Foodservice & Verpflegung

Schweiz: Basler Studierende stimmen für vegane Verpflegung

Die Initiative Plant-Based Universities Basel hat die Kampagne rund um die Abstimmung der Studierenden mitorganisiert.

Vom 22. Oktober bis zum 3. November führte die Universität Basel in der Schweiz eine Urabstimmung durch, bei der jeder Studierende die Möglichkeit hatte, darüber abzustimmen, ob die Universität bis zum Jahr 2030 zu einer zu 100 % pflanzlichen Verpflegung übergehen sollte. 52,6 % der Stimmen waren dafür, was eine Mehrheit für eine Abkehr von Fleisch und Milchprodukten bedeutet. Die Wahlbeteiligung war für eine Urabstimmung sehr hoch: 3000 Studierende gaben ihre Stimme ab.

Die Initiative Plant-Based Universities Basel wurde vor rund zwei Jahren gegründet und ist Teil der UNISSA, dem studentischen Verein für Nachhaltigkeit der Universität Basel. Die Studierenden engagieren sich ehrenamtlich für eine nachhaltigere und klimafreundlichere Ernährung an der Hochschule. Ihr Ziel: eine vollständige Umstellung auf pflanzliche Verpflegung bis 2030, begleitet von einer umfassenden Kommunikationsstrategie und einem transparenten Feedbackprozess.

© plant-based universities
Das PBU Basel Team © Plant-Based Universities

Die aktuelle Abstimmung wurde von Skuba (der Studierendenvertretung der Universität Basel) organisiert. Obwohl sie für die Hochschulpolitik nicht bindend ist, sendet sie ein sehr klares Signal an die Universitätsleitung, dass die Studierenden eine pflanzliche Verpflegung unterstützen. Sie verschafft dem PBU-Team in Basel außerdem wertvollen Einfluss in Verhandlungen und hat der Kampagne erhebliche Sichtbarkeit verschafft. Bereits mehrere Presseagenturen in der Schweiz haben die Nachricht aufgegriffen und Schweizer Aktivisten haben der lokalen und nationalen Presse Interviews gegeben.

Das PBU-Basel-Team hat sehr hart dafür gearbeitet, um dieses Ergebnis zu erzielen. Sie haben sich täglich für Öffentlichkeitsarbeit engagiert, ihren Campus mit Plakaten tapeziert und eine beeindruckende und humorvolle Präsenz in den sozialen Medien aufgebaut.

Noëmi Bertherin, Mitglied der Studentengruppe Plant-Based Universities Basel, sagt über die Bedeutung der Abstimmung: „Als akademische Einrichtungen tragen Universitäten eine große Verantwortung, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen. Mit der Abstimmung konnten wir zeigen, dass Tausende von Studierenden rein pflanzliche Mahlzeiten nicht nur befürworten, sondern aktiv fordern. Wir sehen ein enormes Potenzial und freuen uns darauf, gemeinsam mit der Universität ein Beispiel für mehr Nachhaltigkeit in den Mensen zu setzen.“

© plant-based universities
© Plant-Based Universities

Breite Unterstützung

Obwohl die Abstimmung nur für Studierende offen war, hat die PBU-Kampagne auch breite Unterstützung von Dozenten und Mitarbeitern der Universität erhalten. Die Wissenschaftler haben den PBU-Mitgliedern erlaubt, während der Vorlesungen über die Abstimmung zu sprechen, um das Bewusstsein und die Unterstützung dafür zu fördern.

PD Dr. Basil Bornemann, Experte für sozialen Wandel an der Universität Basel, sagt dazu: „Als Dozent an der Universität Basel unterstütze ich die von Studierenden ins Leben gerufene Kampagne Plant-Based Universities. Universitäten sind nicht nur Orte der Wissensproduktion und -vermittlung, sondern auch soziale Akteure mit einer Verantwortung für das Gemeinwohl. Die Forderung, das gastronomische Angebot der Universität schrittweise auf eine pflanzliche Basis umzustellen, ist Ausdruck dieser Verantwortung. Universitäten müssen eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einnehmen, denn als Orte des Lernens und Lebens prägen sie künftige Generationen.“

Ein Blick auf die Schweiz zeigt, dass pflanzliche Kantinen dort keine Neuheit mehr sind. Das Zürcher Rämi 59 und die Cafeteria der Universität Neuenburg bieten bereits erfolgreich rein pflanzliche Gerichte an.

Die Basler Initiative ist Teil des europaweiten Netzwerks Plant-Based Universities, das an über 80 Universitäten in 12 Ländern aktiv ist. Ziel der Bewegung ist es, den Beitrag der Hochschulen zur Bekämpfung der Klima- und Biodiversitätskrise sichtbar zu machen. Eine Studie der Universität Oxford (2018) zeigt, dass eine weltweite Umstellung auf pflanzliche Ernährung bis zu 76 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen freisetzen und damit erheblich zur Klimastabilisierung beitragen könnte.

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