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Start-Up Gründerinnen wollen Hundefuttermarkt revolutionieren

Eine Revolution im Napf – die Löwen haben zugeschnappt! Denn auch in Sachen “ökologischer” Fußabdruck liegt hier der Hund alles andere als begraben: Zukunftsweisend hat sich die Löwin Dagmar Wöhrl für die Investition in ein veganes, bedarfsgerechtes Hundefutter-Start-Up entschieden.

Alles begann vor vier Jahren in München. Bei einem privaten Abendessen trafen Tessa Zaune-Figlar und Valerie Henssen aufeinander und hatten den ganzen Abend nur ein gemeinsames Thema: Den Tierschutz und die Frage, warum unsere Gesellschaft Unterschiede zwischen Haus- und Nutztieren macht. “Der Hund auf der Couch und das Schwein auf dem Teller? Das fühlte sich für uns nicht unbedingt nachvollziehbar an”, beschreibt Tessa Zaune-Figlar den Kern ihrer Diskussion. Beide wollten jedoch nicht nur debattieren, sondern hatten die Vision ein Unternehmen zu gründen, das Tierschutz und Tierliebe in einem Produkt vereint. Mit VEGDOG, dem ersten veganen und 100% bedarfsdeckenden Alleinfutter für Hunde, ist ihnen das gelungen.

Die Idee zum Produktsortiment VEGDOG entwickelte sich aus Tessas persönlicher Erfahrung und vor allem dem großartigen Erfolg, den sie mit der Futterumstellung bei ihrem Hund Nelson erreicht hatte. Denn dieser litt unter einer starken Futtermittelunverträglichkeit und daher begann sie bereits vor rund sieben Jahren das Futter für Nelson nach Rezepten ihres Tierarztes selbst zuzubereiten und dabei auf dessen Anraten gänzlich auf tierische Eiweiße zu verzichten. Das zahlte sich aus: Nach vier Wochen war Nelson beschwerdefrei und ist es bis heute.

Veganes Futter für die Löwen

150.000 Euro für 10 Prozent Beteiligung am Unternehmen – das war das Angebot, das VEGDOG den Löwen unterbreitete. Vom Produkt überzeugt waren alle. Jedoch fehlte es den meisten Löwen am notwendigen Mut, um bei so einem kontrovers diskutierten Thema wie der Fütterung des eigenen Hundes an einen unternehmerischen Erfolg zu glauben. Doch nicht so Dagmar Wöhrl! Selbst seit Jahren im Tierschutz tätig und Hundeliebhaberin, hat die Löwin den Mut und die Vision bewiesen, in das junge Gründerinnenteam zu investieren. Mit 20 Prozent für die geforderte Summe starten die Frauen nun gemeinsam in die Zukunft.

Ein Unternehmen, das sich mit solcher Konsequenz der Tierliebe und dem Klimaschutz verschrieben hat, beeindruckt mich! Hier geht es darum, mit alten Konventionen zu brechen und in realistischen Innovationen zu denken. Dabei werde ich die Gründerinnen nur zu gerne unterstützen,“ so Dagmar Wöhrl. „Als Frau hat mich natürlich auch begeistert, dass da ein reines Gründerinnen-Team vor uns stand. Frauen sind im Gründen immer noch zu zaghaft, daher sehe ich in den Gründerinnen von VEGDOG auch ganz klar Vorbilder mit Strahlkraft.“

Die Deutschen und ihre geliebten Vierbeiner

Knapp 8,8 Millionen Hunde leben aktuell in Deutschland. Ebenso wie 8 Millionen Vegetarier und 1,3 Millionen Veganer. Was Hundebesitzer und Veggies vereint: Die Tierliebe. Und steile Wachstumszahlen – so ist der Anteil der vegan lebenden Bevölkerung in den letzten zehn Jahren um den Faktor 18 und der Umsatz mit vegetarischen und veganen Produkten durchschnittlich und jährlich um 120% gestiegen. Dass die Diskussion auch über den eigenen Tellerrand hinaus bis in den Napf hinaus geführt wird, ist eine logische Konsequenz. Dabei überdenken immer mehr Hundehalter ihre Fütter-Routine. Für diese zählen in der Überlegung der Fütterungswahl jedoch nicht nur moralische oder ernährungsphilosphische Gründe, sondern auch die Tatsache, dass immer mehr Hunde unter Futtermittelunverträglichkeiten oder -allergien leiden und eine Fütterung ohne tierische Eiweiße oft zur einzigen Alternative wird.

Mein Hund – ein Wolf?

Sobald man über die Fütterung von Hunden spricht, tritt automatisch der wilde Vorfahre auf den Plan: Der Wolf! Doch auch bei diesem stand nicht jeden Tag Fleisch auf dem Speisezettel. Der Wolf war und ist schon immer ein Allesfresser und verspeist neben dem Fleisch von Beutetieren auch Gräser und Beeren. Das gilt umso mehr für Hunde, die bereits seit mehreren tausend Jahren domestiziert sind – sie haben sich an das Leben an der Seite des Menschen angepasst. Wie ähnlich die Darmflora von Hund und Mensch sind, wurde auch erst kürzlich in einer Studie festgestellt.

HUNDert Prozent vegan! Inspirieren statt missionieren

Gründerinnen
Die beiden Vegdog-Gründerinnen Tessa Zaune-Figlar und Valerie Henssen © VEGDOG

Ein Hund hat in den 50.000 Jahren seiner Domestikation nie so viel Fleisch erhalten wie heutzutage. Wenn Hundehalter nur einmal pro Woche das fleischhaltige Hundefutter durch eine Dose VEGDOG ersetzen, haben sie am Ende des Jahres 20 kg weniger fleischhaltiges Hundefutter verfüttert. Wichtiger als die Frage nach „Fleisch“ oder „nicht Fleisch“ ist es, darauf zu achten, dass das Futter ausgewogen und vor allem bedarfsdeckend ist. Bei jeder Fütterung ist es wichtig, die Gesundheit des Hundes und die Verträglichkeit des Futters an erster Stelle zu setzen. Und das ist vegan sehr gut möglich.

Für die Gründerin Tessa Zaune-Ziglar, selbst erst durch das Kochen für Nelson Veganerin geworden, ist klar: „Es geht uns nicht um „Hauptsache vegan“, es geht uns um die Gesundheit unserer Vierbeiner. Hauptsache gesund, das ist das Ziel! Wir wollen auch nicht erreichen, dass alle Hunde kategorisch auf Fleisch verzichten müssen. Sondern, dass, genau wie bei unserem Konsum, die Häufigkeit des Fleischverzehrs überdacht wird. Bei 8,8 Millionen Hunden in Deutschland könnten wir also mit einer Dose VEGDOG pro Woche 176.000 Tonnen (= 176.000.000 kg) fleischhaltiges Hundefutter pro Jahr sparen”, macht Tessa klar. Dieser visionäre Produktansatz überzeugte auch Dagmar Wöhrl: “Der Hund ist unser Freund – warum darf er nicht auch von dem aktuellen Wissensstand profitieren?

Details zum Deal

150.000 Euro für 20 Prozent Anteile – das war das Ergebnis des Deals. Auch wenn der Deal 10 Prozent mehr Anteile gefordert hat, ist für VEGDOG klar, dass es sich für das junge Unternehmen lohnen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Gründern möchte das Frauenteam eine nächste Investorenrunde verhindern. Mit den Anschlussdarlehen der Familie Wöhrl lässt sich dies realisieren. Das Investment fließt nun in die Vorproduktion und das Marketing, um so die Marke VEGDOG zu etablieren und den Vertrieb europaweit auszudehnen und voranzutreiben. Denn unabhängig von dem Hundefutter hat VEGDOG eine Vision, die langfristig angestrebt wird und zu einer nachhaltigen Unternehmensführung beiträgt.

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