Das in Zürich ansässige Startup-Unternehmen Sallea, das essbare, lebensmitteltaugliche Gerüststrukturen auf Pflanzenbasis für die Zellag-Industrie entwickelt, gibt bekannt, dass es in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 2,6 Millionen US-Dollar aufgebracht hat.
Founderful, der führende Pre-Seed-Fonds der Schweiz, leitete die Runde, zusammen mit Kost Capital, einem VC, der sich auf nachhaltige Lebensmittelsysteme spezialisiert hat. Die Runde folgt auf eine nicht verwässernde Finanzierung in Höhe von 1,8 Millionen US-Dollar, die zuvor durch Forschungs- und Startkapitalzuschüsse gesichert wurde.
Sallea wurde im November 2023 von einem rein weiblichen Team gegründet, dem Dr. Nicole Kleger (CTO), Simona Fehlmann (CEO) und Anna Bünter (CCO) angehören. Die Finanzierung zielt darauf ab, die firmeneigene Gerüsttechnologie zu beschleunigen, die verspricht, die Textur und das Nährwertprofil von kultiviertem Fleisch zu verbessern und die Einführung ganzer Fleischstücke zu beschleunigen. Darüber hinaus plant Sallea, die Produktionskapazität zu erhöhen und Pilotprojekte mit Unternehmen für kultiviertes Fleisch zu starten.
Antonia Albert, Principal bei Founderful, kommentiert: „Sallea erschließt das Potenzial von kultiviertem Fleisch und ebnet den Weg für eine nachhaltige, tierleidfreie Zukunft. Da der Markt für kultiviertes Fleisch bis 2030 voraussichtlich die 370-Milliarden-Dollar-Marke überschreiten wird, freuen wir uns, mit Simona, Anna und Nicole zusammenzuarbeiten, die die Zukunft der Ernährung neu definieren.“
Maßgeschneiderte Gerüste für die Bedürfnisse der Kunden
Die firmeneigene Gerüsttechnologie des Unternehmens, die auf Forschungsergebnissen der ETH Zürich basiert, dient als Grundlage für die Kultivierung ganzer Fleisch- oder Fischstücke und überwindet die derzeitigen Einschränkungen bei der Herstellung hochwertiger kultivierter Lebensmittel, die Steaks und Filets ähneln.
In einem Gespräch mit Cultivated X erklärte Anna Bünter, dass sie Salz verwenden, um die Formen oder Vorlagen für die Gerüste in 3D zu drucken. Anschließend wird eine Materialformulierung in die gedruckte Vorlage infiltriert, während die Salzform mit Wasser entfernt werden kann. Die Gerüste können aus verschiedenen Proteinen und deren Kombinationen hergestellt werden, um spezifische Nährwertprofile zu erzielen. Das Unternehmen hat auch Produkte auf Basis von Cellulose und Alginat entwickelt.
„Wir haben eine sehr große Flexibilität bei der Materialauswahl. Theoretisch könnten wir der Materialformulierung auch zusätzliche Vitamine oder Mineralien hinzufügen. Wir achten darauf, die Zutatenliste kurz und frei von tierischen Produkten zu halten. Letztendlich können wir alle Formulierungen an die Bedürfnisse und Vorlieben unserer Kunden anpassen“, sagte sie.
Gerüste in Bioreaktoren bieten anhaftenden Zellen strukturelle Unterstützung, fördern das Gewebewachstum und verbessern die Textur und das Nährwertprofil von Steak oder Fischfilet. „Das Endprodukt wird die Form unserer Gerüste haben, die wir in Form und Größe anpassen können, beispielsweise an die Form eines Steaks“, so Bünter.
Darüber hinaus können Textur, Geschmack und Nährwert auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden, und zwar in einem „Detailgrad, der weit über den aktuellen Industriestandard hinausgeht“, so Bünter. „Das Gerüst kann bis zu 90 % des Endprodukts ausmachen und beeinflusst somit das Nährwertprofil erheblich. Unsere Fähigkeit, die Materialzusammensetzung und damit das Nährwertprofil des Gerüsts zu kontrollieren, ist von entscheidender Bedeutung und hebt uns von anderen ab.“
Auf Erfolgskurs
Neben ihren maßgeschneiderten Eigenschaften lassen sich die Gerüste nahtlos in aktuelle Produktionsprozesse integrieren und bieten eine Plug-and-Play-Lösung, die dazu beiträgt, unnötige Investitionen oder Änderungen bestehender Methoden zu reduzieren.
„Kultivierte Lebensmittel waren bisher auf Produkte wie Würste und Hackfleisch beschränkt. Unsere Technologie hat das Potenzial, die zellbasierte Landwirtschaft anzukurbeln, indem sie die Markteinführungszeit verkürzt und die Produktionskosten für kultivierte ganze Stücke wie Steaks und Filets senkt“, sagte Fehlmann in der Ankündigung.
„Wir bei Kost setzen uns dafür ein, mehr Menschen bessere Lebensmittel zur Verfügung zu stellen und wir sind stolz darauf, Sallea zu unterstützen“, kommentierte Bodil Sidén, General Partner bei Kost Capital. „Mit der starken Führung von Simona, Anna und Nicole, kombiniert mit einer bahnbrechenden Technologie, die darauf abzielt, einen neuen Standard in der nachhaltigen Fleischproduktion zu setzen, ist Sallea auf Erfolgskurs!“
Weitere Informationen: sallea.ch