Das indische Central Marine Fisheries Research Institute (CMFRI) hat ein innovatives Projekt zur Kultivierung von Fischalternativen gestartet.
Das CMFRI, eine führende Forschungseinrichtung für tropische Meere in Indien, will mit Hilfe von Zellkulturen die wachsende Nachfrage nach Fisch befriedigen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen der Überfischung und der traditionellen Fischereipraktiken verringern.
Wie lokale Medien berichteten, unterzeichnete das CMFRI eine Absichtserklärung mit Neat Meatt, einem in Delhi ansässigen Anbieter von Technologien für kultiviertes Fleisch, um ein kommerziell tragfähiges Verfahren für die groß angelegte Produktion von hochwertigen Arten wie Königsfisch zu entwickeln.
Gemeinsame Ziele
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird das CMFRI an der Genetik, Biochemie und Analytik arbeiten, während Neat Meatt die Zellwachstumsmedien optimieren, Gerüste oder Mikroträger für die Zellbefestigung entwickeln und eine Plattform für den kommerziellen Betrieb aufbauen wird.
CMFRI-Direktor Dr. A. Gopalakrishnan sieht in dieser Zusammenarbeit einen wichtigen Meilenstein bei der Anbindung Indiens an führende Länder in der kultivierten Fleischproduktion. Singapur und die USA haben bereits kultiviertes Hühnerfleisch zugelassen und Israel hat erst vor zwei Wochen grünes Licht für das kultivierte Rindfleisch von Aleph Farms gegeben.
Das Potenzial von alternativen Meeresfrüchten
Nach Angaben des Good Food Institute India hat der indische Markt für neuartiges Eiweiß das Potenzial, bis zum Jahr 2030 ein wirtschaftliches Gesamtvolumen von 4,2 Milliarden Dollar zu erreichen, während einem Bericht von Extrapolate zufolge der Markt für kultiviertes Fleisch bis zum Jahr 2030 mehr als zwei Milliarden Dollar erreichen dürfte.
Die indische Behörde für Lebensmittelsicherheit und -standards (Food Safety and Standards Authority of India, FSSAI) hat einen Rechtsrahmen für die Zulassung, Herstellung und den Vertrieb von kultiviertem Fleisch und anderen neuartigen Lebensmitteln geschaffen. Zu den Zuchtfischunternehmen in der APAC-Region gehören Umami Bioworks und Shiok Meats, beide aus Singapur, sowie das chinesische Biotech-Unternehmen CellX.
Indiens Bioökonomie vorantreiben
Um die Bioökonomie des Landes voranzubringen, hat das indische Ministerium für Biotechnologie (DBT) im vergangenen Jahr einen speziellen Sektorausschuss eingerichtet, um erhebliche Investitionen zu tätigen und den Sektor der intelligenten Proteine voranzutreiben, wie aus dem State of the Industry Report hervorgeht.
„Alternative Meeresfrüchte haben das Potenzial, gesundes, geografisch verteiltes und nährstoffreiches Eiweiß zu liefern und gleichzeitig den Druck auf die Meeresökosysteme angesichts des menschlichen Bevölkerungswachstums zu verringern“, so das GFI in seinem jüngsten Bericht über alternative Meeresfrüchte.