Markt & Trends

PBFA-Bericht 2024: Diversifizierung des pflanzlichen Sektors und Kundentreue stützen den US-Markt mit einem Volumen von 8,1 Mrd. US-Dollar

Die Verbrauchernachfrage verändert die Landschaft pflanzlicher Lebensmittel: Was neue Daten wirklich über die Branche aussagen.

Der 2024 State of the Marketplace Report der Plant Based Foods Association (PBFA) zeigt, dass der US-amerikanische Markt für pflanzliche Lebensmittel trotz Inflation und Herausforderungen in der Lieferkette in den letzten drei Jahren einen Einzelhandelsumsatz von rund 8,1 Mrd. US-Dollar gehalten hat. Der Markt umfasst mittlerweile mehr als 20 Produktkategorien, gegenüber sechs im Jahr 2018, was die anhaltende Diversifizierung über traditionelle Segmente wie Burger und Käse hinaus widerspiegelt.

Gesundheit und Geschmack fördern die Loyalität

Die Haushaltsdurchdringung bleibt mit 59 % stabil, die Wiederkaufsrate liegt bei 79 %, was das anhaltende Engagement der Verbraucher unterstreicht, das in erster Linie durch gesundheitliche Überlegungen motiviert ist. Fast die Hälfte der befragten Käufer gibt Gesundheit als Hauptgrund für den vermehrten Kauf pflanzlicher Produkte an. Auch die Geschmackswahrnehmung hat sich im Jahresvergleich verbessert und ist von 23 % auf 36 % gestiegen, während die Nachfrage der Verbraucher nach sauberen Etiketten, kräftigen Aromen und Convenience weiterhin die Produktinnovation prägt.

Julie Emmett, Vizepräsidentin der PBFA, kommentierte: „Pflanzliche Lebensmittel bieten Marktführern ein einzigartiges Wertversprechen, um ihren Umsatz zu steigern, Lebensmittel anzubieten, die einen positiven Beitrag zur Gesundheit von Mensch und Planet leisten, und ihre ESG-Ziele zu erreichen.“

© plant based foods association (pbfa)
© Plant Based Foods Association (PBFA)

Umwälzungen auf dem Milchmarkt

Pflanzliche Milch ist mit einem Anteil von 14 % am gesamten Milchabsatz in den USA führend, obwohl der Umsatz leicht um 5 % auf 2,8 Milliarden US-Dollar zurückging. Bemerkenswert ist das Wachstum bei Kokos- und Sojamilch, das im Gegensatz zu einem Rückgang von 7,5 % bei Mandelmilch steht. Weitere Kategorien, die 2024 ein Umsatzwachstum verzeichnen, sind Proteinpulver und -getränke (+11 % auf 450 Millionen US-Dollar), Backwaren (+13 % auf 111 Millionen US-Dollar) sowie Tofu und Tempeh (+7 % auf 221 Millionen US-Dollar).

Die Ausgaben für Foodservice gingen insgesamt zurück, stiegen jedoch in Bereichen wie Unternehmen, Bildung, Gesundheitswesen und Behörden. Sodexo und Guckenheimer haben sich beispielsweise ein Ziel für mehr pflanzliche Mahlzeiten gesetzt und es mit ihren Nachhaltigkeitszielen verknüpft, was die Integration der Branche in die institutionelle Gastronomie widerspiegelt.

© plant based foods association (pbfa)
© Plant Based Foods Association (PBFA)

Anhaltende Herausforderungen

Der Bericht hebt auch anhaltende Herausforderungen hervor, darunter ungleiche Subventionen zugunsten tierischer Lebensmittel, restriktive Kennzeichnung, höhere Produktionskosten und uneinheitliche Vermarktung, die den Zugang für Verbraucher einschränken können.

Andrea Yarbrough, Senior Merchant bei Walmart, verwies auf den Einsatz strategischer Tests in den Filialen, um das Angebot an pflanzlichen Produkten zu erweitern: „Die Aufklärung der Verbraucher über pflanzliche Lebensmittel ist eine große Chance, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Käufer bei der Auswahl dieser Produkte in erster Linie von Gesundheitsaspekten geleitet werden.“

© plant based foods association (pbfa)
© Plant Based Foods Association (PBFA)

Neue Akteure im Bereich Proteine

Die Innovation bei den Inhaltsstoffen schreitet weiter voran, wobei Erbsenprotein die dominierende Quelle bleibt, während Fava-Bohnen-, Linsen- und Sonnenblumenproteine an Bedeutung gewinnen. Die Verbraucherpräferenzen zeigen, dass 55 % pflanzliche Produkte bevorzugen, die ganze Pflanzen betonen, während 41 % weiterhin nach Alternativen zu tierischen Produkten suchen.

Der E-Commerce-Umsatz mit pflanzlichen Lebensmitteln erreichte 2024 434 Millionen US-Dollar, was 6,1 % des Online-Lebensmittelumsatzes gegenüber 3,7 % im stationären Handel entspricht. Dies deutet darauf hin, dass digitale Plattformen den Verbrauchern einen breiteren Zugang bieten.

Rachel Dreskin, CEO der PBFA, erklärt: „Pflanzliche Lebensmittel haben einen entscheidenden Moment in ihrer Entwicklung erreicht. Innovation, Vielfalt und das Interesse der Verbraucher nehmen zu und werden diesen Kurs voraussichtlich fortsetzen. Gleichzeitig hat die sich rasch wandelnde Landschaft der Branche die Möglichkeit eröffnet, eine tiefere Verbindung zu den Verbrauchern aufzubauen, die deren Bedürfnisse und Vorlieben erfüllt und sogar übertrifft. Die Branche ist gut positioniert, um eine breitere Verfügbarkeit und einen besseren Zugang zu köstlichen, nahrhaften und spannenden pflanzlichen Lebensmitteln für die Menschen und Gemeinschaften, denen sie dient, voranzutreiben.“

Den vollständigen Bericht finden Sie unter: members.plantbasedfoods.org

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