Seit Ende der 90er Jahre gehören Bio-Äpfel fest ins Sortiment der BayWa Obst GmbH & Co. KG. Unter der Eigenmarke „Bio-Obst vom Bodensee“ bringt die 100%ige Tochtergesellschaft des weltweit bedeutenden Kernobsthändlers BayWa AG, München ökologisch erzeugtes Obst aus der Bodenseeregion in den Handel.
Als erster Kernobstvermarkter in Europa ist die BayWa Obst GmbH & Co. KG seit November vergangenen Jahres zusätzlich zu den bisherigen Standards nun auch nach den Biozyklisch-Veganen Richtlinien zertifiziert. Damit unterstützt die BayWa als Vermarktungspartner der Württembergischen Obstgenossenschaft Raiffeisen eG zum einen ihre Erzeuger, die bereits nach den Biozyklisch-Veganen Richtlinien arbeiten, dabei, ihre Produkte mit dem entsprechenden Gütesiegel zu kennzeichnen. Zudem erhöht das Labeling die Sichtbarkeit für biozyklisch-vegane Produkte und bietet damit der steigenden Anzahl an Verbrauchern, die eine pflanzenbasierte Ernährung bevorzugen, Orientierung bei der Kaufentscheidung.
Der biozyklisch-vegane Anbau ist eine vegane Form des Ökolandbaus ohne kommerzielle Tierhaltung und ohne den Einsatz von Betriebsmitteln tierischen Ursprungs. Er zeichnet sich durch die Verwendung rein pflanzlicher Präparate zur Düngung und Pflanzenbehandlung sowie die systematische Einführung von Methoden zum konsequenten Humusaufbau aus. Die Biozyklisch-Veganen Richtlinien sind seit 2017 von der IFOAM als globaler veganer Ökostandard in die IFOAM Family of Standards aufgenommen worden. Herausgeber und Labelorganisation ist die gemeinnützig ausgerichtete Adolf-Hoops-Gesellschaft mit Sitz in Berlin. Die Kontrolle und Zertifizierung der Betriebe werden in Zusammenarbeit mit akkreditierten EU-Bio-Kontrollstellen von CERES durchgeführt.
Biozyklisch-Vegane Produkte erobern die Märkte
Produkte aus biozyklisch-veganem Anbau gibt es zur Zeit schon aus Deutschland (Äpfel, Pflaumen, Nüsse), Griechenland (Zitrusfrüchte, Kiwis, Traben, Bananen, Hokkaido, Sharon-Früchte, Ingwer, Gemüse, Oliven, Olivenöl), Zypern (Granatäpfel, Olivenöl), Ungarn (Sojabohnen, Sonnenblumenkerne, Backweizen) und Frankreich (Wein). Betriebe in der Schweiz (Feldgemüse, Sojabohnen) und den Niederlanden (Feldgemüse) befinden sich in Vorbereitung auf die biozyklisch-vegane Zertifizierung.
Aus der Ernte 2019 sind nun erstmals auch Äpfel von drei Betrieben aus biozyklisch-veganem Anbau im Handel erhältlich. Die Betriebe befinden sich am Bodensee. Gelagert, sortiert und marktgerecht aufbereitet werden die Äpfel in der biozyklisch-vegan zertifizierten BayWa Bio-Packstation in Ravensburg.
„Unser größtes Anliegen ist es, den Anbau ständig und nachhaltig weiterzuentwickeln. Die Zertifizierung nach den Biozyklisch-Veganen Richtlinien lässt unseren Einsatz nun auch nach außen sichtbar werden“, sagt Stefan Geiger, Nessenbach, einer der drei biozyklisch-veganen Apfelproduzenten am Bodensee. Zusammen mit der Produktion von Nikolaus Glocker, Tepfenhart, und Clemens Hund aus Meckenbeuren, dem ersten Obstbaubetrieb in Deutschland, der bereits seit 2017 auf biozyklisch-vegane Landwirtschaft gesetzt hat, bringen es die drei bei der Ernte 2019 auf ein Volumen von rund 1.500 Tonnen Äpfel.
Angesichts der gesellschaftspolitischen Relevanz des biozyklisch-veganen Ansatzes und der weltweit drängenden Probleme im Bereich Klima, Ressourcenschutz, Gesundheit, Ernährung und Tierethik, auf die der biozyklisch-vegane Anbau konkrete Antworten bietet, wird der in Sachen Verbreitung des biozyklisch-veganen Anbaus tätige Förderkreis im kommenden Jahr verstärkt Aufklärungsarbeit leisten, nicht zuletzt, um Unterstützer und Entscheider anzusprechen, die sich mit den Zielen des biozyklisch-veganen Anbaus identifizieren können.