Die heutige Unternehmerwelt unterliegt einem stetigen Wandel. Aus allerlei Richtungen kommen neue, innovative Ideen und Produkte, die den Markt revolutionieren wollen. Besonders im pflanzlichen Bereich ist dieser Wandel mit hoher Geschwindigkeit verbunden. Schön, wenn man dann einen Partner mit langjähriger Erfahrung und finanzieller Stärke an seiner Seite hat. Genau das bietet Katjesgreenfood – der erste Food Impact Investor Europas. Wir haben im Interview mit Dr. Manon Sarah Littek mehr über das Konzept, den Fokus und der Einschätzung zum veganen Markt erfahren.
Food Impact Investing, was verstehen Sie darunter genau?
Die Welt der Lebensmittel erlebt aktuell eine Revolution. Ausschlaggebend dafür ist einerseits das Thema Nachhaltigkeit, einhergehend mit der Frage, wie wir bei knapper werdenden Ressourcen fast 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 ernähren können. Andererseits nimmt das Bedürfnis der Menschen nach individualisierter Ernährung weiter zu. Treiber dafür sind ein steigendes Gesundheitsbewusstsein und Ernährung als zentraler Ausdruck eines sich weiter personalisierenden Lifestyles. Frei nach dem Motto: „Du bist, was Du isst“. Daraus entstehen sowohl neue Märkte als auch neue Marken. Als erster Food Impact Investor Europas investieren wir daher im stark wachsenden Markt für nachhaltige Lebensmittel. Unser Ziel ist es, den globalen Food Markt zu revolutionieren sowie das Bewusstsein und Geschmackserlebnis einer nachhaltigen und vor allem pflanzenbasierten, ressourcenschonenden Ernährung zu proklamieren.
Was ist der Fokus von Katjesgreenfood?
Wir investieren ausschließlich in Unternehmen, deren Produkte nachhaltig sind und den globalen Lebensmittelmarkt disruptieren. Dabei achten wir vor allem auf drei Faktoren: Geschmack, Marke und Innovation. Wobei der Geschmack das Wichtigste ist. Für die erfolgreiche Positionierung im Einzelhandel und in den Köpfen der Verbraucher spielt zudem die Marke eine entscheidende Rolle. Mit den Unternehmen gehen wir Minderheitsbeteiligungen ein, dabei liegt unser Fokus auf Late-Seed oder Series-A-Investments.
In welche veganen Unternehmen haben Sie bereits investiert?
Veganz ist Europas Pionier und Marktführer für vegane Lebensmittel und passt aus diesem Grund hervorragend zu unserer Strategie, in den stark wachsenden Markt für nachhaltige, pflanzenbasierte Lebensmittel zu investieren. Aktuell sind wir an sieben jungen Food-Unternehmen in Deutschland und den USA beteiligt. Unsere neueste Beteiligung ist das US-Start-up Fora. Das Unternehmen hat die weltweit erste vegane und cholesterinfreie Butter aus Aquafaba entwickelt. In Geschmack und Textur ist sie kaum von herkömmlicher Butter zu unterscheiden. Darüber hinaus ist sie länger haltbar und für höhere Temperaturen beim Kochen und Braten geeignet. Wir glauben daran, dass die FabaButter von Fora den klassischen Markt für Butter- und Margarine revolutionieren wird. Momentan sind die Fora-Gründer in Sondierungsgesprächen, um ihr Produkt bald auch nach Deutschland und Europa zu bringen.
Welche Voraussetzungen muss ich als Start-Up für Katjesgreenfood mitbringen?
Als Vorreiter im Bereich Food Impact Investing suchen wir nach Unternehmen, deren Produkte genauso zukunftsweisend sind wie wir. Die Produkte sollten natürlich fantastisch schmecken und eben pflanzenbasiert sein. Unser Fokus liegt auf Gründern, die gemeinsam mit uns den Markt für nachhaltige Lebensmittel langfristig verändern und den ethischen Konsum fördern wollen. Start-ups, die einen schnellen Exit anstreben, sind bei uns fehl am Platz. Wir streben langfristige, nachhaltige Investments an.
Wie wird sich der vegane Lifestyle entwickeln?
Pflanzenbasierte Ernährung ist keine Randerscheinung mehr. Vegane und vegetarische Produkte sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Zunehmend verzichten immer mehr Menschen auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, was sich in der wachsenden Gruppe der Flexitarier widerspiegelt. Mit den Millennials wächst zudem eine sehr große Zielgruppe heran, die für Themen wie Nachhaltigkeit, ethischen Konsum und Umweltschutz sehr sensibel ist und gerne neue Produkte ausprobiert. Für uns gehören daher pflanzenbasierte Produkte mittlerweile zu einem urbanen Lifestyle dazu und genau dafür stehen auch unsere Portfolio-Unternehmen.
Wie würden Sie als Ernährungsministerin pflanzenbasierte Ernährung unterstützen?
Angesichts der Herausforderungen beim Tier-, Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz sowie bei der Ressourcenschonung würde ich das Thema Ernährung auf die Klimaschutz-Agenda setzen. Davon abgesehen bin ich kein Vertreter von Verboten und Geboten. Pflanzliche Ernährung schmeckt, macht Spaß und schützt Umwelt und Tierwelt. Meine Mission ist es, die Menschen dafür zu begeistern.