Europäische nachhaltige Lebensmittel- und Agtech-Startups zogen 2022 1,9 Mrd. USD an VC-Finanzierungen an, was einem Anstieg von 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und es zum aktivsten Jahr aller Zeiten macht.
FoodLabs, ein führender europäischer Early Stage VC-Investor und Venture Studio für Lebensmittel, Nachhaltigkeit und Gesundheit, hat sich mit dem globalen Datenanbieter Dealroom zusammengetan, um den ersten Food for Climate Report zu veröffentlichen.
Laut dem FoodLabs Food for Climate Report haben klimabezogene europäische Food- & Agtech-Startups im Jahr 2022 1,9 Milliarden Dollar an VC-Finanzierung eingeworben, was einen Anstieg von 20 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet und es zum aktivsten Jahr in diesem Bereich überhaupt macht. In einem umfassenden Überblick hat der Bericht über 340 Start-ups in 16 Segmenten identifiziert, die den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem unterstützen.
Das globale Lebensmittelsystem ist Studien zufolge heute für 30 % der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei mehr als die Hälfte davon auf die Viehwirtschaft zurückzuführen ist. Die Viehwirtschaft beansprucht demnach 71 % der Ackerflächen, verbraucht 10 % des Trinkwassers und verursacht 80 % der Abholzung. Nicht nur die Produktion, sondern auch die Lebensmittelversorgungskette muss sich Experten zufolge ändern, um die Ziele für 2050 zu erreichen.
„Da die globale Erwärmung die Ernährungssicherheit bedroht und die Lebensmittelindustrie eine entscheidende Rolle beim Klimawandel spielt, ist es unerlässlich, unsere Lebensmittelsysteme zu überdenken, und FoodTech und AgTech sind der Schlüssel zur Lösung künftiger Herausforderungen“, sagte Christophe F. Maire, Gründungspartner von FoodLabs.
In den letzten Jahrzehnten haben extreme Wetterereignisse und neue globale Krisenszenarien die Anfälligkeit der Lebensmittelwertschöpfungskette und der Ernährungssicherheit deutlich gemacht. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich um weitere 50 % wachsen, was zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Lebensmitteln und der landwirtschaftlichen Produktion führen wird.
„Der ökologische Fußabdruck unseres Lebensmittelsystems ist enorm – eine Tatsache, die in den Daten deutlich zum Ausdruck kommt. Die Landwirtschaft ist für den massiven Wasserverbrauch, die Treibhausgasemissionen und den Flächenverbrauch verantwortlich“, sagte Christian Guba, Leiter von FoodLabs.
Die Lebensmittelproduktion hat Schwierigkeiten, mit der wachsenden Nachfrage Schritt zu halten, da die Ernteerträge sinken, die Gesundheit der Meere abnimmt und die natürlichen Ressourcen – einschließlich Böden, Wasser und Artenvielfalt – in Gefahr sind. Es entsteht eine neue Generation von Technologien, die diese Herausforderungen angehen sollen.
Der Bericht von FoodLabs zeigt, dass europäische Startups im Bereich der nachhaltigen Agrotechnologie bis 2022 insgesamt 561 Mio. USD aufbringen werden, was einem Wachstum von 5 % entspricht.
„Das kommende Jahrzehnt ist entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel, und die Umgestaltung der Lebensmittelindustrie kann unsere Erfolgschancen erheblich beeinflussen. Startups können einen grundlegenden Wandel herbeiführen und eine nachhaltige Zukunft für unseren Planeten sichern“, sagte Patrick Huber, General Partner bei FoodLabs.
Der vollständige Bericht steht unter www.foodlabs.de/foodforclimate zum Download bereit.
