Investments & Finance

Investment Climate Podcast mit Johan Henriksson von Seaqure Labs: „Wir hatten viele duale Wege als Fundraising-Strategie“

In dieser Podcast-Reihe interviewt Alex Shandrovsky Investoren und Unternehmen zu den Benchmarks für die Finanzierung von alternativen Proteinen im Jahr 2025 und deckt die Investitionsstrategien erfolgreicher CEOs von Climate Tech und führender Risikokapitalgeber auf.

Podcast-Moderator Alex Shandrovsky ist strategischer Berater für zahlreiche globale Beschleuniger und Unternehmen im Bereich Lebensmitteltechnologie, darunter führende Unternehmen für alternative Proteine und zelluläre Landwirtschaft. Sein Schwerpunkt liegt auf Investor Relations und der Skalierung von Agrar- und Lebensmitteltechnologieunternehmen nach der Kapitalbeschaffung. Dieser Podcast wird über unsere Medienpartner Foodtech Weekly und vegconomist vertrieben.

Folge 54: Seaqure Labs

In dieser Folge spricht Alex mit Johan Henriksson, CEO und Mitgründer von Seaqure Labs, dessen Mission es ist, die Aquakultur mit Myzel positiv zu beeinflussen. Nach einer Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 470.000 Euro (unter der Leitung von Almi aus Schweden mit einem Angel-Konsortium) skaliert Seaqure derzeit die auf Myzel basierenden Futtermittelzutaten „Myprotein“ mittels Feststofffermentation, mit dem Ziel, Fischmehl/Soja durch eine kostengünstige, nachhaltige und direkt einsetzbare Alternative zu ersetzen. Im Podcast wird untersucht, wie sich frühe Gespräche mit einem regionalen Investor zu einer Finanzierungsrunde entwickelten, warum branchenunabhängige lokale Fonds bei der Pre-Seed-Finanzierung EU-weite Agrar-VCs ausstachen, wie die schwedische „Lehrerausnahme” die Ausgliederung aus Chalmers vereinfachte und wie die Produktion in der Nähe von Nebenströmen dezentralisiert werden soll, um Skaleneffekte zu erzielen.

Wichtige Fakten Seaqure Labs:

  • Ziel: Mit Myzel einen positiven Einfluss auf die Aquakultur zu erzielen.
  • Kürzlich wurden 470.000 € Pre-Seed-Finanzierung unter der Leitung von Almi aus Schweden mit Angel-Konsortien aufgebracht.

Alex‘ wichtigste Erkenntnisse:

  1. Lokales, branchenunabhängiges Kapital wurde schneller bereitgestellt als EU-VCs für Agrar- und Lebensmittelprodukte. Seaqure Labs begann damit, paneuropäische Agrar- und Lebensmittelinvestoren anzusprechen, stellte jedoch fest, dass viele entweder nicht zur richtigen Phase passten, Kapital für Portfolios reservierten oder in einer bestimmten Fermentationsmodalität bereits „ausgelastet” waren. Die Umstellung auf schwedische, branchenunabhängige Investoren mit einem klaren Geschäftsmodell beschleunigte die Finanzierungsrunde. „Wir hatten viele duale Wege als Fundraising-Strategie. Um ehrlich zu sein, haben wir zunächst voll auf europäische Risikokapitalgeber gesetzt“, sagt Henriksson. „Wir sind also im Grunde genommen seit etwas mehr als einem Jahr dabei. Aber sie haben uns geholfen, nachdem wir uns mehr auf regionale und schwedische Investoren konzentriert hatten. So erhielten wir gute Kontakte zu verschiedenen Angel-Investoren, Angel-Konsortien und potenziellen VCs, die in Agrar- und Lebensmitteltechnologie investieren.”
  2. Intelligente Nutzung von nicht verwässernden „Startup-Schulden“ als Überbrückung bis zur Pre-Seed-Finanzierung. Ein risikoarmes regionales Darlehen deckte die ersten Gehälter und Projektarbeiten ab und wurde erst bei Eintreffen von Einnahmen/Gewinnen zurückgezahlt – so gewann man Zeit für einen disziplinierten Pre-Seed-Prozess. Henriksson erklärt: „Es gibt so etwas wie … ein regionales Darlehen … Man kann sich Geld leihen … Es ist ein sehr risikoarmes Darlehen … sobald man Einnahmen erzielt … beginnt man auch, dieses Darlehen langsam zurückzuzahlen.“
  3. Bewertung: meilensteinbasiert, fristengesteuert, nicht auf Schlagzeilen ausgerichtet. In der Pre-Seed-Phase vermieden sie überhöhte Bewertungen, wie sie in früheren europäischen Märkten zu beobachten waren, und passten die Erwartungen an das aktuelle Umfeld an. Die Finanzierungsrunde war so dimensioniert, dass wichtige Nachweise (Skalierbarkeit, Versuche) finanziert werden konnten, wobei eine etwas höhere Verwässerung für eine realistische Vorbereitung auf die nächste Runde in Kauf genommen wurde. „Wir hatten an etwas höhere Finanzierungsrunden und Bewertungen in der Pre-Seed-Phase gedacht … aber wir haben erkannt, dass sich der Markt verändert hat … was zählt, ist, die Leistungsfähigkeit für die nächste Finanzierungsrunde unter Beweis zu stellen“, sagt Henriksson.

Den Link zum Apple Podcast finden Sie hier.

Weitere Folgen dieser Podcast-Serie finden sie unter: vegconomist.de/organisationen-und-marken/investment-climate-podcast/

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