Rund eine Millionen Tonnen Fisch-Konsum in Deutschland; sechs von acht Beständen in der Ostsee überfischt: Warum der Klassiker auch nachhaltiger genießbar sein sollte
Am 10. Juni ist Tag des veganen Fischbrötchens. Dieser Aktionstag weist darauf hin, dass bewusster Genuss auch ohne Überfischung und problematische Zuchtbedingungen möglich ist. Einst als schnelle Mahlzeit für Hafenarbeiter gedacht, gehört das klassische Fischbrötchen heute fest zur deutschen Imbisskultur. Doch so beliebt es auch ist, so groß ist seine ökologische Schattenseite.
„Die Nachfrage nach Fisch ist ungebrochen, aber unsere Meere zahlen den Preis dafür“, sagt Willem van Weede, CEO von Vivera. Laut der Versorgungsbilanz Fisch 2024 von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung konsumieren die Deutschen im Schnitt 12,1 Kilogramm Fisch pro Kopf im Jahr. Das ergibt einen Gesamtjahresverbrauch von rund einer Million Tonnen.

In Deutschland gelten viele Bestände in der Nord- und Ostsee als gefährdet. Um der Überfischung entgegenzuwirken sanken 2025 in der Nordsee und dem Nordostatlantik die erlaubten Fangmengen beim Hering um 27 Prozent auf rund 35 600 Tonnen. In der Ostsee ist die Lage besonders dramatisch: Sechs der acht untersuchten Bestände gelten als überfischt oder unter kritischer Bestandsgröße. Die Fangquote für Hering beträgt dort nur noch 788 Tonnen. Erlaubt ist der Fang ausschließlich durch Küstenfischerei unter strengen Auflagen.
Aufgrund der hohen Nachfrage stammen inzwischen jedoch rund 80 Prozent des in Deutschland konsumierten Fisches aus Importen, häufig aus Regionen, in denen weniger strenge Umweltstandards gelten. Als beliebtester Fisch in Deutschland gilt der Lachs. Um die Überfischung auch im Ausland zu verhindern, stammt der hier verzehrte Lachs zu 70 Prozent aus Aquakulturen. Doch auch diese Fischzucht gilt als ökologisch problematisch: In offenen Netzfarmen halten Züchterinnen und Züchter Millionen Tiere dicht gedrängt: ideale Bedingungen für Parasiten und Krankheiten. Pestizide, Antibiotika und sogar verbotene Neurotoxine kommen zum Einsatz, mit negativen Folgen für Meerestiere und letztlich auch für Konsumentinnen und Konsumenten.
Pflanzlicher Lachs: Wenn Geschmack und Verantwortung zusammenpassen
Angesichts dieser Entwicklungen rückt pflanzlicher Fisch zunehmend in den Fokus. Doch das Angebot ist nach wie vor begrenzt, da sich Konsistenz, Geschmack und Nährwerte von Fisch nur schwer pflanzlich imitieren lassen. „Als Unternehmen, das Alternativen entwickelt, sehen wir es als unsere Verantwortung, auf die Missstände im Meer hinzuweisen und gleichzeitig echte Lösungen zu etablieren“, erklärt van Weede.

Daher bietet Vivera seit 2022 mit dem pflanzlichen Lachsfilet eine Alternative zur beliebtesten Fischsorte in Deutschland an. „Lachs besitzt eine charakteristische Textur und ein sehr eigenes Aroma“, erklärt Emke Kieffer, Research & Development Director bei Vivera. „Unser Ziel war es, ein pflanzliches Produkt zu entwickeln, das dem Original so nahe wie möglich kommt – sowohl im Geschmack als auch in der Nährstoffbilanz.“
Das Ergebnis: Eine vegane Lachs-Alternative mit lockerer Textur, mildem Geschmack und einem Gehalt von 1,2 Gramm Omega-3-Fettsäuren pro 100 Gramm. Omega-3-Fettsäuren spielen bei vielen Stoffwechselprozessen unseres Körpers eine wichtige Rolle. Da der Körper die Fettsäuren jedoch nicht selbst herstellen kann, muss der Mensch sie über die Nahrung aufnehmen. Andere pflanzliche Fischalternativen weisen in der Regel nur einen Wert unter einem Gramm auf.
Auch in puncto Preisgestaltung verfolgt Vivera einen klaren Anspruch: Pflanzliche Ernährung soll für alle zugänglich sein. Während konventionelles Lachsfilet rund 21 Euro pro Kilo kostet, liegt der Preis für die 200-Gramm-Packung des Vivera Lachsfilets bei 3,49 Euro; das entspricht etwa 17,45 Euro pro Kilo. „Unser Ziel ist es, pflanzliche Alternativen nicht nur geschmacklich überzeugend, sondern auch bezahlbar zu machen“, erklärt Van Weede. „Nur so kann sich der Wandel hin zu nachhaltigerem Konsum auch gesellschaftlich durchsetzen.“
Der Tag des veganen Fischbrötchens zeigt: Genuss, Nachhaltigkeit und Verantwortung schließen sich längst nicht mehr aus – weder auf dem Teller noch im Brötchen.
Weitere Informationen: vivera.com/de