Das britische Unternehmen Ivy Farm Technologies hat sich mit dem Londoner Nobelkaufhaus Fortnum & Mason zusammengetan und das nach eigenen Angaben weltweit erste Scotch Egg mit kultiviertem Fleisch zu entwickeln.
Scotch Eggs sind ein traditioneller britischer Snack, der aus einem weich gekochten Ei besteht, das mit Wurstbrät umhüllt und paniert ist. Erfunden wurden sie von Fortnum & Mason im Jahr 1738, und das Unternehmen möchte zukünftig eine nachhaltigere Alternative anbieten.
Das gemeinsam mit Ivy Farm entwickelte Produkt, das Journalisten bereits in der letzten Woche probieren durften, ist nicht vegan, da der Kern aus konventionell erzeugten Wachteleiern hergestellt wird. Die Verwendung von Ivy Farm’s kultiviertem Rinderhackfleisch deutet jedoch darauf hin, dass eine behördliche Genehmigung für das Unternehmen in Sicht sein könnte.
Laut The Guardian hatte Ivy Farm damit gedroht, seinen Standort in die USA zu verlegen, falls der Verkauf von Zuchtfleisch im Vereinigten Königreich nicht genehmigt würde, was zu Gesprächen mit der Regierung führte. Dem Unternehmen wurde nun mitgeteilt, dass es bis Ende des Jahres mit der Genehmigung der Food Standards Authority (FSA) rechnen kann und Premierminister Rishi Sunak soll sich für die Erteilung der Genehmigung ausgesprochen haben.

Zulassungsprozess
Seit einiger Zeit gibt es Anzeichen dafür, dass die britische Regierung das Zulassungsverfahren für Zuchtfleisch straffen will, da das Land nach dem Brexit nicht mehr dem EU-Rechtsrahmen folgen muss. Im November veröffentlichte die FSA neue Leitlinien für das Zulassungsverfahren für kultiviertes Fleisch in England und Wales, einschließlich Empfehlungen zur Produktsicherheit, Kennzeichnung und zu Verkostungsversuchen.
Im Dezember kündigte die britische Regierung an, dass sie die Biotechnologie, einschließlich der Zuchtfleischproduktion, mit 2 Milliarden Pfund fördern werde. Erst vor zwei Wochen wurde berichtet, dass die Regierung in Vorbereitung auf regulatorische Änderungen eine Befragung von Zuchtfleischunternehmen durchführt.
„Wir erwägen derzeit künftige Änderungen des Genehmigungsverfahrens für regulierte Produkte in allen Bereichen und werden diese Reform auf unserer Vorstandssitzung im März weiter erörtern“, sagte Natasha Smith, stellvertretende Direktorin für Lebensmittelpolitik bei der FSA. „Wir arbeiten weiterhin mit der Industrie für Zellkulturprodukte zusammen, um mehr Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Anträge am besten bearbeitet werden können und um die Erwartungen an das Zulassungsverfahren festzulegen, einschließlich der Fristen und der Art der Informationen, die Antragsteller bei der Einreichung eines Produktdossiers bereitstellen sollten.“
Weitere Informationen: ivy.farm.uk