Nach rund einem Jahr Bauzeit hat der Reinbeker Maschinenbauer SCHULE Mühlenbau eine hochmoderne Anlage zur Verarbeitung von Erbsen und Ackerbohnen fertiggestellt.
Auftraggeber ist Golden Fields Alternative Protein, ein internationaler Produzent und Lieferant von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Produktionsschwerpunkt des nordeuropäischen Unternehmens liegt auf dem Anbau, der Verarbeitung und dem Export von Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchten. Mit der neuen Anlage in Liepāja in Lettland erweitert das Unternehmen sein Angebot, während SCHULE einen weiteren Partner im Bereich der Herstellung von hochwertigen Pflanzenproteinen gewonnen hat.
Golden Fields Alternative Protein plante schon frühzeitig, sein Sortiment um pflanzliche Proteine zu erweitern
Golden Fields Alternative Protein setzt auf nachhaltige Anbaumethoden und moderne landwirtschaftliche Technologien, um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Dazu arbeitet das Unternehmen eng mit regionalen Landwirten zusammen. Golden Fields Alternative Protein plante schon frühzeitig, sein Sortiment um pflanzliche Proteine zu erweitern und so auch Rohstoffe für pflanzenbasierte Lebensmittel für die menschliche Ernährung herzustellen. Da zukünftig tierische Proteine wie Fisch oder Fleisch den weltweiten Bedarf allein nicht mehr decken können, sind hochwertige pflanzliche Proteine als gesunde Alternativen gefragter denn je. An dieser Stelle kam vor rund zwei Jahren SCHULE Mühlenbau ins Spiel. Die KAHL-Tochter konzipiert und baut seit über 130 Jahren schlüsselfertige Anlagen für die Hafer- und Reisindustrie sowie für verschiedenste Getreidearten, Ölsaaten und Leguminosen. Ende 2022 erhielt SCHULE den Auftrag, eine Verarbeitungsanlage für Erbsen und Ackerbohnen zu planen, zu bauen und in Betrieb zu nehmen.
Maschinen für die Leguminosenverarbeitung fertigt SCHULE am Hauptstandort Reinbek
Alle für die Leguminosenverarbeitung notwendigen Maschinen fertigt SCHULE am Hauptstandort in Reinbek bei Hamburg. Thorsten Lucht, Area Sales Manager bei SCHULE Mühlenbau, erläutert: „Die Verarbeitung von Leguminosen zu Proteinen erfordert viele unterschiedliche Produktionsschritte und ein entsprechend profundes Know-how. Neben der Reinigung und Sortierung fallen darunter das Schälen, Separieren, die Feinvermahlung sowie das Trennen in proteinreiche und stärkereiche Fraktionen.“
Schältechnologien gewährleisten hohe Ausbeute bei geringen Verlusten
Zwei konische Schälmaschinen („Verticone VPC“) bilden das Herzstück der Anlage: Nach der Feinreinigung und Klassifizierung werden die Erbsen und Bohnen zunächst mithilfe eines konischen Steinsatzes geschält. Je nach Einstellung schleift die Anlage die Oberfläche mehr oder weniger intensiv ab und entfernt so punktgenau alle anhaftenden Schalenteile, ohne jedoch das Kernmaterial zu beschädigen. Das entstandene Schalen- Schleifmehl-Gemisch wird anschließend abgesaugt und kann für unterschiedliche Zwecke, z. B. den Tierfutterbereich, pelletiert werden. Die Verticone VPC punktet mit variablen Einstellungen, vor allem bei der Anpassung des Schleifspaltes, wodurch sich die Qualität des Endprodukts genau steuern lässt. SCHULE setzt hier im direkten Marktvergleich exklusiv auf eine konische Schälmaschine, die im Gegensatz zu anderen Schältechnologien die höchste Ausbeute bei geringsten Verlusten gewährleistet. Denn insbesondere bei so preiskritischen Produkten wie den pflanzlichen Proteinen gilt es, unnötige Verluste auf ein Minimum zu reduzieren. Im Anschluss an die Schälung wird das Kernmaterial feinstvermahlen und mit Hilfe von Sichttechnik in eine protein- und eine stärkereiche Fraktion für die menschliche Ernährung getrennt.
„Durch das weltweite Bevölkerungswachstum und die steigenden Anforderungen an nachhaltig produzierte Lebensmittel steigt der Bedarf an hochwertigen Proteinen seit Jahren an“, erklärt Mahmoud Ahmed, CEO von Golden Fields Alternative Protein. „Mit unserer neuen Anlage in Liepāja, die SCHULE Mühlenbau just in time geplant, gebaut und in Betrieb genommen hat, sind wir für diesen Zukunftsmarkt im nordeuropäischen Raum bestens gerüstet.“