Das britische Unternehmen Cellular Agriculture Ltd hat eine Reihe von Entwicklungen angekündigt, die seine Position als Technologieanbieter für den Bereich der kultivierten Lebensmittel stärken. Das Unternehmen, das sich auf modulare Bioreaktorsysteme konzentriert, hat seine Infrastruktur erweitert, neue Kooperationen geschlossen und den Weg für die Produktion im industriellen Maßstab geebnet.
Vom Labormaßstab zum Pilotmaßstab
Das Unternehmen ist kürzlich in eine neue 20.000 Quadratmeter große Forschungs- und Entwicklungseinrichtung im Corsham Science Park in Wiltshire umgezogen. Der Standort umfasst neun Labore und eine spezielle Pilothalle und wird vom Unternehmen als eine der weltweit fortschrittlichsten Umgebungen für Zellkulturtechnologie beschrieben.
Vipul Jain, Interim Head of Commercial, erklärt: „Diese Einrichtung steht für mehr als nur Größe; sie steht für Leistungsfähigkeit, Ehrgeiz und Bereitschaft.“ Laut Jain wird der neue Standort den Übergang des Unternehmens von der Forschung im Labormaßstab zum Pilotbetrieb unterstützen.

Der längste Hohlfaser-Bioreaktor der Welt
Einer der bemerkenswertesten technischen Meilensteine von Cellular Agriculture ist die Fertigstellung mehrerer Durchläufe mit dem nach eigenen Angaben längsten Hohlfaser-Bioreaktor der Welt für Zellkulturanwendungen. Das Unternehmen gibt an, dass dieses System im Vergleich zu herkömmlichen Kultivierungsmethoden eine hohe Leistung bei geringerem Platzbedarf bietet. Seine Bioreaktoren werden als modular und unabhängig von Zelltyp oder Wachstumsmedium beschrieben, sodass sie in den Bereichen Lebensmittel, Biopharma, Kosmetik und Pflanzenzellkultur eingesetzt werden können.
Cellular Agriculture ist außerdem eine Partnerschaft mit Campden BRI im Rahmen der Finanzierung durch Innovate UK eingegangen und hat eines seiner Bioreaktorsysteme am Standort von Campden BRI in Chipping Campden installiert. Diese Vereinbarung ermöglicht es Unternehmen, Zelllinien und Medienformulierungen zu testen, ohne im Voraus in Geräte investieren zu müssen.
„Dies ist eine Win-Win-Situation für die Branche. Unternehmen erhalten Zugang zu zukunftssicherer Bioreaktortechnologie ohne Eintrittsbarrieren, während wir beweisen, dass unsere Bioreaktoren wirklich universell einsetzbar sind“, so Jain.

Derzeit wird eine Pilotproduktionsstätte gebaut, um die Technologien des Unternehmens in eine integrierte industrielle Umgebung zu bringen. Die Anlage soll im ersten Quartal 2026 in Betrieb genommen werden und wird Systeme für Automatisierung, Qualitätskontrolle und In-situ-Ernte umfassen. Cellular Agriculture gibt an, dass die Anlage dazu dienen wird, die wirtschaftliche Rentabilität seiner Plattform zu validieren und das Risiko für Industriepartner und Investoren zu verringern.
Investitionen in angrenzende Technologien
Neben der technischen Entwicklung hat das Unternehmen strategische Investitionen getätigt, um angrenzende Technologien zu unterstützen. Es war ein früher Investor in EdiMembre, einem Spin-off von Merck KGaA, das sich auf die Herstellung essbarer Fasern konzentriert.
Das Unternehmen hat außerdem seine Website neu gestaltet, um detaillierte Informationen über seine Plattform, seine technischen Fähigkeiten und aktuelle Meilensteine zu präsentieren. Jain sagt dazu: „Innovation lebt von Offenheit. Unsere überarbeitete Website spiegelt unser Vertrauen in das wider, was wir aufbauen, und dient als zugängliche Ressource für alle, die unsere Technologie, unsere Fortschritte und das Ausmaß der vor uns liegenden Möglichkeiten verstehen wollen.“
Weitere Informationen: cellularagriculture.co.uk