sözer.
Weitere Informationen unter www.vttresearch.com/en.