Fleisch- und Fischalternativen

Pflanzliche Fischprodukte im Jahr 2025 – Sind wir auf dem richtigen Weg?

Überfischung, Umweltzerstörung und sich wandelnde Verbraucherwerte verändern die weltweite Nachfrage nach Meeresfrüchten, sodass pflanzliche Fischprodukte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Aber was bieten diese Produkte in puncto Ernährung – und wie können Hersteller, Einzelhändler und politische Entscheidungsträger dazu beitragen, dass sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können?

Der aktuelle Bericht von ProVeg International, „Out of the Net, Into the Future” (Aus dem Netz, in die Zukunft), befasst sich eingehend mit der sich schnell entwickelnden Welt der pflanzlichen Meeresfrüchte. Das Team analysierte 100 Produkte aus 11 Ländern und drei Kontinenten – von Thunfischkonserven bis hin zu fischfreien Filets –, um zu beurteilen, wo diese Produktkategorie im Jahr 2025 stehen wird.

Die Aussichten sind vielversprechend. Das Interesse der Verbraucher ist groß: 42 % der Europäer finden Fischalternativen attraktiv und die Produktvielfalt wächst rasch. Die Analyse ergab auch bemerkenswerte regionale Unterschiede in Bezug auf Rezeptur, Nährstoffgehalt und Kennzeichnung. Einige Produkte kommen in Bezug auf Proteingehalt und Textur beeindruckend nahe an herkömmlichen Fisch heran, beispielsweise in Tschechien und Spanien, wo 100 % der Produkte die EU-Anforderung „Proteinquelle” erfüllten.

Der Bericht hebt jedoch auch wichtige Bereiche hervor, in denen Verbesserungen erforderlich sind, insbesondere im Hinblick auf die Anreicherung mit Mikronährstoffen und funktionellen Fetten. So gaben beispielsweise nur 27 der 100 analysierten Produkte den Omega-3-Gehalt auf ihren Nährwertangaben an. Die gute Nachricht: Bei den Produkten, die dies taten, lag der durchschnittliche Omega-3-Gehalt bei 0,75 g pro 100 g und damit auf einem vergleichbaren Niveau wie bei Fisch aus tierischer Produktion.

Eine ernährungsphysiologische Stärke pflanzlicher Meeresfrüchte ist ihr Ballaststoffgehalt. Im Gegensatz zu Fisch aus konventioneller Produktion, der von Natur aus keine Ballaststoffe enthält, sofern er nicht paniert oder mit einer Kruste überzogen ist, enthielten alle untersuchten Produkte Ballaststoffe, durchschnittlich 3,57 g pro 100 g. Damit gilt jedes Produkt gemäß der EU-Verordnung über nährwertbezogene Angaben als „Ballaststoffquelle“.

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Thunfisch auf Mikroalgenbasis © WTH Foods

Der Bericht identifiziert klare Chancen für die Branche: intelligentere Anreicherung mit Mikronährstoffen, verbesserte Omega-3-Zufuhr und effektivere Kennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung. Mit koordinierten Maßnahmen könnten pflanzliche Meeresfrüchte von einer Nischeninnovation zu einem gängigen Grundnahrungsmittel werden.

Über den Nährwert hinaus ist diese Produktkategorie auch vielversprechend für die Förderung der öffentlichen Gesundheit und der Umweltziele – vorausgesetzt, es werden die richtigen Strategien umgesetzt. Es geht nicht nur darum, Fisch nachzuahmen, sondern etwas Besseres für die Menschen, den Planeten und die Lieferketten zu schaffen.

Was genau muss sich also ändern – und wie?

Um herauszufinden, wo die Lücken liegen, welche erstklassigen Produkte sich bewähren und wie Ihr Unternehmen eine Vorreiterrolle übernehmen kann, lesen Sie die wichtigsten Erkenntnisse auf dem New Food Hub. Für maßgeschneiderte Unterstützung bei Ihrer Strategie für alternative Proteine wenden Sie sich an die Experten von ProVeg unter comms@proveg.org.

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