Agrarwirtschaft

Donau Soja erwartet Rekordernte von Soja in Europa mit mehr als 13 Millionen Tonnen

Massive Steigerungen in der Ukraine, aber wetterbedingt teilweise dramatische Einbußen in Mitteleuropa und am Balkan.

Die Sojaernte in Europa hat sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2023 auf mehr als 13 Millionen Tonnen um fast eine Million Tonnen erhöht, wie der neue Donau Soja Market Report November zeigt. Dieser Rekordwert ist auf die starke Erweiterung der Anbauflächen um 44 % und die Rekordernte in der Ukraine von knapp sechs Millionen Tonnen – eine Steigerung von rund 25 % – zurückzuführen.

In der EU erweiterte sich die Anbaufläche um 10 % im Vergleich zu 2023. Die EU-Erntemenge verringerte sich jedoch um 3,4 % auf knapp 2,8 Millionen Tonnen. Ursache dafür sind die geringeren Hektar-Erträge in Mitteleuropa und einigen Balkanstaaten aufgrund der Sommerhitze und Trockenheit. Besonders betroffen sind in diesem Jahr Serbien und Rumänien, wo die Hektarerträge voraussichtlich um bis zu 50 % unter denen des Vorjahres liegen werden.

„Die erweiterte Anbaufläche von Soja in Europa und die starke Ernte in der Ukraine können die Ausfälle durch die Wetterextreme in der EU und Teilen Südosteuropas kompensieren und führen zu einer Gesamt-Rekordernte von mehr als 13 Millionen Tonnen Soja in Europa“, so Susanne Fromwald, Generalsekretärin von Donau Soja.

Donau Soja
© Donau Soja

Leichter Ernterückgang in Österreich und Deutschland

Für Österreich senkten sich die Erwartungen durch die Extremniederschläge im vergangenen September um mehr als 11 % auf 240.000 Tonnen, da auch ganze Felder fortgespült wurden. Der Ertrag pro Hektar entspricht hingegen dem langjährigen Durchschnitt und die Qualität der Bohnen ist durchwegs gut.

In Deutschland ging die Anbaufläche um 10 % zurück, aber die Ernte wegen der sehr guten Erträge pro Hektar um nur 3,1 % auf 125.000 Tonnen. „Gerade in Deutschland sehen wir ein großes Potenzial, die Sojaanbauflächen zu vergrößern, nicht zuletzt mit neuen Sorten, die auch weiter nördlich wachsen können“, so Fromwald.

Donau Soja
© Donau Soja

Ukraine ist größter Sojalieferant in Europa

Wie schon in den Jahren zuvor ist die Ukraine der größte und wichtigste europäische Sojalieferant für Futtermittel in der EU-Nutztierhaltung. Die Sojaanbaufläche betrug 2024 2,6 Millionen Hektar, was einem Plus von fast 44 % gegenüber 2023 entspricht. Das Gesamterntevolumen, so schätzen die Donau Soja-Experten nach Aussage des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums auf mehr als sechs Millionen Tonnen. Davon sind etwa zehn Prozent von Donau Soja zertifiziert.

„Der Selbstversorgungsgrad der EU mit Soja liegt derzeit bei nur 8 %. Gentechnikfreies, Donau-Soja-zertifiziertes Soja aus der Ukraine trägt dazu bei, die große Lücke bei Eiweißpflanzen in Europa zu füllen. Zertifizierte ukrainische und EU-Sojabohnen werden auch unter denselben strengen Standards von Donau Soja produziert und sind daher keine ‚billige Konkurrenz‘ für die LandwirtInnen in den EU-Ländern“, so Fromwald.

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Susanne Fromwald © Donau Soja

Eine Million Tonnen Soja in Europa nach Donau Soja-Standards zertifiziert

Insgesamt sind 2024 von mehr als 13 Millionen Tonnen des in Europa produzierten Soja rund eine Million Tonnen nach den strengen Standards von Donau Soja zertifiziert, d.h. gentechnik- und entwaldungsfrei, auch ohne Umwandlung von Land zu Agrarflächen, weniger Pestizideinsatz war nötig und internationale arbeitsrechtliche Standards wurden erfüllt.

Die weltweite Sojaproduktion im Wirtschaftsjahr 2024/2025 wird auf insgesamt 425 Millionen Tonnen geschätzt. Die EU importiert jedes Jahr rund 35 Millionen Tonnen Soja. Der größte Teil dieser Einfuhren ist gentechnisch verändertes Soja aus Übersee, wie z. B. Brasilien, das als Viehfutter verwendet wird, und Regionen wie die Cerrado-Savanne oder den Gran Chaco gefährdet.

Weitere Informationen: donausoja.org

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