Kultiviertes Fleisch, Zellkultur- & Biotechnologie

Phytolon und Ginkgo Bioworks erreichen wichtigen Meilenstein bei natürlichen Lebensmittelfarben, während die FDA ein Verbot synthetischer Farbstoffe plant

Phytolon, ein Biotech-Startup, das sich auf natürliche Lebensmittelfarben spezialisiert hat, und Ginkgo Bioworks, ein führendes Unternehmen im Bereich der Zellprogrammierung, haben den zweiten Meilenstein ihrer Zusammenarbeit zur Verbesserung der Produktion natürlicher Lebensmittelfarben erreicht. Diese Errungenschaft bedeutet eine fast dreifache Steigerung der Effizienz von Hefestämmen, die zur Herstellung von zwei natürlichen Pigmenten verwendet werden: Rote-Bete-Rot und Feigenkaktus-Gelb.

Verbesserte Stämme steigern die Effizienz

Die verbesserten Stämme, die mithilfe der KI-gestützten Modellierung und des Hochdurchsatz-Screenings von Ginkgo entwickelt wurden, sind so konzipiert, dass sie die Qualitäts- und Leistungsstandards für Lebensmittel in einer Vielzahl von Anwendungen erfüllen, darunter Backwaren, Milchprodukte und Milchalternativen oder auch Süßwaren und Snacks.

Der verbesserte Produktionsprozess steigert nicht nur die Effizienz, sondern senkt auch die Kosten und den CO2-Fußabdruck des Herstellungsprozesses. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden zur Herstellung natürlicher Farbstoffe, die auf Anbau und aufwendiger Nachbearbeitung beruhen, erfordert der fermentationsbasierte Ansatz von Phytolon deutlich weniger Energie und Investitionen.

© gingko bioworks
© Gingko Bioworks

Wissam Mansour, Chief Product Officer bei Phytolon, erklärt dazu: „Mit den leuchtenden Farben, die Phytolon nun liefern kann, wird die Lebensmittelindustrie das volle Potenzial natürlicher und gesunder Farbstoffe aus Rote Beete und Kaktusfeigen ausschöpfen können, die bisher in dieser Reinheit und Qualität nicht verfügbar waren.“

Regulatorische Veränderungen nutzen

Diese Fortschritte versetzen Phytolon in die Lage, seine Produkte vorbehaltlich der FDA-Zulassung auf den US-Markt zu bringen. Die Nachfrage nach natürlichen Lebensmittelfarbstoffen wächst, angetrieben durch zunehmende regulatorische Kontrollen und den Wunsch der Verbraucher nach saubereren, nachhaltigeren Inhaltsstoffen. Die US-amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) hat FD&C Red No. 3 bereits aufgrund von Krebsrisiken bei Labortieren verboten und viele Bundesstaaten haben Verbote für künstliche Farbstoffe, insbesondere in Schulmahlzeiten, eingeführt oder vorgeschlagen.

Die Zusammenarbeit zwischen Phytolon und Ginkgo, die 2022 begann und im vergangenen Jahr einen wichtigen Meilenstein erreichte, hat maßgeblich zur Entwicklung natürlicher Alternativen zu synthetischen Lebensmittelfarbstoffen beigetragen. Dank der verbesserten Produktionskapazitäten kann Phytolon nun eine breitere Palette von Lebensmittelkategorien mit nachhaltigen und kostengünstigen Farblösungen beliefern.

© phytolon
© Phytolon

Dieser Meilenstein berechtigt Ginkgo außerdem zu zusätzlichen Anteilen an Phytolon, wodurch die Partnerschaft weiter gestärkt und die Weichen für zukünftige Projekte gestellt werden. Die Unternehmen planen, ihre Arbeit zur Erweiterung der natürlichen Farbpalette und zur Förderung der Verwendung natürlicher Lebensmittelfarben in der Industrie fortzusetzen.

Die Zukunft synthetischer Farbstoffe

Die Partnerschaft zwischen Phytolon und Ginkgo steht im Einklang mit den aktuellen regulatorischen Veränderungen in den USA, wo die FDA Pläne angekündigt hat, synthetische Farbstoffe auf Erdölbasis bis 2026 aus der Lebensmittelversorgung zu verbannen. Im Rahmen dieser Initiative arbeitet die FDA daran, die Zulassung mehrerer synthetischer Farbstoffe zu widerrufen, wobei der Schwerpunkt auf solchen liegt, die mit Gesundheitsbedenken verbunden sind.

Jennifer Wipf, General Managerin für Discovery & Manufacturing Solutions bei Ginkgo, erklärt: „Wir haben viele der Zellprogrammierungsfähigkeiten von Ginkgo genutzt, um Produktionsstämme und -verfahren für Rote-Bete-Rot und Feigenkaktus-Gelb zu entwickeln, die eine ganze Palette von Lebensmittelfarben ermöglichen. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit Phytolon fortzusetzen, während das Unternehmen diesen Markt weiter innoviert.“

Weitere Informationen: phytolon.com

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