Die Süßlupine ist ein Superfood, das nicht nur viele positive Inhaltsstoffe in sich trägt, sondern auch viele Vorteile für die Umwelt mit sich bringt und sich vielseitig in der Küche verwenden lässt.
Lange Zeit waren Lupinen nur als Blühpflanze im Garten bekannt. Die Gartenlupine sieht wunderschön aus, ist aber leider giftig. Durch Züchtung gelang es, bitterstoffarme Sorten zu erhalten, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Diese Sorten, die korrekt als Schmalblättrige, Weiße oder Gelbe Süßlupinen bezeichnet werden, sind eine gute Quelle für eine Vielzahl an Nährstoffen.
Nährstoffprofil: Warum Süßlupinen so wertvoll sind
Mit durchschnittlich 32 Prozent Eiweiß gehören Süßlupinen mit der Sojabohne zu den eiweißreichsten pflanzlichen Lebensmitteln. Hinzu kommt, dass die Süßlupine fast alle lebensnotwendigen Eiweißbausteine, die essenziellen Aminosäuren, enthält. Der menschliche Körper kann damit das Pflanzeneiweiß zum Aufbau von körpereigenem Eiweiß verwenden. Bei Kombinationen mit Getreide, also zum Beispiel in Brot, Teig oder Kuchen, werden die Eiweißbausteine beider Pflanzenfamilien ideal ergänzt.
Reich an inneren Werten
Süßlupinen haben einen hohen Gehalt an Ballaststoffen. Ballaststoffreiche Lebensmittel unterstützen bei einer regelmäßigen Verdauung und sättigen gut. Menschen mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt sollten zunächst mit wenigen Lupinensamen beginnen, um sich an den Ballaststoffgehalt zu gewöhnen und von unangenehmen Blähungen verschont zu bleiben. In einer pflanzenbetonten Ernährung ist die Versorgung mit Eisen und Zink nicht immer einfach. Süßlupinen sind reich an diesen Mineralstoffen und liefern darüber hinaus Kalzium und Magnesium sowie verschiedene B-Vitamine.
Vielseitige Produktpalette
Lupinen gibt es nicht nur als getrocknete Samen. Die Produktpalette reicht von Grundzutaten bis hin zu verzehrfertigen Lebensmitteln:
- Lupinenmehl und -schrot zum Backen und für Müslis sowie daraus hergestellte Nudeln
- Lupinensamen als Konserve zum Einsatz in Eintöpfen und Chilis
- Lupinendrink als Pflanzendrink
- Lupineneis und vegane Dessertalternativen
- Lupinenbratlinge und -steaks als pflanzliche Hauptgerichte
- Lupinensauce als heimische Alternative zur Sojasauce
- Lupinenaufstrich als Brotbelag und Lupinenkaffee als heimischer koffeinfreier Kaffeeersatz.
Lupinenprodukte sind in Hofläden, Bioläden, Reformhäusern und gut sortierten Supermärkten erhältlich. Im Internet lassen sich viele (auch regionale) Anbieter von Lupinenprodukten finden.
Wie wird Lupinenmehl hergestellt und was mache ich damit?
Die Samen der Süßlupine werden zur Mehlherstellung geschält, getoastet und vermahlen. Der Toastprozess verbessert die Haltbarkeit und den Geschmack des Mehls. Lupinenmehl hat eine leicht gelbe Farbe und eine emulgierende Wirkung. Das macht es zu einem guten Hühnereiersatz in der veganen Küche oder für Menschen mit einer Hühnereiallergie. Das Mehl der Lupinensamen kann in Brot und Kleingebäck verarbeitet werden. Es bindet viel Wasser, macht den Teig elastisch und hält ihn länger frisch. Als Faustregel gilt: 100 g Weizenmehl können durch 60 g Lupinenmehl ersetzt werden.
Von Experten empfohlen
Heutzutage werden Hülsenfrüchte, wie die Süßlupine, von Fachgesellschaften national wie international empfohlen. In den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bilden Hülsenfrüchte erstmals eine eigene Lebensmittelgruppe. Die DGE empfiehlt, mindestens eine Portion (das entspricht 125 Gramm gegarte Hülsenfrüchte) pro Woche. Die österreichischen Empfehlungen für den Verzehr von Hülsenfrüchten sind noch höher als in Deutschland: Für Gemischtköstler werden drei Portionen Hülsenfrüchte und daraus hergestellte Produkte pro Woche (37 g/Tag) empfohlen. Menschen, die auf Fleisch und Fisch verzichten, sollten vier Portionen wöchentlich verzehren (54 g/Tag).
Auch für die Umwelt sind Süßlupinen eine gute Wahl: Die EAT-Lancet-Kommission sieht Hülsenfrüchte als festen Bestandteil der sogenannten „Planetary Health Diet“, einer Ernährungsweise, die das Wohlbefinden des Menschen und den Planeten gleichermaßen schützt. Dabei sind insbesondere europäische Hülsenfrüchte günstig für die Umwelt, weil sie keine weiten Transportwege zurücklegen müssen. Diese Hülsenfrüchte, neben Süßlupinen auch Ackerbohnen, Körnererbsen und Sojabohnen, verbessern außerdem den Boden und benötigen aufgrund ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien keinen stickstoffhaltigen Dünger.
Fazit: Europäisches Superfood für eine nachhaltige Ernährung
Die Süßlupine ist nicht nur nährstoffreich und lässt sich vielseitig verwenden, sondern liefert als europäische Hülsenfrucht auch einen Beitrag zu einer nachhaltigen, pflanzenbasierten Ernährung. Laut einer aktuellen Umfrage* unter Ernährungsexperten sehen 48 Prozent der Befragten in der klimafreundlichen und nachhaltigen Ernährung den wichtigsten Ernährungstrend. Mit der Süßlupine lässt sich dieses Ziel abwechslungsreich, ausgewogen und lecker umsetzen.
Weitere Informationen: dieviervonhier.eu