Politik & Gesellschaft

Sieben Prozent auch für Haferdrinks: Oatly und Knuspr senken Steuer auf Milchalternativen

Der Nahrungsmittelhersteller Oatly und der Online-Supermarkt Knuspr unterstützen die aktuelle Forderung von Politikern der SPD und Grünen nach einer Steuersenkung auf Milchersatzprodukte und reduzieren die Mehrwertsteuer auf eigene Kosten. 

Kuhmilch wird in Deutschland mit sieben Prozent besteuert, für Milchersatzprodukte, etwa aus Hafer oder Soja, gilt ein Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Pflanzenbasierte Milchalternativen sind dadurch deutlich teurer. Steuerexpertinnen und -experten der Regierungskoalition stellen nun die Forderung auf, diese Unverhältnismäßigkeit zu beheben. Oatly und Knuspr schließen sich dieser Forderung wirkungsvoll an: Bis zum Jahresende verzichten die Handelspartner auf Kosten der gemeinsamen Marge auf die erhöhte Mehrwertsteuer. Mit der Eingabe des Codes ”Steuerrunter” im Knuspr Onlineshop reduziert sich der Preis aller Oatly-Haferdrinks um die Mehrwertsteuerdifferenz von 12 Prozent.

Die ungleiche Besteuerung von Kuhmilch und pflanzlichen Alternativen widerspricht der Farm to Fork Strategie der EU, deren Ziel es ist, Lebensmittel nachhaltiger und gesünder zu machen. Zudem schafft sie unfaire Wettbewerbsbedingungen.

oatly hafermilch
© OatlyAB

„Pflanzendrinks sind Grundnahrungsmittel und deutlich ressourcenschonender als Kuhmilch. Wir befinden uns in einer Klimakrise und dennoch werden diese Produkte steuerlich benachteiligt. Es wird höchste Zeit, diesen Irrsinn zu beenden. Wir sind froh, mit Knuspr einen Partner auf Einzelhandels-Seite gefunden zu haben, mit dem wir gemeinsam ein Zeichen setzen und der aktuellen Forderung von privatwirtschaftlicher Seite aus Nachdruck verleihen können. Gemeinsam fordern wir die Politik dazu auf, endlich zu handeln”, sagt Helge Weitz, Geschäftsführer DACH & Polen bei Oatly.

Stephan Lüger, Commercial Director und Geschäftsführer Knuspr
Stephan Lüger, Commercial Director und Geschäftsführer Knuspr © knuspr

Die Kosten für die Aktion teilen sich Oatly und Knuspr jeweils zur Hälfte. Im Rahmen einer ähnlichen Aktion im Januar 2023 hat Knuspr als erster Lebensmittelhändler überhaupt die Mehrwertsteuer auf Milchersatzprodukte gesenkt. Der Anteil an Milchersatzprodukten in den Einkaufskörben schoss im Zuge dessen sofort um mehr als fünf Prozent nach oben, wie Stephan Lüger, Commercial Director und Geschäftsführer Knuspr, erklärt: „Es gab für uns damals schon keinen akzeptablen Grund, dass unsere Kunden für Milchersatzprodukte mehr zahlen sollten. Und es gibt ihn auch heute nicht. Deshalb freut es uns umso mehr, mit Oatly einen Partner gefunden zu haben, der uns hier unterstützt. Es wird höchste Zeit, dass die Politik hier tätig wird.”

Good Food Insitute Europe fordert Steuersenkung

Auch von Seiten der NGOs erfolgt Unterstützung. So meint Ivo Rzegotta, Senior Public Affairs Manager bei dem Good Food Insitute Europe: „Damit künftig noch mehr Menschen zu nachhaltigen Optionen greifen, müssen pflanzliche Alternativen preislich auf Augenhöhe mit Kuhmilch kommen. Die Benachteiligung von pflanzlicher Milch bei der Mehrwertsteuer bewirkt das Gegenteil und steht in eklatantem Widerspruch zu den deutschen Nachhaltigkeitszielen. Daher sollte der Gesetzgeber diese Diskriminierung schnellstmöglich beenden.“

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