Ein Hauptargument für viele Verbraucher, die sich vegan orientieren wollen, ist die vergleichsweise hohe Umweltfreundlichkeit einer pflanzenbasierten Ernährung. Dass dieses Argument auch wissenschaftliche Evidenz erfährt, zeigt nun eine neue Studie, die in „The Lancet Planetary Health“ publiziert wurde. Die Studie zeigt die unmittelbare Verknüpfung von menschlicher Gesundheit, ökologischer Nachhaltigkeit und sicherer Nahrungsquellen. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass eine rein vegane Ernährung die Umwelt um 42-84 Prozent weniger belastet als eine fleischbasierte.
Gegenstand der Untersuchung war die Auswirkung des gegenwärtigen Nahrungsmittelsystems auf die Umwelt in Hinblick auf sechs Kategorien: Landnutzung, Wasserverbrauch, Klimawandel, Stoffe die Atembeschwerden auslösen, Eutrophierung des Meereswassers und Eutrophierung des Süßwassers. Bis auf den Wasserverbrauch ist die pflanzliche Ernährungsweise bei den anderen fünf Kategorien um bis zu 84 Prozent weniger umweltschädlich und gesundheitsbelastend als eine die Tierprodukte einschließt.
Als einen potenziell umweltfreundlichen Alternativansatz zu Fleisch, sieht das Forschungsteam hier die Entwicklung von Clean Meat. „Sauberes Fleisch“, auch kultiviertes oder im Labor gezüchtetes Fleisch, hat den großen Vorteil, dass es eine weitaus schonendere Wirkung auf die Umwelt hat, als sein tierisches Gegenstück.
Auf Basis dieser Ergebnisse appelliert das Forscherteam an die US-amerikanische Politik, in Zukunft eine stärkere Berücksichtigung der ökologischen Nachhaltigkeit in die öffentlichen Ernährungsrichtiglinien aufzunehmen. Dies sei auch von erhöhtem gesellschaftlichen Interesse, da die gegenwärtig fleischbasierten Konsumgewohnheiten nicht nur die Umwelt beeinträchtigen, sondern auch die menschliche Gesundheit. Insofern liegt die Aufgabe der Politik darin, auf die bestehenden Risiken aufmerksam zu machen, um die zukünftigen ökologischen und gesundheitlichen Herausforderungen in Verbindung mit der Ernährung entgegenzutreten. Empfehlungen für eine gesündere Ernährung erfüllen aber erst dann ihren Zweck, wenn sie die indirekten gesundheitlichen Risiken miteinbeziehen, die durch Umweltveränderungen im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Verzehr von Lebensmitteln verursacht werden.