Der schwedische Mykoprotein-Hersteller Mycorena hat eine Förderung aus dem Discovery-Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) für die Entwicklung von Nahrungsmitteln für Weltraummissionen erhalten.
Mycorena hat sich Nahrungsmittel auf Pilz- bzw. Mykoprotein spezialisiert. Mykoprotein ist nachhaltig, reich an essenziellen Nährstoffen und soll die Muskelgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden unterstützen. Außerdem kann es in einem geschlossenen Kreislaufsystem unter Verwendung von Nebenprodukten und Nebenströmen, die während der Raumfahrt anfallen, hergestellt werden. Laut Moritz Fontaine, Discovery und Präparation Officer bei der ESA, ist diese Idee zur Optimierung der Ressourceneffizienz „hochinteressant für Weltraumanwendungen“.
Das System könnte auch psychologische Vorteile haben, da es den Astronauten Produkte mit einer vertrauten fleischähnlichen Textur bietet, im Gegensatz zu den aktuell etablierten Nahrungspräparaten, welche derzeit bei Weltraummissionen eingesetzt werden. Ein erster Prototyp des Systems gehörte zu den Gewinnern der Phase 2 des NASA-Wettbewerbs 2023 ‚Deep Space Food Challenge‚.
Die Finanzierung soll es Mycorena ermöglichen, das Konzept weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck ist Mycorena eine Partnerschaft mit dem französischen Mikroalgenexperten AlgoSolis eingegangen. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll die Verwendung von Mikroalgen als Substrat für das Pilzwachstum optimiert und der Produktionsprozess verfeinert werden. Anschließend sollen 3D-gedruckte Lebensmittelprodukte entwickelt und bewertet werden.
Weitere Kooperationen
Mycorena hat bereits mit dem österreichischen Unternehmen Revo Foods zusammengearbeitet, um eine 3D-gedruckte Lachsalternative auf Mykoproteinbasis auf den Markt zu bringen.
Im vergangenen Jahr hat Mycorena auch eine Zusammenarbeit mit dem konventionellen Fleischhersteller Atria Sweden angekündigt, um eine neue Reihe von Fleischalternativen auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus hat das Unternehmen ein Clean-Label-Fett auf Pilzbasis entwickelt, das die sensorischen Eigenschaften von tierischem Fett nachahmt.
„Dieses neue Projekt wird sich auf die Entwicklung eines Prototyps konzentrieren, den wir während der NASA Deep Space Food Challenge entworfen haben“, sagt Carlos Núñez Otero, technischer Leiter des neuen Mycorena-Projekts. „Es ist ein wichtiger Schritt für uns, von der Europäischen Weltraumorganisation im Rahmen ihres Programms zur frühen Technologieentwicklung ausgewählt worden zu sein. Es ist ebenfalls eine große Bestätigung für unsere Bemühungen, ressourceneffiziente Prozesse zu entwickeln, die ein hohes Potenzial für Anwendungen sowohl in der Weltraumforschung als auch in der terrestrischen Lebensmittelproduktion haben.“
Weitere Informationen: mycorena.com