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Brevel sichert sich Abnahmevereinbarungen und Joint Ventures für sein Mikroalgen-Protein

Das Startup Brevel aus Israel sichert sich langfristige Abnahmevereinbarungen sowie Joint Ventures für sein Mikroalgen-Protein und setzt dabei auf eine Produktionsstrategie, die den Marktzugang stärken soll.

Der Mikroalgenprotein-Innovator hat die FOAK-Strategie (First-Of-A-Kind) umgesetzt, indem er seine Anlage für firmeneigene Fermenter im industriellen Maßstab für Mikroalgen-Protein gebaut hat. Das Unternehmen hat bereits zwei Handelsabkommen mit Lebensmittel- und Getränkeunternehmen abgeschlossen.

Eine FOAK-Anlage ist eine Produktionslinie oder Fabrik, die neue Technologien erstmals im kommerziellen Maßstab vorstellt. Dies gibt Investoren, Kunden und Partnern die Gewissheit, dass die Technologie in der Praxis anwendbar ist, wodurch das Technologierisiko effektiv minimiert wird. Sobald eine solche Validierung erreicht ist, verlagert sich der Fokus auf betriebliche und marktbezogene Herausforderungen, wodurch das Gesamtrisiko erheblich reduziert werden soll.

Die Finanzierung der alternativen Proteinherstellung

In seinem neuesten Bericht „Funding The Build“ beleuchtet das Good Food Institute (GFI) die Finanzierungslandschaft für den Ausbau des Sektors für alternative Proteine. Der Leitfaden konzentriert sich auf einen Engpass – die Finanzierung der Skalierung der alternativen Proteinherstellung – und schlägt strategische Lösungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen vor.

GFI berichtete, dass das Institut bestimmte Strategien für diese Aufgabe identifiziert hat. So können beispielsweise Hersteller von proteinbasierten Produkten mit Protein- oder Molkereiunternehmen in die Co-Produktion einsteigen. Andere Unternehmen, die es vorziehen, eigene Anlagen zu bauen, könnten sich für die Finanzierung durch ausgewählte US-Regierungsprogramme und Staatsfonds qualifizieren. Eine weitere Strategie wäre die Bildung strategischer Partnerschaften mit großen Agrar- oder Lebensmittelkonzernen.

© The Good Food Institute (GFI)

„Unser Bericht macht deutlich, dass Unternehmen Optionen haben, aber diese Optionen reichen nicht aus. Zusammenarbeit, anhaltende Bemühungen, Einfallsreichtum und Geduld sind erforderlich, um zusätzliche Finanzierungswege zu erschließen. Gemeinsam können Regierungen, Stiftungen, strategische Unternehmen und Investoren die Finanzierung katalysieren, die die Branche benötigt, um das transformative Potenzial alternativer Proteine zu realisieren“, sagt Sharyn Murray, Senior Manager für Investor Engagement und Finanzierung beim GFI.

Brevel hat bereits einige wichtige Meilensteine beim Aufbau seines FOAK-Strategie erreicht:

  • Übergang von der Pilotanlage zu einer neuen, fortschrittlichen, voll ausgestatteten Anlage, die Anfang 2025 für den kommerziellen Betrieb bereit ist.
  • Brevel hat Partnerschaftsvereinbarungen mit zwei Arten von Unternehmen: Abnehmern – also Kunden (in der Regel Lebensmittelhersteller), die die Proteine von Brevel in ihren Produkten verwenden wollen, sowie Produktionspartnern, die an Joint Ventures zum Bau und Betrieb einer Produktionsanlage zur Herstellung von Protein als Zutat interessiert sind.

Das Startup arbeitet derzeit mit weiteren Geschäftspartnern zusammen, um einen Pool von Verträgen zu sichern und um Vertrauen bei Partnern und Investoren aufzubauen und sicherzustellen, dass die Ergebnisse der nächsten Produktionslinien vollständig vermarktet werden. Solche Vereinbarungen können dazu dienen, Fremdkapital zu beschaffen und das Vertrauen der Produktionspartner zu gewinnen.

Brevel arbeitet auch mit Partnern am Aufbau viel größerer Produktionslinien und seine FOAK-Anlage soll als Vertrauensbasis für diese Partner dienen, die die Finanzierung und den Betrieb dieser nächsten Anlagen übernehmen werden.

Brevel Anlage
© Brevel

„Food-Tech-Unternehmen bringen Innovationen im Proteinbereich hervor“, erklärt Yonatan Golan, CEO und Mitgründer von Brevel, zusammen mit seinen beiden Brüdern Ido und Matan. “Pflanzliche Burger haben vor einigen Jahren einen großen Einfluss auf den Markt gehabt und pflanzliche Produkte in den Mainstream gebracht. Jetzt ist die Zeit für die nächste Phase von pflanzlichen Produkten 2.0 gekommen, die besser für Sie, nahrhafter und erschwinglicher für die Verbraucher sein werden. Die firmeneigene Technologie und das Know-how von Brevel ermöglichen es uns, ein Protein auf Chlorella-Basis herzustellen, das ein vollständiges Aminosäureprofil aufweist, ein hochfunktionelles Produkt und kostenparitätisch ist. Es hat außerdem einen neutralen Geschmack und eine neutrale Farbe, ist äußerst nachhaltig und hinterlässt einen minimalen ökologischen Fußabdruck.“

Brevel kultiviert seine Mikroalgen in Bioreaktoren in Innenräumen durch die Fermentation von Zucker. Einzigartig an seiner Technologie ist die gleichzeitige Anwendung von Licht und Fermentation. Dies ermöglicht die Erzeugung nährstoffreicher Mikroalgen in großen Mengen, ohne jegliche Form von Genmodifikation.

Die FOAK-Anlage von Brevel wurde bewusst mit einer schlanken Struktur konzipiert – gerade genug, um ein vollwertiges kommerzielles System zu demonstrieren. Durch die Entwicklung und den Bau sowohl der eigenen Fermenter als auch der Fabrik konnte Brevel die Investitionsausgaben deutlich unter den traditionellen Branchenmaßstäben halten. Die Systeme durchlaufen derzeit Testläufe und sollen Anfang 2025 voll einsatzfähig sein.

Yonatan Golan moderiert am 19. November 2024 in Singapur eine Podiumsdiskussion auf dem Asia-Pacific Agri-Food Innovation Summit mit dem Titel: „Die nächste Phase der Lebensmitteltechnologie: Bau von ‚First of a Kind‘-Anlagen (FOAK) und Sicherung von Abnahmevereinbarungen.“

Weitere Informationen: brevel.co.il

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