Fleisch- und Fischalternativen

USA: CEO von All Y’alls Foods sieht Texas als potenzielles Epizentrum der pflanzlichen Proteinproduktion

Brett Christoffel, Gründer und CEO von All Y’alls Foods, sieht in dem sich rasch beschleunigenden Trend zu pflanzlichen Lebensmitteln eine Chance für Texas, zu einem Hauptakteur in der Herstellung und Innovation von pflanzlichen Proteinen zu werden.

Brett Christoffel wurde in Dallas, Texas, geboren und ist auch dort aufgewachsen und lebt seit 2016 fleischlos. Er ist der Gründer und CEO von All Y’alls Foods, einem Unternehmen, das sich auf pflanzliche Snacks und Lebensmittel spezialisiert hat, die ‚besser für die Menschen und den Planeten sind‘. Zu den Produkten des Unternehmens zählen die „It’s Big Crunchy Bacony Bits Y’all“ und „It’s Jerky Y’all“ in den Geschmacksrichtungen Kaktusfeige Chipotle, Kaktusfeige Teriyaki, Schwarzer Pfeffer und Meersalz.

Entgegen dem stereotypen Bild von Texas als ausschließlichem Zentrum der Rindfleisch-, Baumwoll- und petrochemischen Industrie sagt Christoffel, dass die Bewegung des Bundesstaates hin zu sauberer Energie und Nachhaltigkeit in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und dass dieser Wandel zu innovativen, neuen Denkansätzen bei Bürgern und Wirtschaftsführern in anderen Bereichen führen könnte.

„Hier in Texas produzieren wir mehr Petrochemikalien als jeder andere Staat. Aber wir fangen auch die meiste Windenergie in den USA ein – 30 %. Und erstaunlicherweise sind wir der zweitgrößte Produzent von Solarenergie in den USA“, so Christoffel. „Es gibt hier mehr Ausgewogenheit, als Sie vielleicht denken. Die Menschen fangen an, anders zu denken.“

Christoffel glaubt, dass dieser Wandel im texanischen Energiesektor zeige, wie ein ökologisch problematisches Geschäftsmodell allmählich durch eines ersetzt werden könne, das auf Fantasie, Innovation und Nachhaltigkeit basiere. „Solange es rentabel ist, funktioniert es“, fügt er hinzu. Dies sei ein gutes Vorzeichen für neue Geschäftsmodelle wie die Entwicklung und Produktion von pflanzlichen Proteinen.

Brett Christoffel - All Y'alls Foods Gründer
Brett Christoffel © All Y’alls Foods

Warum Pflanzen?

Obwohl Texas der größte Rindfleischproduzent in den USA ist, weist Christoffel darauf hin, dass die wachsende Verbrauchernachfrage nach pflanzlichem Eiweiß neue Möglichkeiten schafft: „Die Produktion von pflanzlichem Eiweiß von der Aussaat bis zur Verarbeitung kann traditionelle landwirtschaftliche Verfahren mit neueren Methoden wie vertikalen städtischen Farmen und Hydrokulturfarmen kombinieren, was zur Entwicklung von Produktionsanlagen und -komplexen im ganzen Bundesstaat führen könnte. Die Produktion von pflanzlichem Eiweiß verbraucht 10 % der Fläche, des Treibstoffs und des Wassers, die für das tierische Pendant benötigt werden. Und jeder Texaner weiß, dass wir unser kostbares Wasser mehr denn je sparen müssen.“

Christoffel schließt sich dem weit verbreiteten medizinischen und wissenschaftlichen Konsens an, dass eine pflanzliche Ernährung erhebliche gesundheitliche und ernährungsphysiologische Vorteile hat. Er nennt seine Produkte als Beispiel: „Im Vergleich zu Rinderjerky haben unsere Produkte mehr Proteine, Kalzium, Eisen und Magnesium und sind reich an Ballaststoffen und Phytonährstoffen. Es enthält keinen oder nur wenig Zucker und Natrium und wird aus ganzen, gentechnikfreien Sojabohnen hergestellt.“

Kuh
AdobeStock © Soru-Epotok

Maßnahmen zur Veränderung

Im Jahr 2017 las Christoffel, dass Rindfleisch nach Baumwolle der zweitgrößte Exportartikel von Texas ist. „Weil ich diese Liebe und dieses Mitgefühl für jedes Rind empfinde, genauso wie für einen Hund oder eine Katze, fragte ich mich laut: ‚Willst du darüber meckern oder willst du es ändern?‘ Ich beschloss sofort, es zu ändern. Ich konnte damit beginnen, den Geschmack und die Konsistenz von Rinderjerky durch eine pflanzliche Version zu ersetzen.“

Im April 2017 begann Christoffel in seiner Küche mit gentechnikfreien Rezepten auf Sojabasis zu experimentieren. Im Mai des darauffolgenden Jahres brachte er sein erstes Produkt auf den Markt: It’s Jerky Y’all, und damit auch sein Unternehmen All Y’alls Foods.

Offizielle Vertreter des Unternehmens gaben an, dass sich der Umsatz im Durchschnitt jährlich verdoppelt hat und dass es seine Produkte inzwischen direkt an die Verbraucher und über mehr als 400 Geschäfte vertreibt. Mit Blick auf das Geschäft bekräftigte Christoffel: „Da die pflanzliche Bewegung an Schwung gewinnt, erkennen immer mehr Menschen in Texas die Bedeutung schmackhafter, gesunder und nachhaltiger Alternativen wie pflanzliche Proteine.“

Auf die Frage, ob er es für möglich halte, Texas zu einem Zentrum für die pflanzliche Eiweißindustrie zu machen, antwortete er: „Es gibt hier vor unserer Haustür eine erstaunliche Möglichkeit, die Welt mit sauberem Eiweiß zu versorgen. Und ich kenne die Texaner. Wir können zusammenkommen und etwas Außergewöhnliches aufbauen, wenn wir es wollen.“

Weitere Informationen unter: AllYallsFoods.com

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