Politik

Europäische Kommission verpflichtet sich zur Entwicklung eines Plans zur Diversifizierung von Proteinen

Anfang des Jahres haben die Europaabgeordneten Anna Strolenberg und Sigrid Friis einen Brief an den Agrarkommissar Christophe Hansen geschrieben, in dem sie ihn aufforderten, eine EU-Strategie zur Diversifizierung der Eiweißversorgung zu entwickeln. Der Brief wurde von einer breiten Koalition von Abgeordneten aus dem gesamten politischen Spektrum unterstützt.

Die Abgeordneten forderten die Europäische Kommission auf, eine umfassende Strategie zur Förderung alternativer Proteine zu entwickeln, einschließlich gezielter Unterstützung für Landwirte und Akteure der Wertschöpfungskette, um die Produktion von Eiweißpflanzen zu steigern. Sie forderten auch verstärkte Investitionen in Innovationen, um die EU als weltweit führend in der Entwicklung nachhaltiger Proteine zu positionieren.

Nun haben Strolenberg und Friis eine Antwort von Hansen erhalten, aus der hervorgeht, dass die Kommission sich verpflichtet, einen umfassenden Plan zur Bewältigung der europäischen Herausforderungen im Eiweißbereich zu entwickeln.

Der Plan wird Berichten zufolge einen ganzheitlichen Ansatz für Produktion und Verbrauch verfolgen, der Folgendes beinhaltet:

  • Ankurbelung der heimischen Produktion von pflanzlichen Proteinen
  • Verringerung der Abhängigkeit von importierten Futtermitteln
  • Förderung nachhaltiger und wettbewerbsfähiger Lösungen in der gesamten landwirtschaftlichen Nahrungsmittelkette.
Proteinunity
© Marin Vandamme on LinkedIn

Ein entscheidendes Thema

Im Januar forderten über 130 Organisationen Hansen schriftlich auf, bis 2026 einen EU-Aktionsplan für pflanzliche Lebensmittel zu entwickeln. Hansen hatte sich jedoch bisher nicht dazu verpflichtet, da er sagte, die Kommission solle nicht von oben herab bestimmen, was die Menschen essen.

Auf einer Veranstaltung im Februar unterstützten Interessenvertreter der Lebensmittelindustrie gemeinsam mit Europaabgeordneten verschiedener politischer Parteien die Diversifizierung der Eiweißversorgung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Positionspapier der gemeinnützigen Organisation SustainableFoundations, in dem dargelegt wird, wie polarisierte Ansichten über die Zukunft von Proteinen in Einklang gebracht werden könnten, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

Später in demselben Monat stellte die Europäische Kommission ihre Vision für die Zukunft der Landwirtschaft und der Lebensmittel vor; der Plan wurde jedoch kritisiert, weil er nicht weit genug geht, um eine nachhaltige Lebensmittelproduktion zu gewährleisten. So fehlen beispielsweise klare Strategien zur Verringerung des Fleisch- und Milchkonsums oder zur Reform der Mehrwertsteuer, damit sich die Steuersätze an der Gesundheit und Nachhaltigkeit der verschiedenen Lebensmittel orientieren.

„Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, dieses wichtige Thema auf die EU-Agenda zu setzen – aber wir werden hier nicht stehen bleiben“, sagte Strolenberg. „Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass dieser Plan echte Veränderungen für Landwirte, Verbraucher und den Planeten bringt!“

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