Die indische Regierung schafft derzeit gute Ausgangsbedingungen für die Forschung und Entwicklung von kultiviertem Fleisch, auch Clean Meat genannt. Unter anderem fördert die Regierung aktuell zwei neue Forschungsinstitute für zellbasiertes Fleisch. Das Land erkennt zunehmend das große Potenzial dieses zukunftsträchtigen Lebensmittelsegments, nicht zuletzt was die Ernährungsfrage der eigenen Bevölkerung betrifft.
Regierung unterstützt Forschungsvorhaben mit hohen Investitionen
Fachkenntnisse sollen Forschungsvorhaben und Umsetzung begünstigen
Darüber hinaus verfügt Indien über viele Ressourcen biopharmazeutischer Expertise und Kenntniss im Bereich Maschinenbau und Biotechnologie, die beide für die Entwicklung und Optimierung kultivierter Fleischprodukte von großer Bedeutung sind. Jedoch mangelte es bisher an Kapital, an Forschungsprojekten zu Konsumverhalten, an Unternehmertum und an einem gesetzlichen Rahmen in diesem Bereich.
Laut The Good Food Institute sollen öffentlich-private Partnerschaften dem entgegenwirken und die Forschung auf dem Gebiet vorantreiben. Damit könnten dem Institut zufolge bald zellbasierte Fleischprodukte zu erschwinglichen Preisen für indische Konsumenten und darüber hinaus zur Verfügung stehen.
Hürden bedrohen Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen
In anderen Ländern herrschen ähnlich erschwerte Ausgangsbedingungen, jedoch gibt es zunehmend Investitionen aus dem Privatsektor zur Förderung von Start-Ups im Bereich Clean Meat. Nach Hochrechnungen des Good Food Institute sollen Investoren innerhalb der vergangenen zehn Jahre insgesamt mehr als 16 Milliarden US Dollar für Unternehmen im Bereich pflanzenbasierter und im Labor kultivierter Fleisch(ersatz)produkte verwendet haben, davon alleine 13 Milliarden US Dollar zwischen 2017 und 2018.
Dennoch könnten die USA ohne eine stärkere staatliche Forschungsförderung bald im Wettbewerb auf diesem Gebiet zurückfallen. „Mit jedem Dollar, den wir derzeit in Landwirtschaftsforschung investieren, werden insgesamt 20 US Dollar Gewinn erzielt“, berichtet Jessica Almy von The Good Food Institute. „Meiner Meinung nach wäre es realistisch vorherzusagen, dass zellkultiviertes Fleisch sogar noch profitabler sein könnte.“
Weitere Hürden auf dem US-Markt stellen bisher fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen und Aufsichtsbestimmungen sowie gegenwärtig noch hohe Produktionskosten dar.