Das schwedische Lebensmitteltechnologieunternehmen Millow hat nach drei Jahrzehnten Forschung seine erste Großanlage in Betrieb genommen.
Die weltweit erste Anlage dieser Art wird Myzel und nordischen Hafer zu einem Clean-Label-Protein mit Rindfleischgeschmack verarbeiten. Jede Produktionslinie in der 2.500 m² großen Anlage, die früher eine LEGO-Produktionshalle war, soll nach der vollständigen Ausstattung im Laufe dieses Jahres bis zu 500 kg Protein pro Tag liefern.
Das Gebäude beherbergt auch eines der nach Unternehmensangaben modernsten Fermentations- und Lebensmittellabore Europas. Die Inbetriebnahme der Anlage wurde durch eine Anschubfinanzierung in Höhe von 2,5 Millionen Euro durch den Europäischen Innovationsrat ermöglicht, die Teil eines gemischten Finanzierungspakets in Höhe von 17,5 Millionen Euro ist.
„Kritiker sagen, dass pflanzliches Fleisch in puncto Geschmack und Transparenz versagt hat; diese Fabrik zeigt, dass wir beide Probleme im industriellen Maßstab lösen können“, so Dr. Staffan Hillberg, Vorsitzender von Millow.

Äußerst nachhaltiger Prozess
Das Protein von Millow wird in einem patentierten Trockenfermentationsverfahren hergestellt. Hafer und Myzel sind die einzigen Zutaten und die Produkte sind reich an vollständigen Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien.
Darüber hinaus gelten die Fleischalternativen als äußerst nachhaltig – die firmeneigenen S-Unit-Bioreaktoren von Millow senken den Energiebedarf Berichten zufolge auf ein Drittel des Verbrauchs herkömmlicher Fermentationsanlagen. Der Wasserverbrauch liegt angeblich um 95 % unter dem von Standard-Myzelverfahren, während die Umstellung von Rindfleisch auf Millows Protein die Treibhausgasemissionen um bis zu 97 % reduzieren soll.
Darüber hinaus gibt Millow an, durch die Umnutzung der LEGO-Anlage rund 1.400 Tonnen CO₂ eingespart zu haben.
„Unsere Plattform kann Getreidesubstrate über Nacht austauschen, sodass jede Region mit minimalen Ressourcen ihr eigenes hochwertiges Protein anbauen kann“, so der wissenschaftliche Gründer von Millow, Professor Mohammad Taherzadeh.
Weitere Informationen: millow.co