Wenn es um kultiviertes Fleisch geht, ist oft die Rede von Wissenschaftlern oder Unternehmen aus der Lebensmitteltechnologie. Landwirte sind noch nicht wirklich mit von der Partie.
Meatosys aus Hamburg will das ändern. Die Idee des Start-ups ist es, kultiviertes Fleisch mit Stammzellen herzustellen, die aus den Nabelschnüren gewonnen werden, die auf den Höfen anfallen. Der Plan: Der Landwirt sammelt die Nabelschnüre ein und schickt sie zu Meatosys. Dort werden die Stammzellen isoliert, in Kartuschen mit Nährlösung gegeben und wieder an den Landwirt zurückgeschickt. In kleinen Bioreaktoren, die sich in einem Container auf dem Hof befinden, wachsen die Zellen 21 Tage lang und gehen dann zurück zu Meatosys.
Im Interview mit uns spricht Dr. Alexander Heuer, Mitgründer und Geschäftsführer des Start-ups, darüber, warum es für ihn wichtig ist, die Landwirte in das Thema Kulturfleisch miteinzubeziehen, welche Vorteile das verwendete Kartuschen-System in puncto Sterilität aufweist und warum einem US-amerikanischen Investor gerade der ungewöhnliche Ansatz des Unternehmens gefallen hat.
Herr Heuer, Meatosys gehört unter den Kulturfleisch-Start-ups zu den Exoten der Branche, denn von Anfang an soll eng mit Landwirten zusammengearbeitet werden. Wie kam es zu dieser Herangehensweise?
Als wir uns mit dem Thema beschäftigt haben, ist uns aufgefallen, dass den Landwirten bei der ganzen Entwicklung oft keine Rolle zugestanden wird. Wir haben uns gefragt, was mit ihnen geschehen soll und wie die anderen Dinge, die mit der Landwirtschaft zusammenhängen, ersetzt werden sollen.
Kühe und Schafe beispielsweise sind nicht nur Fleischlieferanten, sondern trampeln in Küstenregionen auch die Deiche platt. Und Gülle wird als Dünger benötigt. Das heißt, das Ökosystem Landwirtschaft ist auch für viele andere Bereiche wichtig. Deshalb wollten wir die Kulturfleisch-Idee mit der bestehenden Landwirtschaft kombinieren. Und so ist das Konzept von Meatosys entstanden.

Eigentlich kommen Sie aus einer anderen Berufssparte: Sie und einer der Meatosys-Mitgründer, Lars Krüger, waren Kollegen bei der renommierten Unternehmensberatung Roland Berger. Warum haben Sie gewechselt?
Auf dem Höhepunkt des Corona-Lockdowns haben wir beide uns unterhalten und haben gemerkt, dass wir gerne etwas Eigenes machen würden. Das Thema Kulturfleisch hat mich aus wissenschaftlicher Sicht schon länger interessiert. Ich bin ja eigentlich Physiker und habe in Hamburg promoviert. Als wir dann über die Einbeziehung der Landwirte nachgedacht haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass dieser Ansatz für uns am sinnvollsten ist. Weil wir aus der Unternehmensberatung kommen, wollten wir als erstes herausfinden, ob die Landwirte an so etwas überhaupt Interesse haben, bevor wir ein Start-up gründen.
Wie sind Sie auf die Landwirte zugegangen?
Wir haben den Bauernverband angesprochen. Mit seiner Hilfe konnten wir ein Online-Meeting mit interessierten Landwirten abhalten. Einer davon war Thomas Asmussen, mit dem wir jetzt eng zusammenarbeiten und bei dem der erste Demonstrationshof entstehen soll. Er war live vom Trecker zugeschaltet – da wusste ich schon: Hier bin ich an der richtigen Adresse. Es folgte eine Infoveranstaltung in Rendsburg, für die sich rund 80 Landwirte angemeldet hatten. Einige sind dafür 100 Kilometer gefahren.
Und wie waren dort die Reaktionen?
Man ist uns mit einer großen Neugier begegnet – gepaart mit gesunder Skepsis. Das Interesse war groß und es gab viele Fragen. Ich habe die Landwirte dort als sehr realistisch kennengelernt. Natürlich gibt es bei solchen Veranstaltungen auch immer kritische Nachfragen. Aber zu keinem Zeitpunkt kamen Sprüche wie „so eine Pampe“ oder dergleichen. Es war alles sehr konstruktiv. Auch wir haben Impulse mitgenommen und haben unser Konzept daraufhin nachgeschärft.

Um welche Punkte ging es da?
Die Tierhalter haben in der Regel einen Vertrag mit einem Großschlachter. Und wenn man nur einen Abnehmer hat, diktieren die die Preise. Da wir den Landwirten das Kulturfleisch abkaufen wollen, kam der Einwand: „Dann wechseln wir ja nur den Lehnsherrn“. Diese Perspektive hatten wir vorher nicht auf dem Schirm. Deshalb haben wir nun Mechanismen eingebaut, die die Landwirte vor Ausbeutung schützen. Wenn wir beispielsweise gute Preise am Markt erzielen, dann gibt es eine Umlage.
Die Idee von Meatosys ist es, dass Landwirte nach den Geburten der Tiere, Ferkel beispielsweise, die Nabelschnüre einsammeln und sie dann zu Ihnen schicken. Sie isolieren die Stammzellen daraus und verfrachten diese in Kartuschen mit Nährlösung. Die Kartuschen werden wieder zum Landwirt geschickt, der sie in kleine Bioreaktoren einsetzt, die sich in einem Container auf dem Hof befinden. Nach rund 21 Tagen ist das Wachstum abgeschlossen und die kultivierten Zellen werden dem Landwirt von Meatosys abgekauft. Wie weit sind Sie mit diesem Plan?
Wir haben im Januar 2025 unsere erste Verkostung gehabt. Kultiviert wurde das Produkt in den Räumen der Hochschule Reutlingen, wo wir uns eingemietet haben. Dr. Simon Heine, der an der Hochschule mit dem Thema Kulturfleisch betraut ist, berät Meatosys im Bereich der Biotechnologie. Für unsere Zellen wurden unsere zwei Bioreaktor-Prototypen verwendet, in denen Simon Heine für uns Rinderzellen kultiviert hat. Und es hat sehr gut funktioniert. Aus den Zellen wurde zusammen mit Soja-Protein dann ein Bratling geformt.
Wäre so ein Bratling auch das, was Sie auf den Markt bringen wollen?
Zunächst einmal wollen wir kein Fleisch am Stück herstellen, sondern eher etwas, das wie Fleischbrät oder eine Paste aussieht. 80 Prozent des in Deutschland verkauften Fleischs sind ohnehin prozessiert, also verarbeitet. Dazu gehören unter anderem Salami, Schinken, Würstchen, Leberwurst und Corned Beef.
Wie werden allerdings kein B2C, also Business-to-Consumer-Unternehmen sein, das seine Produkte an Endverbraucher verkauft. Wir verstehen uns stattdessen als B2B-Unternehmen, also Business-to-Business. Das heißt, wir liefern an andere Unternehmen. Hierfür werden wir Muskelzellen und Fettzellen getrennt kultivieren. Unser Produkt verkaufen wir dann an Lebensmittelproduzenten. Die können Fett- und Muskelpaste dann nach ihrem Bedarf mischen.

Wer hat die Bioreaktor-Prototypen, die Sie erwähnt haben, hergestellt und wie sehen sie aus?
Die beiden Prototypen wurden von einem unserer Investoren, dem Unternehmen Memmert aus Süddeutschland, gefertigt. Memmert ist seit Jahrzehnten spezialisiert auf die Produktion von Temperiergeräten, also beispielsweise Klima-, Brut- und Vakuumschränke. Das sind Experten auf ihrem Gebiet. Unsere Prototypen sehen ein wenig wie eine Mischung aus Gefrierschrank und Backofen aus. Die späteren Reaktoren werden allerdings noch größer und man kann sie sich wie diese amerikanischen Kühlschränke mit zwei Türen vorstellen.
Wie viele davon sollen in den Containern untergebracht werden?
Es werden neun Geräte in einem Container Platz finden. In den Reaktoren befinden sich bewegliche Regalbretter, in die die bereits erwähnten Kartuschen eingelegt werden – 22 Stück passen in einen einzelnen Reaktor. Die Kartuschen selbst sind etwa so groß und geformt wie überdimensionale Pizzaschachteln. Sie sind jeweils gefüllt mit elf Litern Nährlösung und werden gestapelt in den Reaktor geschoben. Dort werden sie dann langsam hin- und her gekippt. Das ist wichtig, damit die Zellen nicht liegenbleiben und nicht verkleben. Unsere Reaktoren sind so genannte Wave-Reaktoren, also Wellen-Reaktoren. Die wellenförmigen Bewegungen sorgen dafür, dass das Kulturmedium und die Zellen sanft durchmischt werden.

Und wie hoch ist der Stromverbrauch?
Der ist relativ gering, denn erstens sind die Geräte sehr gut isoliert. Und zweitens ist es nicht nötig, hohe Temperaturen zu erzielen. Wir müssen nur Körpertemperatur, also etwa 37 Grad erreichen. Es handelt sich ja nicht um einen Hochofen. Unser System mit den mehreren, kleineren Reaktoren ist in dieser Hinsicht auch besser als große Rührreaktoren, die man nicht so gut isolieren kann.
Zudem nutzen wir eine besonders sparsame Technik, um die Wärme zu erzeugen: die sogenannte Peltier-Technologie. Peltier-Elemente wandeln elektrischen Strom direkt in einen Temperaturunterschied um, ohne bewegliche Teile oder Kühlmittel zu benötigen. Eine unserer Wachstumseinheiten – also einer der beschriebenen Schränke, die von uns Pod genannt werden – benötigt dadurch nur 120 Watt, um die 37 Grad zu halten. Zum Vergleich: Ein Notebook-Computer beispielsweise liegt bei bis zu 200 Watt. In einem Container können so pro Jahr 20 Tonnen Fleisch hergestellt werden.
Wie werden die Zellen in den Nährlösungen vor Keimen geschützt?
Die Kartuschen werden bei Meatosys steril befüllt. Der Landwirt muss sich darüber keine Gedanken machen, das ist allein unser Part. Schließlich ist ein Bauernhof kein Reinraum. Der Landwirt muss nichts weiter tun, als die Kartuschen in den Reaktor zu schieben und auf einen Knopf zu drücken. Das ist ein Plug-and-Play-System.
Die gesamte Wachstumshardware wird darüber hinaus permanent von uns fernüberwacht. Die Kartuschen, in denen sich die Zellen und das Nährmedium befinden, sind hermetisch abgeriegelt. Es ist zwar ein Gasaustausch möglich, aber Bakterien können nicht hineingelangen. Man verwendet hier einen sogenannten Mikrometerfilter. Dieser ist seit Jahrzehnten Standard in Laborflaschen. Der Filter ist so feinporig, dass Erreger nicht durchpassen, Gasmoleküle aber schon. Das ist eine supersimple und effiziente Technologie.
Muss noch Antibiotikum eingesetzt werden?
Das ist zurzeit unklar, weil die Kartuschen noch nicht ihr finales Design haben. Ziel ist es auf jeden Fall, kein Antibiotikum zu verwenden. Unser Vorteil bei dem Weg dahin ist, dass das Risiko bei unserem System recht gering ist. Wer hingegen einen großen Reaktor mit 10.000 Litern Nährlösung einsetzt, erleidet einen riesigen finanziellen Verlust, wenn Keime eindringen und der Inhalt kippt. Bei unseren Kartuschen wären es im schlimmsten Fall elf Liter, die wir wegschütten müssen. Durch die in sich abgeschlossenen Behälter, kann die Verunreinigung nicht übergreifen. Wir können es uns deshalb erlauben, Antibiotika-freie Kartuschen zu testen, ohne dass es ein großes finanzielles Risiko darstellt.

Ein Punkt, der viele Kulturfleisch-Skeptiker umtreibt, ist die Frage, ob in der Nährlösung fetales Kälberserum enthalten ist. Wie sieht es da bei Ihnen aus?
Wir wollen ein Nährmedium ohne Kälberserum einsetzen und führen bereits Gespräche mit dem Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck, das ein führender Anbieter von hochwertigen Nährmedien für die industrielle Mikrobiologie ist. Im Angebot sind dort auch Medien, die die benötigten Wachstumsfaktoren nicht aus Kälberserum gewinnen, sondern künstlich über rekombinante Bakterien erzeugen. Das bedeutet, die Bakterien werden gentechnisch so verändert, dass sie das gewünschte Protein ausscheiden. Diese Methode ist nichts Neues: Unter anderem wird auf diese Weise Insulin hergestellt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die gentechnisch veränderten Bakterien nicht Teil des Produktes, in diesem Fall die Wachstumsfaktoren, sind. Man filtert die Bakterien heraus und verwendet nur die Wachstumsfaktoren beziehungsweise in dem anderen Beispiel das Insulin. Das heißt, das Endprodukt, egal, ob Insulin oder Wachstumsfaktor, ist nicht genetisch verändert. Man verwendet die Bakterien also eigentlich als Minifabrik.
Einer der Vorteile ist zudem, dass für kultiviertes Fleisch kein Pharma-Standard wie beispielsweise bei der Produktion von Medikamenten gewährleistet werden muss, sondern nur Lebensmittel-Standard. Das hat Auswirkungen auf die Kosten, da bei Pharma-Standard aufwendigere Prozesse, strengere Kontrollen und hochreine und damit teurere Rohstoffe verwendet werden müssen. Das Gute ist auch, dass in den Nährlösungen nichts enthalten ist, was selten ist. Die Inhaltsstoffe können in Hülle und Fülle erzeugt werden. Andere neue und innovative Technologien – unter anderem Smartphones oder Elektroautos – benötigen beispielsweise oftmals seltene Erden. Kultiviertes Fleisch ist hingegen nicht abhängig von knappen oder problematischen Ressourcen.
Wie viel Nährlösung benötigen Sie?
Wir rechnen mit etwa zwei Litern pro Kilogramm Fleisch. Am Anfang wird diese Produktionsmethode noch teuer sein. Es wird geschätzt, dass Kulturfleisch zu Beginn ungefähr so viel kostet wie heutige Fleischersatzprodukte, vielleicht auch etwas mehr. Es wird also zunächst eine Alternative für Leute sein, die sich das leisten können. Je mehr produziert wird und je mehr Konsumenten es kaufen, desto günstiger wird es und es kommt zu einer Preiserosion. Übrigens muss der Landwirt sich auch in keiner Weise um das Thema Zulassung kümmern. Auch das übernehmen wir komplett.
Bis es so weit ist, muss vermutlich noch viel in die Kulturfleisch-Branche investiert werden. Sie haben Ihren Investor Memmert erwähnt. Gibt es weitere Unterstützer?
Unser zweiter Investor ist Big Idea Ventures, ein US-amerikanischer Risikokapitalfonds. Es kommt nicht von ungefähr, dass gerade ein amerikanischer Kapitalgeber uns fördert. Viele Deutsche und generell Europäer scheuen das Risiko.
Und Meatosys macht alles anders als die anderen Start-ups in der Kulturfleisch-Branche: Wir setzen auf viele kleine Volumina, statt auf ein großes Volumen. Für Investoren aus Deutschland und Europa ist das ein Grund, nicht bei uns einzusteigen. Für die Amerikaner war genau die Tatsache, dass wir es anders machen, dafür ausschlaggebend, dass sie sich für uns interessieren. Uns wurde sogar deutlich gesagt: ‚Wenn Ihr das 50ste Start-up mit dem gleichen Konzept gewesen wärt, hätten wir gar nicht mit Euch gesprochen’. Das kenne ich auch noch aus meiner Beraterzeit: Die Amerikaner wollen komplett neue Dinge.
Aktuell sprechen wir mit weiteren Investoren aus den USA und aus Singapur. Es kann sogar passieren, dass wir den Boden der EU verlassen. Um unsere Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren auszubauen, könnten Investitionen in Höhe von mehreren zehn Millionen Euro erforderlich sein. Ausländische Investoren, die so viel Geld in die Hand nehmen, möchten gerne, dass man so etwas in ihrem Land aufzieht.

In der Kulturfleisch-Branche kommen nicht nur unterschiedliche Erwartungen von Investoren zusammen, es treffen auch Personen mit den unterschiedlichsten Motiven aufeinander. Den einen geht es hauptsächlich um Tierschutz, andere möchten vor allem die Umwelt schützen. Und wieder andere sehen in der innovativen Technik eine gute Geldanlage. Was ist Ihr Antrieb?
Also der Tierschutz ist nicht unbedingt unser Steckenpferd. Ich habe mittlerweile viele Landwirte getroffen und konnte in die Ställe gucken. Ich habe kein einziges Mal kranke oder verwahrloste Tiere gesehen – womit ich nicht sagen will, dass es das nicht gibt. Wir von Meatosys sind zudem alle Fleischesser. Ich sehe das Problem auch eher in der Billigware vom Discounter. Wir wollen stattdessen Fleisch für Fleischliebhaber herstellen.
Abgesehen davon beschäftigt uns vor allem die Tatsache, dass die Weltbevölkerung wächst und die Frage, wie wir all diese Menschen ausgewogen ernähren können. Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, Fleisch so herzustellen, wie bisher? Angesichts des Ressourcenaufwands und des Flächenbedarfs ist eine Änderung nötig. Mithilfe von kultiviertem Fleisch könnte der Landwirt es sich erlauben, viel weniger Tiere zu halten. Denn aus den Zellen einer einzigen Nabenschnur kann die Fleischmenge von sieben weiteren Mastschweinen erzeugt werden. Plus das Tier, das ohnehin geboren wurde, hat der Landwirt auf einen Schlag die Fleischmenge von acht Tieren. Das bedeutet, er bräuchte nur noch 1/8 seines bisherigen Tierbestands. Das führt zu mehr Platz und dadurch auch zu besseren Haltungsbedingungen. Die Methode von Meatosys lässt sich übrigens nicht nur bei Schweinen, sondern auch bei Rindern und Schafen – kurz gesagt bei allem, was eine Nabelschnur hat – anwenden.
Es kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Wie haben durch die aktuell hohe Tierdichte nicht nur Monokulturen in der Pflanzenwelt. Auch bei den Tierrassen gibt es wenig Vielfalt. Das meiste Fleisch stammt von wenigen hochgezüchteten Tierrassen. Dadurch schmeckt Einiges oft gleich. Thomas Asmussen, der erwähnte Landwirt, mit dem wir zusammenarbeiten, hält beispielsweise auch Tiere von selteneren Rassen – geschmacklich ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Doch in der konventionellen Tierhaltung rentiert es sich nicht, so ein Fleisch zu vermarkten. Durch die Kultivierung von Fleisch ist es wieder möglich, Zellen von weniger geläufigen Arten zu nutzen und dadurch eine größere Bandbreite bei der Fleischauswahl zu schaffen.
Und bei Thomas Asmussen soll Ihr erster Demonstrationshof entstehen?
Genau. Bei Thomas Asmussen in Schleswig-Holstein möchten wir eine Art Pilothof schaffen. Dort können dann die Landwirte hinfahren, die neugierig auf das Konzept sind, und sich alles anschauen. Auch Interessenten aus anderen Ländern können sich dort informieren. Wir haben schon Anfragen aus dem mittleren Osten. Auch für manche asiatische Länder wie Japan, die wenig Platz für die Produktion von Lebensmitteln haben, ist kultiviertes Fleisch eine ansprechende Alternative.
Herr Heuer, wir bedanken uns für das spannende Gespräch.
Weitere Informationen: meatosys.com/de