Ein neuer Bericht von Zero Carbon Analytics zeigt, dass der übermäßige Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch in einigen Ländern zu einer erheblichen Belastung durch chronische Krankheiten und hohen vorzeitigen Sterblichkeitsraten führt.
Der Analyse zufolge stieg der weltweite Fleischkonsum von 2002 bis 2022 um 20 %. Infolgedessen verzeichnen mehrere wohlhabende Länder in Asien, Europa, Nordamerika und Ozeanien trotz ihrer gut ausgestatteten Gesundheitssysteme steigende Raten bestimmter Erkrankungen.
Insbesondere viele europäische Länder sind mit vorzeitiger Sterblichkeit und einer hohen Anzahl von Lebensjahren mit chronischen Erkrankungen konfrontiert. Der Bericht zitiert Untersuchungen, die zeigen, dass der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch mit Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs in Verbindung steht.
Bestimmte Länder haben trotz eines ähnlichen oder höheren Fleischkonsums bessere Gesundheitsergebnisse als ihre Nachbarländer, was jedoch mit höheren Gesundheitsausgaben einhergeht. Im Durchschnitt geben diese Länder 99.000 US-Dollar pro erhaltenem gesundem Lebensjahr aus.
„Verarbeitetes Fleisch ist eine der schädlichsten Lebensmittelgruppen”
Der Bericht empfiehlt präventive Ernährungsmaßnahmen, um die Auswirkungen von rotem und verarbeitetem Fleisch auf das Gesundheitswesen zu begrenzen und Ressourcen zu generieren, die für andere Prioritäten im Gesundheitswesen verwendet werden könnten. Als Beispiele dafür, wie dies erreicht werden könnte, werden erfolgreiche Maßnahmen zur Reduzierung des Zucker- und Salzkonsums angeführt, wie z. B. Steuern und Marketingbeschränkungen.
Dem Bericht zufolge könnte eine Verringerung der durch verarbeitetes Fleisch verursachten Krankheitslast um 30 % jährlich 21 Milliarden US-Dollar an Gesundheitsausgaben in den USA einsparen, dazu kommen 2,2 Milliarden US-Dollar in Deutschland, 1,4 Milliarden US-Dollar im Vereinigten Königreich und knapp 1 Milliarde US-Dollar in Frankreich. Dies würde ausreichen, um die Jahresgehälter von über 247.000 Krankenschwestern in den USA, 31.000 im Vereinigten Königreich, 36.500 in Deutschland und 21.000 in Frankreich zu decken.
Selbst kleine Veränderungen könnten große Auswirkungen haben – eine US-Studie aus dem Jahr 2024 ergab, dass bei einer Reduzierung des Verzehrs von verarbeitetem Fleisch um 30 % bei Erwachsenen innerhalb von zehn Jahren 350.000 Fälle von Typ-2-Diabetes, 92.500 Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und über 53.000 Fälle von Darmkrebs weniger auftreten würden.
„In der Ernährungswissenschaft gibt es viele Kontroversen, doch herrscht nahezu Einigkeit darüber, dass verarbeitetes Fleisch eine der schädlichsten Lebensmittelgruppen für die Gesundheit des Menschen und des Planeten ist“, sagte Dr. Chris Van Tulleken im Vorwort des neuen Berichts. „Derzeit werden öffentliche Gelder verwendet, um die externalisierten Kosten der verarbeiteten Fleischriesen zu bezahlen. Dies ist eine Krise, die moralisch, sozial und wirtschaftlich untragbar ist. Die Lösungen sind so klar wie das Problem, aber ihre Umsetzung erfordert immensen politischen Mut und öffentliche Unterstützung.“
Weitere Informationen: zerocarbon-analytics.org
