Laut neuer Studie auf dem US-Markt sind Lebensmittel ohne Fleisch und Milchprodukte attraktiver, wenn sie nicht als „vegan“ gekennzeichnet sind.
Auf der Jahreskonferenz der Society for Risk Analysis 2023 stellten Patrycja Sleboda vom Baruch College – CUNY und ihre Kollegen von der University of Southern California ein landesweites Experiment zur Lebensmittelauswahl vor, mit dem festgestellt werden sollte, wie Menschen auf Bezeichnungen wie „vegan“ und „pflanzlich“ im Vergleich zu „gesund“, „nachhaltig“ oder „gesund und nachhaltig“ reagieren.
Studien haben bereits früher gezeigt, dass die Einschränkung des Fleisch- und Milchkonsums und der Verzehr von mehr Obst und Gemüse das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs verringert. Eine Ernährung mit weniger Fleisch und Milchprodukten ist auch ökologisch nachhaltiger, da sie einen geringeren ökologischen Fußabdruck aufweist.
In der aktuellen Studie hatten alle Teilnehmer (n=7341) die Wahl zwischen einem Lebensmittelgeschenkkorb ohne Fleisch und Milchprodukte und einem anderen mit Fleisch und Milchprodukten. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von fünf Bedingungen zugewiesen, wobei der Gourmet-Geschenkkorb ohne Fleisch und Milchprodukte als „vegan“, „pflanzlich“, „gesund“, „nachhaltig“ oder „gesund und nachhaltig“ bezeichnet wurde.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Geschenkkorb ohne Fleisch und Milchprodukte gewählt wurde, war geringer, wenn sich das Etikett auf den Inhalt konzentrierte (mit der Angabe „vegan“ oder „pflanzlich“) und weniger auf die Vorteile (mit der Angabe „gesund“, „nachhaltig“ oder beides):
- Nur 20 % der Teilnehmer wählten den Lebensmittelkorb ohne Fleisch und Milchprodukte, wenn er als „vegan“ gekennzeichnet war, während 27 % ihn wählten, wenn er als „pflanzlich“ gekennzeichnet war.
- Im Gegensatz dazu wählten 42 % der Teilnehmer den Lebensmittelkorb ohne Fleisch und Milchprodukte, wenn er als „gesund“ gekennzeichnet war, 43 % wählten ihn, wenn er als „nachhaltig“ gekennzeichnet war, und 44 % wählten ihn, wenn er als „gesund und nachhaltig“ gekennzeichnet war.
Dieser Effekt der Kennzeichnung war bei Personen, die sich als Fleischesser identifizierten, besonders ausgeprägt und galt für alle soziodemografischen Gruppen.
Eine Änderung der Kennzeichnung ist der Studie zufolge also eine kostengünstige und skalierbare Maßnahme zur Förderung gesunder und ökologisch nachhaltiger Lebensmittel.
Weitere Informationen: usc.edu