Nicht nur vor dem Hintergrund zunehmender Bedenken über die Sicherheit von ADCs (Animal derived components, also Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs) werden vegane, koschere, ADC-freie Kunststoffe in immer mehr Bereichen verlangt. Sowohl auf den internationalen Märkten und in Ländern mit muslimischer oder jüdischer Bevölkerung, als auch in immer mehr Produkt- und Lebensbereichen. Mit Dichtungswerkstoffen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie hochwertigen TPE-Compounds für Medizintechnik, Pharmazie, Personal-Care, Konsumgüter- und Haushaltsartikel, die auf Bestandteile tierischen Ursprungs verzichten, bietet ACTEGA DS, eine Tochtergesellschaft der ALTANA AG, Lösungen für sensible Umfelder an.
Im Kunststoffmarkt nehmen Biokunststoffe bisher nur einen geringen Prozentanteil ein, aber die Tendenz geht nach oben. Betrug die weltweite Produktion von Biokunststoffen im Jahr 2015 gerade mal 3,952 Mio. Tonnen, waren es 2018 bereits 4,728 Mio. und die Prognosen für 2020 und 2021 liegen bei 5,954 bzw. 6,111 Mio. Der Anteil von Biokunststoffen am Weltmarkt der Polymere steigt dann von 1,7 Prozent in 2016 auf 2,49 Prozent in 2020. Die Endlichkeit fossiler Rohstoffe, verstärkte Auflagen für Wirtschaft und Verbraucher hinsichtlich Energie-und Umweltbilanz sowie wachsender Wettbewerb bei Herstellern und Nutzern von Biokunststoffen sprechen darüber hinaus für die Weiterentwicklung von Alternativen in diesem Bereich.
In Deutschland ernähren sich acht Millionen Menschen vegetarisch und 1,3 Millionen vegan. Täglich sollen laut Trendbarometer des Verbandes Proveg International 2.000 Vegetarierinnen und Vegetarier sowie 200 Veganerinnen und Veganer hinzukommen. Die weltweite Zahl der vegan-vegetarisch lebenden Menschen wird auf eine Milliarde geschätzt. Dieser Trend wird auch eindrucksvoll durch die Umsätze mit Veggie-Produkten im Lebensmittel-Einzelhandel und Drogeriemärkten unterstrichen. Laut Nielsen (Erhebung Anfang 2019) war ein Umsatzplus von 30 Prozent auf 960 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Wer komplett vegan lebt, der meidet nicht nur tierische Nahrung. Ein veganer Lebensstil bezieht sich auch auf das gesamte Lebensumfeld. Manche Dinge, die offensichtlich sind, lassen sich ohne Probleme eliminieren. Das gilt auch für Zusatzstoffe in Lebensmitteln oder Kosmetika. Veganer wissen, dass oft tierische Inhaltsstoffe eingearbeitet werden und lesen von daher die „Zutatenliste“ sehr genau. Bei den „versteckten“ ADCs ist dies allerdings anders, denn die existieren im Verborgenen. In Verpackungen von Lebensmitteln und Getränken etwa oder in Gebinden von Kosmetika.
ACTEGA DS sah sich schon früh im Bereich der Verpackungslösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie mit Forderungen nach veganen und koscheren Lösungen konfrontiert und besitzt heute die Möglichkeit, alle Portfolio-Rezepturen, die sich optimal im Spritzguss oder Extrusionsverfahren verarbeiten lassen, bei Bedarf vegan auszustatten. Das gilt ebenso für die TPE für den medizinischen und pharmazeutischen Bereich wie für Haushalts- und Konsumgüterartikel. Denn ein vegan lebender Mensch möchte sicher sein, dass beim Frühstücksteller oder -brett mit den ergonomischen, weichelastischen Griffen aus TPE eben auch veganer Kunststoff verwendet wurde, dass die Lebensmittelaufbewahrungsbox im Dichtungsmaterial kein ADC enthält, dass er sich beim Rasieren nicht fragen muss, ob womöglich die Soft-Touch-Elemente aus TPE tierische Inhaltsstoffe enthalten.
Messehinweis: ACTEGA DS präsentiert auf der K Messe, 16. –23. Oktober 2019, Düsseldorf, Halle 8A, Stand F 11-3.