Eine neue systematische Studie, die in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde, hat zum Ziel, zu bestimmen, wie „flexitarische” Ernährungsgewohnheiten definiert werden und ob sie mit den Ernährungsrichtlinien in verschiedenen Ländern und Regionen vereinbar sind.
Nach der Analyse von 62 Texten kommt die Übersicht zu dem Schluss, dass die Definition von „flexitarisch“ den Verzehr von mindestens einem tierischen Produkt mindestens einmal pro Monat, aber weniger als einmal pro Woche umfasst. Die Autoren weisen darauf hin, dass der Begriff „semi-vegetarisch“ in der Literatur ebenfalls häufig vorkommt und oft Ernährungsgewohnheiten beschreibt, die als flexitarisch angesehen werden könnten.
Bemerkenswert ist, dass viele Menschen ihren Fleischkonsum auf eine Weise reduziert haben, die nicht mit der Definition einer flexitarischen Ernährung in der Übersicht übereinstimmt. Einige beteiligen sich beispielsweise an Initiativen wie „Meatless Mondays”, bei denen sie nur an einem Tag pro Woche auf Fleisch verzichten.

Ist Flexitarismus mit Ernährungsrichtlinien vereinbar?
Der Studie zufolge entsprechen einige flexitarische Ernährungsgewohnheiten den Ernährungsrichtlinien mehrerer Länder. Die Ernährungsrichtlinien Sri Lankas erwähnen ausdrücklich die Einführung einer semi-vegetarischen Ernährungsweise, während 14 Länder empfehlen, den Verzehr von Fleisch oder tierischen Produkten zu reduzieren oder pflanzliche Alternativen zu wählen.
Allerdings stimmen nur wenige Länder mit einer flexitarischen Ernährungsweise überein, die den Konsum von Milchprodukten einschränkt. Viele Regionen empfehlen den täglichen Verzehr von Milchprodukten, entweder als Teil einer breiteren Gruppe „tierische Lebensmittel” oder einer speziellen Gruppe „Milchprodukte”. Einige Länder – darunter Australien, Oman, Libanon und Neuseeland – führen jedoch angereicherte pflanzliche Alternativen als ernährungsphysiologische Äquivalente zu Milchprodukten auf.
Viele Länder raten dazu, den Verzehr von rotem Fleisch, Geflügel und manchmal auch Eiern auf eine bestimmte Anzahl von Portionen pro Woche zu begrenzen, einige empfehlen jedoch auch, wöchentlich eine oder mehrere Portionen Fisch zu essen. Die Studie stellt fest, dass bestimmte Länder bei der Ausarbeitung ihrer Empfehlungen sowohl die Gesundheit der Menschen als auch die Gesundheit des Planeten berücksichtigt haben und pflanzliche Lebensmittel als gesunde und nachhaltige Option fördern. Zu den Ländern, die in den letzten Jahren pflanzenbetonte Ernährungsrichtlinien eingeführt haben, gehören Deutschland, Norwegen, Belgien und Österreich.
„Eine flexitarische Ernährungsweise im Sinne einer Reduzierung oder Einschränkung des Verzehrs von rotem Fleisch ist machbar und wird sogar implizit in den offiziellen Ernährungsempfehlungen mehrerer Länder empfohlen“, heißt es in der Studie.