Viele Deutsche sind bereits offen für Fleischalternativen auf dem Grill, die Mehrheit bleibt jedoch skeptisch.
Eine neue Studie vom Online-Supermarkt Knuspr in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Appinio zeigt die Affinität der Deutschen zum Grillen in den Sommermonaten. Aus der Umfrage geht hervor, dass jeder Fünfte (20 %) während der Sommermonate wöchentlich grillt, 38 % grillen mehrmals im Monat und mehr als die Hälfte (52 %) der Deutschen hat dieses Jahr aufgrund der Fußball-Europameisterschaft öfter als sonst den Grill angefeuert.
Unterschiede stellte die Studie in Bezug auf Alter und Geschlecht fest. Insbesondere in Hinblick auf die Auswahl der Grillprodukte sind diese laut Umfrage zu erkennen: Während Grillgemüse bei Frauen auf Platz 2 der beliebtesten Grillprodukte steht, landet es bei Männern erst auf Platz 5. Jüngere Menschen (18-24 Jahre) bevorzugen beispielsweise Grillkäse (51 %) mehr als ältere Jahrgänge (55-65 Jahre), bei denen Schweinesteak (64 %) und Würste (79 %) besonders beliebt sind.

Einstellung zu Fleischalternativen: Offen, aber skeptisch
Viele Deutsche zeigen sich beim Grillen offen für Fleischalternativen: Jeder Dritte (33 %) grillt bereits vorwiegend fleischfrei und mehr als die Hälfte (57 %) ist offen für fleischlose Alternativen. Jüngere Menschen (18-24 Jahre) greifen dabei deutlich häufiger zu Fleischalternativen (24 %) als ältere Generationen (55-65 Jahre, 14 %).
Trotz dieser Offenheit herrscht jedoch eine gewisse Skepsis: Fast die Hälfte (42 %) der Befragten empfindet vegane Burger als „Beleidigung für jeden echten Grillmeister“ und knapp 60 % sind der Meinung, dass Grillen ohne Fleisch kein echtes Grillen ist. Dennoch ist man offen für Neues und wagt sich auch an eher ungewöhnliche Produkte: Pizza (24 %, Mehrfachantworten möglich) oder auch Wassermelone (19 %) landen bei knapp jedem Fünften auf dem Grill, Avocados (18 %) bei mehr als jedem Zehnten.
Außerdem legen die Deutschen laut Umfrage beim Kauf von Grillprodukten den größten Wert auf Qualität, auf Platz 2 folgt der Preis. Aspekte wie Nachhaltigkeit und Marke spielen hingegen auf Plätzen sechs und sieben eine untergeordnete Rolle.

Bio-Grillen ist teurer als vegan
IW-Ökonomen haben vor kurzem ermittelt, wie groß die Preisunterschiede zwischen einem konventionellen, einem Bio- und einem veganen Grillteller sind. Dazu haben sie Warenkörbe mit typischen Grillzutaten wie Fleisch, Grillgemüse, Salat, Beilagen und Saucen für vier Personen zusammengestellt und verglichen.
Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass die Nachfrage nach veganen Alternativen stetig ansteigt. Zwar ist demnach ein pflanzenbasierter Warenkorb immer noch etwas teurer (+22 Prozent) als ein fleischhaltiger, aber deutlich günstiger als die Bio-Variante. Pro Person zahlt man für die Bio-Variante mehr als 12 Euro, für die konventionelle etwa 6,70 Euro und für die vegane Variante circa 8,20 Euro.
„Die hohen Preise sind verantwortlich dafür, dass Bio-Produkte auch im Jahr 2024 noch kein Massenphänomen geworden sind. Nicht jeder kann sich Bio-Lebensmittel leisten“, kommentierte IW-Ökonomin Adriana Neligan.
Weitere Informationen: knuspr.de