Studien & Zahlen

AOK-Studie: Berliner Kinder essen bundesweit am seltensten Fleisch

Neue AOK-Studie untersucht den Fleischkonsum von Kindern in den einzelnen Bundesländern der Bundesrepublik.

Berliner Kinder ernähren sich im bundesweiten Vergleich am häufigsten flexitarisch und vegetarisch. Das geht aus der repräsentativen AOK-Familienstudie hervor. Demnach essen 47 Prozent der Berliner Kinder nach Angaben ihrer Eltern selten oder gar kein Fleisch. Im bundesweiten Durchschnitt ernähren sich 33 Prozent der Kinder fleischreduziert.

Für die Studie hat das IGES-Institut im Auftrag der AOK bundesweit 8.500 repräsentativ ausgewählte Eltern von 4- bis 14-jährigen Kindern befragt. Laut den Ergebnissen steht insbesondere bei den Berliner Kids fleischarme Ernährung hoch im Kurs. So gaben 18 Prozent der Berliner Eltern an, sie würden ihr Kind vegetarisch ernähren. Bundesweit liegt der Schnitt bei zehn Prozent.

Eine flexitarische Ernährung, bei der selten und wenig Fleisch auf den Tisch kommt, ist bei 26 Prozent der Berliner Familien Alltag. Bundesweit ernähren 23 Prozent der Eltern ihre Kinder fleischreduziert.

Auch vegane Ernährung ist bei Berliner Eltern weiterverbreitet als im Bundesdurchschnitt, allerdings spielt sie auch in der Hauptstadt nur eine kleine Rolle: Drei Prozent der Berliner Kinder werden von ihren Eltern vegan ernährt, bundesweit sind es ein Prozent der Kinder.

vegane lebensmittel
© Jenifoto – stock.adobe.com

Bundesweit ist eine fleischreduzierte Ernährung laut der AOK-Familienstudie besonders in den Stadtstaaten Berlin (47 Prozent aller Kinder), Bremen (41 %) und Hamburg (39 %) sowie in Baden-Württemberg (42 %) angesagt. In den ostdeutschen Bundesländern ist der Trend hin zur fleischarmen Ernährung hingegen deutlich schwächer ausgeprägt. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern, wo nur 21 Prozent der Kinder fleischreduziert oder vegetarisch ernährt werden.

Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist der durchschnittliche Fleischkonsum in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren um rund 13 Prozent gesunken. Dennoch verzehrte jede und jeder Deutsche im vergangenen Jahr im Schnitt immer noch rund 1000 Gramm Fleisch pro Woche. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jedoch, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst zu essen. Damit nehmen die Deutschen im Schnitt doppelt so viel Fleisch zu sich, wie es gesund wäre.

Die AOK-Familienstudie zeigt bei 25 Prozent der befragten Berliner Eltern eine inadäquate oder problematische Ernährungskompetenz, weil sie zum Beispiel nicht auf die Nährwertangaben von Lebensmitteln achten oder zu viele zuckerhaltige Getränke im Haushalt haben. Dabei ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Ernährungskompetenz der Eltern und dem Bildungsgrad erkennbar. Erfreulich: Im bundesweiten Vergleich haben Berliner Eltern im Schnitt die höchste Ernährungskompetenz.

„Die Ergebnisse der Familienstudie zeigen, dass viele Berliner Eltern bereits gut auf die gesunde Ernährung ihrer Kinder achten – aber auch, dass wir insbesondere bildungsferne Eltern bei diesem Thema besser unterstützen müssen. In der Schule werden entscheidende Weichen gestellt. Deshalb gehört Wissensvermittlung zur gesunden Ernährung verpflichtend in die Lehrpläne der Schulen – und zwar fächerübergreifend“, fordert Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost.

Mehr zur neuen Studie unter www.aok.de.

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