Kultiviertes Fleisch

Meta-Analyse zeigt Schlüsselfaktoren für die Akzeptanz von kultiviertem Fleisch

Eine neue Meta-Analyse, veröffentlicht im Fachjournal Trends in Food Science & Technology, hat zentrale Einflussfaktoren auf die Bereitschaft zum Konsum von kultiviertem Fleisch identifiziert. Insgesamt wurden 48 Studien ausgewertet und dabei 22 Prädiktoren herausgearbeitet. Die wichtigsten verbraucherbezogenen Faktoren waren:

  • Wahrgenommene Ethik: Kultiviertes Fleisch wird häufig als ethischer wahrgenommen, da es mit weniger Problemen im Bereich Tierwohl und Umwelt verbunden ist als herkömmliches Fleisch.
  • Ekel: Sowohl Fleischesser als auch Vegetarier berichteten von starkem Ekelempfinden gegenüber kultiviertem Fleisch. Fleischkonsumenten stören sich an der laborbasierten Herstellung, während Vegetarier die Ähnlichkeit zu konventionellem Fleisch ablehnen.
  • Geschmack: Viele Verbraucher gehen davon aus, dass kultiviertes Fleisch schlechter schmeckt als traditionelles Fleisch. Diese Einschätzung basiert jedoch meist auf Erwartungen, da die überwiegende Mehrheit noch nie kultivierte Produkte probiert hat.
  • Sicherheit: Zahlreiche Studienteilnehmer äußerten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit kultivierten Fleisches.

Auch der Preis dürfte eine zentrale Rolle spielen: Einige Studien zeigen, dass Verbraucher nicht bereit sind, mehr für kultivierte Produkte zu zahlen. Allerdings liegen hierzu bislang nur begrenzte Daten vor, insbesondere, da kultiviertes Fleisch in den meisten Ländern noch nicht zum Verkauf zugelassen ist.

Ein aktueller europäischer Bericht zeigt zudem, dass kultiviertes Fleisch kulturell sensibel positioniert werden muss, um breite Akzeptanz zu finden. Hersteller müssen das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit, gesundheitlichen Vorteile und Umweltfreundlichkeit der Produkte stärken und gleichzeitig das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen konventionellen Fleischs schärfen.

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© Mosa Meat

Persönliche Merkmale, die die Akzeptanz beeinflussen

Laut der Meta-Analyse haben mehrere Merkmale, die mit den Eigenschaften der Menschen in Verbindung stehen, ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf ihre Bereitschaft, kultiviertes Fleisch zu konsumieren. Dazu gehören:

  • Lebensmitteltechnologie-Neophobie: Verbraucher sind sich sehr bewusst, dass kultiviertes Fleisch ein neuartiges Lebensmittelprodukt und eine neuartige Lebensmitteltechnologie darstellt, was viele dazu veranlasst, es zunächst abzulehnen.
  • Lebensmittel-Neophobie: Einige Verbraucher haben eine Abneigung gegenüber dem Probieren neuer Lebensmittel.
  • Lebensmittel-Ekel-Sensibilität: Dies bezieht sich auf das Gefühl des Ekels, das durch bestimmte lebensmittelbezogene Reize ausgelöst wird, wie z. B. schleimige Texturen. Dies deutet darauf hin, dass viele Verbraucher glauben, dass kultiviertes Fleisch einen deutlich anderen Geschmack oder eine andere Textur als konventionelles Fleisch hat.
  • Vertrautheit: Obwohl die meisten Verbraucher kultiviertes Fleisch noch nie gekostet haben, sind viele mit dem Konzept vertraut durch Medien, Nachrichten oder andere Quellen. Eine Studie zeigte, dass Verbraucher in Singapur kultiviertem Fleisch gegenüber offener waren als die in den USA, möglicherweise weil Singapur das erste Land war, das kultiviertes Fleisch zum Verkauf zugelassen hat.

Interessanterweise wurde festgestellt, dass Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildung praktisch keine Korrelation mit der Bereitschaft zum Konsum von kultiviertem Fleisch aufwiesen. Die Autoren der Studie schlagen vor, dass zukünftige Forschungen sich darauf konzentrieren sollten, komplexere Zusammenhänge zwischen relevanten Variablen zu untersuchen und den Einfluss von Interventionen zu erforschen, die die Verbraucherakzeptanz kultivierter Produkte erhöhen könnten.

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