Die indische Regierung hat eine Senkung der Mehrwertsteuer (GST) auf bestimmte pflanzliche Lebensmittel angekündigt.
In einer Pressemitteilung hat die indische Regierung bekannt gegeben, dass die GST auf texturierte Pflanzenproteine (Soja-Bari) und Bari aus Hülsenfrüchten, einschließlich Mungodi und Teig, von 12 % auf 5 % gesenkt wird. Die GST auf Sojamilch wird um denselben Betrag gesenkt, während die Sätze für andere verzehrfertige pflanzliche Milchgetränke von 18 % auf 5 % sinken werden.
Ähnliche Senkungen wurden für eine Vielzahl anderer Produkte eingeführt, darunter Obst, Gemüse, Nüsse, Pilze und Säfte. Darüber hinaus werden indische Brotsorten nun von einem Nullsatz profitieren, was bedeutet, dass die Verbraucher dafür überhaupt keine Steuern zahlen müssen. Einige weniger gesunde Produkte – wie kohlensäurehaltige Getränke und Produkte mit Zuckerzusatz – werden jedoch einer erheblichen Erhöhung der GST unterliegen, mit Sätzen von bis zu 40 %.

Förderung einer pflanzlichen Ernährung
Einige Kommentatoren, wie beispielsweise Vegan First, sind der Meinung, dass die niedrigeren GST-Sätze die Verbraucher dazu ermutigen werden, sich für gesündere und nachhaltigere Lebensmittel zu entscheiden. Die Änderungen könnten es auch für Restaurants und Hotels rentabler machen, pflanzliche Optionen anzubieten, und Investitionen in den pflanzlichen Sektor fördern. Dies könnte wiederum zu mehr Arbeitsplätzen in der gesamten Lebensmittelindustrie führen.
Diese Nachricht kommt zu einer Zeit, in der die Adipositasraten in Indien weiter steigen. Das Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM) macht dafür die Verwestlichung der indischen Ernährung sowie die zunehmende Vorliebe für weniger gesunde indische Lebensmittel verantwortlich. Im vergangenen Jahr sprach sich die Organisation dafür aus, Adipositas durch eine Ernährung mit minimal verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst zu bekämpfen.
Indien ist bereits weltweit führend bei der fleischlosen Ernährung. Eine im letzten Jahr veröffentlichte Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass vier von zehn Menschen Vegetarier oder Veganer sind. Das PCRM stellt jedoch fest, dass frittierte Produkte und mit Ghee zubereitete Gerichte im Land nach wie vor beliebt sind, was negative Folgen für die öffentliche Gesundheit hat. Die Erschwinglichkeit gesunder Lebensmittel könnte ein wirksamer erster Schritt sein, um den Anstieg der Adipositasraten umzukehren.