BENEO hat nach einer Investition von rund 50 Millionen Euro durch die Muttergesellschaft Südzucker-Gruppe eine neue Anlage zur Verarbeitung von Hülsenfrüchten in Obrigheim eröffnet. In der neuen Anlage werden lokal angebaute Hülsenfrüchte, darunter Ackerbohnen, zu Zutaten für die Verwendung in Lebensmitteln und Tierfutter verarbeitet.
Die Anlage, die an den bestehenden Standort von BENEO angrenzt, ist rund 4.000 Quadratmeter groß und wird voraussichtlich bis zu 25 neue Arbeitsplätze schaffen. Sie erweitert die Kapazitäten des Unternehmens bei der Herstellung pflanzlicher Inhaltsstoffe und ergänzt die bestehenden Produktionslinien für Isomalt und Palatinose™ (Isomaltulose), beides Süßstoffe auf Kohlenhydratbasis.
Bei der Konstruktion der Anlage wurde besonderer Wert auf Energieeffizienz und minimale Umweltauswirkungen gelegt. Der Betrieb wird vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert zusätzlichen Strom, und die bei der Produktion entstehende Abwärme wird zur Beheizung der Anlage genutzt. Der Hülsenfrüchteverarbeitungsprozess ist wasserfrei, was den Ressourcenverbrauch weiter reduziert.

Zero-Waste-Konzept
Da der gesamte Rohstoff genutzt und zu Zutaten für die Lebens- und Futtermittelindustrie weiterverarbeitet wird, entstehen keine Abfallprodukte. Die Ackerbohne selbst trägt zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft bei, da Leguminosen keinen Stickstoffdünger benötigen und die Bodenqualität für Folgekulturen verbessern. BENEOs Ackerbohnen werden in Deutschland angebaut und sind REDCert2 -zertifiziert. Damit entsprechen sie dem Farm Sustainability Assessment (FSA) Gold Level der SAI.
Im Rahmen einer Einweihungsveranstaltung am 11. April wurde das Werk von Vertretern des Landes und des Unternehmens offiziell eröffnet. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt bezeichnete das Werk als einen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen: „Mit dem neuen Werk von BENEO wird ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz gesetzt. Gleichzeitig treibt die Investition Innovationen in der Lebensmittelbranche voran und stärkt die regionale Wertschöpfung. Solche zukunftsorientierten Projekte sichern Arbeitsplätze, fördern nachhaltiges Wirtschaften und stärken den ländlichen Raum.“
Südzucker-Gruppe investiert in den Ausbau der pflanzlichen Proteinsparte für eine nachhaltige Zukunft
Mit der Standorterweiterung reagiert BENEO auf den Bedarf eines sich verändernden Marktes. Aus Hülsenfrüchten gewonnene Proteine sind in der Lebensmittelindustrie gefragt, um tierisches Eiweiß zu ersetzen. So werden die Mehle und Proteine aus der Ackerbohne beispielsweise für Fleisch- und Milchalternativen oder als Ei-Ersatz genutzt.
Dr. Niels Pörksen, CEO der Südzucker-Gruppe, erklärte: „Die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung auf eine nachhaltige Art und Weise zu sichern, das zählt zweifellos zu den größten Herausforderungen unserer Generation. Die Südzucker-Gruppe verfolgt die Vision, ihren Beitrag zu einer lebenswerten, gesunden und nachhaltigen Welt zu leisten – und wir tun dies auch, indem wir in den Ausbau unserer pflanzlichen Proteinsparte investieren. Daher ist der heutige Tag ein wichtiger Meilenstein für uns.“