Markt & Trends

Der pflanzenbasierte Markt floriert: Wachstum in Deutschland um 97 % innerhalb der letzten 2 Jahre

Ein neu veröffentlichter Bericht des Smart-Protein-Projekts liefert aktuell neue und umfassende Daten zum pflanzenbasierten Markt in Europa. Basierend auf Daten von Nielsen wurden in Kooperation mit ProVeg Supermarktdaten aus 11 europäischen Ländern ausgewertet, die von Oktober 2017 bis September 2020 in insgesamt 3 Perioden erhoben wurden (jede Periode umfasst dabei 12 Monate).

Diese Datengrundlage liefert den bisher umfangreichsten Überblick über die Verbrauchergewohnheiten im pflanzenbasierten Sektor in Europa. Ausnahmslos jedes der europäischen Länder verzeichnet einen Anstieg im Konsum pflanzlicher Produkte – europaweit ergibt sich ein Rekordwachstum von 49 % basierend auf dem Umsatz in den letzten 2 Perioden. In den meisten Ländern ist der absolute Umsatz bei Pflanzenmilch, besonders Hafermilch, am größten. Platz 2 belegen in den meisten Fällen pflanzliche Fleischalternativen.

Deutschland ist Vorreiter

Mit einem Umsatzplus von 97 % (817 Millionen Euro) in den letzten 2 Jahren liegt Deutschland im europäischen Vergleich ziemlich weit vorn, was die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen betrifft. In Discountern ist der Anstieg mit 114 % besonders groß. Hier wird deutlich, dass pflanzenbasierte Lebensmittel keine Nischenprodukte mehr sind, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.

„Endlich haben wir schwarz auf weiß, was wir schon lange vermuten: Die Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln ist riesig. Der Smart-Protein-Bericht zeigt der Lebensmittelindustrie, dass es sich lohnt, auf pflanzliche Optionen zu setzen“, so Dr. Kai-Brit Bechtold, Senior Consumer Research Scientist bei ProVeg.

Oat milk hafer milchalternative
© marrakeshh – stock.adobe

Die Deutschen lieben Pflanzenmilch

Den mit Abstand größten Marktanteil im pflanzenbasierten Sektor in Deutschland nimmt pflanzliche Milch ein (396 Millionen Euro zwischen Oktober 2019 und September 2020). Hafermilch ist der Verkaufsschlager, gefolgt von Mandel- und Sojamilch. Neben Milchalternativen werden auch Naturjoghurtalternativen, vor allem auf Sojabasis, immer häufiger nachgefragt und erzielen in Discountern ein Umsatzplus von 168 % innerhalb von 2 Jahren.

Auch die Nachfrage nach Fleischalternativen wächst stetig: „Frische Fleischalternativen“ wie Burgerpattys, Nuggets oder Hackfleisch sind die am stärksten nachgefragte Produktgruppe, gefolgt von Aufschnitten oder Brotaufstrichen. Obwohl die Entwicklung von Fisch- und Käsealternativen noch in den Kinderschuhen steckt, wächst der Umsatz um ein Vielfaches. Bei Fischalternativen sogar um mehr als 600 %, was auch daran liegt, dass Verbraucher in der Periode Oktober 2019 bis September 2020 zum ersten Mal Fisch auf pflanzlicher Basis in Discountern finden konnten.

© Smart Protein / ProVeg e.V.

Welche pflanzlichen Produkte sind in anderen europäischen Ländern gefragt?

In Belgien, Italien und dem Vereinigten Königreich verzeichnen Fleischalternativen den größten Umsatz in der letzten Periode. In Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Rumänien, Österreich und Spanien ist der Umsatz von Milchalternativen, allen voran Hafermilch, am größten. In Frankreich wird der Pflanzenmilchsektor von Mandelmilch dominiert. In Belgien hingegen ist vor allem Joghurt auf pflanzlicher Basis gefragt, dessen Umsatz in den vergangenen 2 Jahren in Discountern um 497 % gestiegen ist. Die Niederlande stechen besonders durch den starken Umsatzzuwachs im Bereich Käse auf pflanzlicher Basis hervor (400 % in den letzten 2 Jahren). Auch im Vereinigten Königreich ist der Umsatz in dem Segment stark gestiegen.

Der ausführliche Bericht des Smart-Protein-Projekts zum pflanzenbasierten Nahrungsmittelsektor in Europa kann hier in englischer Sprache heruntergeladen werden.

Einladung zum Webinar: 4. März 2021 | 11 – 12 Uhr

Im Rahmen des auf Englisch stattfindenden Webinars wird ProVeg das unaufhaltsame Wachstum des europäischen Sektors für pflanzliche Lebensmittel in den letzten 2 Jahren* darstellen. Außerdem präsentiert die internationale Ernährungsorganisation spezifische Zahlen in Bezug auf Größe und Wachstumsraten. Wenn Sie in der Lebensmittelindustrie tätig sind, dürfen Sie dieses Webinar nicht verpassen! Das Webinar hat bereits am 4. März stattgefunden.

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