Das niederländische Fermentations-Startup Farmless wird Dank der neuen Finanzierung seine Produktionskapazitäten deutlich erweitern.
Farmless hat eine Seed-Runde in Höhe von 4,8 Millionen Euro abgeschlossen, die gemeinsam von World Fund und Vorwerk Ventures geleitet wurde und an der sich auch Revent beteiligte.
Das Unternehmen, das umweltfreundliche, funktionelle Proteine mit einem vollständigen Aminosäureprofil herstellt, wird das frische Kapital für den Bau einer Pilotproteinbrauerei in Amsterdam, die Weiterentwicklung seiner Fermentationsplattform und die Fortsetzung des Zulassungsverfahrens verwenden.
Die Fermentationsplattform von Farmless soll eine lokale Proteinproduktion unabhängig von Klima und Anbaufläche ermöglichen. Farmless möchte mit Hilfe seines innovativen Fermentationsverfahrens ein funktionelles Protein produzieren, das alle essentiellen Aminosäuren enthält, die in Fleisch-, Milch- und Eiernachfolgeprodukten verwendet werden können

Erhöhung der Lebensmittelsicherheit
Farmless nutzt die Fermentation, um neuartige Proteine zu brauen. Das Farmless-Verfahren kombiniert das uralte Handwerk der Fermentation – das seit Jahrtausenden zum Bierbrauen und Brotbacken verwendet wird – mit einem modernen Feedstock (der wissenschaftliche Begriff für eine Starterflüssigkeit). Während die meisten Fermentationsunternehmen auf Zucker angewiesen sind, verwendet Farmless einen Rohstoff, der aus CO2, Wasser, Stickstoff und erneuerbarer Energie hergestellt wird – so wird der Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen vollständig umgangen.
Durch die Verwendung eines Ausgangsstoffs, der vollständig aus erneuerbarer Energie hergestellt werden kann, ist Farmless nach eigenen Angaben in der Lage, Proteine mit bis zu 5000 Mal weniger Land als klassisches Rindfleisch zu erzeugen. Die Fermentationsplattform von Farmless kann die Nachfrage nach tierischen Produkten erheblich reduzieren, der Natur Ackerland zurückgeben, den Verlust der biologischen Vielfalt umkehren und Gigatonnen an Kohlenstoff abbauen. Die Plattform ist von Grund auf so konzipiert, dass sie günstig, einfach und effizient ist.
Adnan Oner, der Gründer und CEO von Farmless, sagt dazu: „In der heutigen unberechenbaren Welt, in der der Klimawandel die Ernteerträge bedroht, bietet unsere Fermentationsplattform eine anpassungsfähige Lösung für die Ernährungssicherheit. Sie ermöglicht es jedem Land, die Kontrolle über seine Proteinproduktion zu übernehmen, ohne dass dafür fruchtbares Land benötigt wird. Wenn wir die proteinproduzierenden Kräfte der Mikrobenwelt freisetzen, können wir eine Zukunft schaffen, auf die wir uns freuen können.“

„Wir können eine reichhaltige, grausamkeitsfreie Nahrungsmittelversorgung haben und die Welt wieder verwildern lassen, Wälder wiederaufforsten und gleichzeitig Gigatonnen von CO2 aus der Luft abziehen. Wir freuen uns sehr über das überwältigende Interesse der Investoren an dieser Runde. Wir sind begeistert, dass wir Investoren gefunden haben, die unser Gefühl der Dringlichkeit teilen, dramatisch bessere Wege zur Produktion von Proteinen auf planetarer Ebene zu schaffen“, erklärt Oner.
Dr. Nadine Geiser, Direktorin bei World Fund, kommentiert: „Die Abkehr von Zucker als Ausgangsstoff für die Fermentation stellt eine bedeutende Möglichkeit dar, die CO2-Emissionen der fermentationsbasierten Nahrungsmittelproduktion zu reduzieren. Bei World Fund investieren wir nur in Startups mit dem größten Klimapotenzial – und in der Kategorie Landwirtschaft und Landnutzung (FALU) besteht ein erheblicher Bedarf, die Emissionen zu reduzieren. Die FALU-Kategorie ist für rund 22 % der weltweiten Emissionen verantwortlich, erhält aber nur 12 % der Risikokapitalfinanzierung für den Klimaschutz. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir mehr Startups wie Farmless unterstützen, das das Potenzial hat, den Flächenverbrauch durch die Landwirtschaft drastisch zu reduzieren und die Biodiversität weltweit zu verbessern.“
Weitere Informationen: farmless.com