Mit der Zertifizierung des Hofs ZONNEGOED ist jetzt erstmals auch Gemüse aus biozyklisch-veganem Anbau in den Niederlanden erhältlich. Joost van Strien und Chris Feickens sind die ersten Landwirte in den Niederlanden, die für ihren Gemüsebaubetrieb das Biozyklisch-Vegane Qualitätssiegel erhalten haben. Damit können sie ihre Produkte nun offiziell als „biozyklisch-vegan“ bezeichnen. Auf dem bisherigen Demeter-Betrieb ZONNEGOED werden keine Nutztiere gehalten; außerdem verwenden van Strien und Feickens nur pflanzliche Düngemittel, was bedeutet, dass beim Anbau keinerlei Betriebsmittel tierischen Ursprungs zum Einsatz kommen.
Klee und Luzerne statt Kuhmist
Die Landwirte aus Ens (Flevoland) arbeiten seit 2008 nach rein pflanzenbasierten Produktionsprinzipien. „In den letzten Jahren haben wir daran gearbeitet, unsere Böden aufzubereiten und die Herstellung rein pflanzlicher Dünger zu optimieren.“ Für den Anbau ihrer Feldfrüchte verwenden van Strien und Feickens anstatt tierischem Dünger eine Mischung aus Gras, Klee und Luzerne.
Ein Modell für die Zukunft
Der vegane Ökolandbau verzeichnet ein starkes Wachstum, vor allem in Deutschland und Amerika. Für Joost van Strien kann es in den Niederlanden nicht schnell genug gehen. „Das derzeitige Agrarsystem ist völlig unausgewogen. Es gibt zu viele Tiere und es wird zu viel Land für Viehfutter verwendet.“ Auch der ökologische Landbau ist nicht im Gleichgewicht. „Erst wenn man keine Betriebsmittel aus der Tierhaltung mehr einsetzt, arbeitet man wirklich an einem zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaftssystem. Das heißt aber nicht, dass es auf dem Betrieb keine Tiere gäbe. Auch Würmer und Bienen sind Tiere und bei unserer Wirtschaftsweise unverzichtbar. Im Grunde genommen übernimmt der Wurm die Arbeit der Kuh und des Pfluges“, so Feickens.
Gemüse? Ist das nicht immer vegan? Nein, ist es nicht!
Sowohl im konventionellen als auch im biologischen Anbau verwenden die Landwirte bei der Gemüseerzeugung tierischen Dünger. Aber es geht auch ohne. Der rein pflanzliche Anbau ist viel effizienter und ermöglicht es, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, ohne die dafür benötigte Anbaufläche vergrößern zu müssen. „In den Niederlanden haben wir einen Überschuss an Dünger, aber weltweit gibt es einen großen Mineralienmangel. Rein pflanzliche Anbaumethoden verringern diesen Mangel und werden den Einsatz von Tieren für die Nahrungsmittelproduktion überflüssig machen.“
Das Biozyklisch-Vegane Gütesiegel – ein neues offizielles Label für ökologisch und vegan angebautes Gemüse
Um seine Vision vom pflanzlichen Anbau weiter zu verbreiten, wird van Strien noch in diesem Jahr bei seinen Produkten das Biozyklisch-Vegane Gütesiegel einführen. Dafür wird er dann aber seine Demeter-Zertifizierung aufgeben müssen. „Das finde ich sehr schade. Wir waren sehr motiviert, nach den Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft weiterzuarbeiten. Doch leider zwingen uns diese Prinzipien dazu, tierischen Dünger zu verwenden. Ich denke, es sollte auch innerhalb der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und der Demeter-Richtlinien Raum geben, um andere Wege zuzulassen.“ Zu solchen neuen Wegen sind van Strien und Feickens auf alle Fälle bereit: „Vor allem wollen wir anderen Landwirten zeigen, dass eine rein pflanzenbasierte Landwirtschaft möglich ist. Ökologischer Anbau auf einem Boden, der in einem Top-Zustand ist, mit herrlich duftendem Grünkompost – besser geht es einfach nicht.“
Mehr zum Landwirtschaftsbetrieb ZONNEGOED unter www.zonnegoed.nl.