Verrano ist ein Startup aus Frankfurt am Main, das gereiftes und geräuchertes Wurzelgemüse in Feinkostqualität serviert. Dank der Entwicklung eines einzigartigen Reifeprozesses entsteht aus Steckrübe, Roter Bete und Sellerie ein Bio-Produkt ohne lange Zutatenliste und einem ganz neuen Geschmackserlebnis. Unter dem Motto „Natürlich köstlich” zeigt das Foodtech Startup, dass hochwertige pflanzliche Produkte auch ganz natürlich sein können.
Wir sprachen im Interview mit Manuel Siskowski, einem der drei Gründer von Verrano, über die innovativen Produkte des Unternehmens und die ersten erfolgreichen Partnerschaften.
Herr Siskowski, was sind die Haupttreiber hinter eurer Produktentwicklung und welche Trends seht ihr aktuell als besonders zukunftsträchtig für die nächste Generation pflanzenbasierter Produkte?
Wir glauben, dass vegane Ersatzprodukte nicht die einzige Antwort sind. Uns geht es nicht um die Imitation von bestehenden Produkten. Wir wollen vielmehr zeigen, wie weit man mit natürlichen Prozessen kommen kann, wenn man bereit ist auch neue Ergebnisse zuzulassen.
Wir arbeiten mit regionalen Wurzelgemüsearten und wenden traditionelle Verfahren aus dem Fleischhandwerk an. Die Ergebnisse sind erstaunlich. Unsere Kunden sind immer wieder erstaunt, wie viel Geschmack wir aus Gemüse herausholen können.

Können Sie uns einen Einblick in den Produktionsprozess selbst geben?
Unser neu entwickeltes Verfahren ist eine Abwandlung des Reifens von Schinken. Wir müssen natürlich mit viel mehr Feuchtigkeit im Gemüse klarkommen. Innerhalb von fünf Wochen reifen unsere Produkte. In dieser Zeit haben wir verschiedene Prozessschritte, um den Geschmack und die Texture natürlich weiterzuentwickeln. Zuletzt räuchern wir die Produkte, um eine natürliche Haltbarkeit sicherzustellen.
Ihr setzt auf die Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten. Wie gestalten sich diese Partnerschaften konkret?
Das Schöne an unseren Sorten Steckrübe, Sellerie und Rote Bete ist, dass alles regional angebaut werden kann. Zusammen mit Partner-Landwirten aus dem Bioland Netzwerk sprechen wir unsere Bedarfe ab. Bei der Ernte werden dann Übergrößen für uns mit geerntet und gelagert. Übergrößen im Gemüseanbau sind schwer zu vermarkten und wir sind dankbare Abnehmer auch für Steckrüben jenseits der vier Kilogramm.
In den nächsten Jahren planen wir, verstärkt in den Vertragsanbau zu gehen, um mehr Planungssicherheit und Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Was ist euer Fazit zu den ersten bestehenden Partnerschaften? Wie hat sich die Veganuary Kooperation mit der DB auf die Markenwahrnehmung und den Absatz der Produkte ausgewirkt? Wie ist das Feedback der Partner und Verbraucher auf eure Produkte bisher?
Unsere Veganuary Kooperation mit der DB war ein wahnsinniger Erfolg. Wir hatten einen echt spannenden heißen Bagel mit unserer gereiften Steckrübe, Krautsalat und Dressing. Wir hatten schon mit viel Feedback gerechnet, aber die Reichweite dieser Präsenz hat uns selbst überrascht. Das Produkt kam bei Gästen, wie auch Mitarbeitern, super an.
Beim Veganuary geht es ja viel darum, auch mal neue Lebensmittel zu testen. Gerade in einer kulinarisch konservativeren Zielgruppe merken wir, dass die Hemmschwelle bei einem so niedrig verarbeiteten Produkt geringer ist.
Mit dem Wachstum der Nachfrage steigen auch die Herausforderungen in Bezug auf Skalierbarkeit und Produktion. Wie geht Verrano mit dieser Herausforderung um?
Wir haben im November unsere erste Pilotanlage für Verrano in der Nähe von Giessen eröffnet. Wir sind hier in der Lage 50 Tonnen im Jahr zu reifen. Diese Kapazität ermöglicht uns schon einmal, große Kooperationen zu stemmen und mehr und mehr Großhändler zu beliefern. Zeitgleich stecken wir extrem viel Zeit in Prozessverbesserungen und versuchen zu verstehen, wie wir unser Verfahren effizienter machen können. Mit einem Auge schielen wir aber natürlich bereits auf Lösungen, um auch deutlich größere Jahresmengen zu realisieren.

Ihr seid auf der Suche nach neuen B2B-Partnerschaften im Bereich Produktion und Kommerzialisierung. Welche spezifischen Partner sucht ihr und welche Voraussetzungen sollten diese mitbringen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Verrano zu ermöglichen?
Im Bereich der Kommerzialisierung freuen wir uns über neue Partner, die Verrano bei sich einsetzen. Wir verstehen unser Produkt als Zutat, die nicht alleine stattfinden kann. Wir brauchen Gastronomen, Hersteller und Kreative, die unser Produkt nutzen und so Neues schaffen. Für Hersteller und Produzenten bieten wir verschiedene Produkte, die ein komplett neues Geschmacksprofil liefern.
Wir sind gerade sowohl auf der Suche nach Partnern für Pasten und Burger, aber auch Hersteller die selber auf der Suche nach neuen sauberen Ingredients sind.
Herr Siskowski, wir bedanken uns für das Gespräch.
Weitere Informationen: verrano.de