Proteine

FIELD-TO-FORK: Eine neue Generation pflanzlicher Ersatzprodukte

vegan source of protein pflanzliches eiweiß
© photka – stock.adobe.com

Ein Verbund von Schweizer Akteuren startet ein neues Forschungsprojekt zur Entwicklung pflanzlicher Rohstoffe.

Das Schweizer Startup Fabas lanciert gemeinsam mit Prof. Michael Beyrer und seinem Team von der Fachhochschule Westschweiz in Sion sowie der Groupe Minoteries SA ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Rohstoffs für die Herstellung pflanzenbasierter Ersatzprodukte. Das vielversprechende Projekt wird finanziert von der Innosuisse und der Klimastiftung Schweiz.

Ausgangslage

Pflanzliche Ersatzprodukte sind so beliebt wie noch nie. Sie gelten als nachhaltige Alternative zu tierischen Produkten, die derzeit erhältlichen pflanzlichen Produkte können in puncto Nachhaltigkeit aber leider noch nicht das liefern, was sich viele Konsumenten davon versprechen. Grund dafür ist das proteinreiche Pulver aus Hülsenfrüchten (sog. Proteinisolat), auf dem die meisten pflanzlichen Ersatzprodukte derzeit basieren. Die Produktion von Proteinisolat verursacht hohe Co2-Emissionen. Proteinisolate sind zudem nur beschränkt funktional, was zur Konsequenz hat, dass die damit hergestellten Ersatzprodukte oftmals vieler Zusatzstoffe bedürfen, um geschmacklich und in Bezug auf die Textur ansprechend zu sein.

pflanzlicher burger
© Hilcona AG

Lösungansatz

Mit dem neuen innovativen Forschungsprojekt soll ein Rohstoff entwickelt werden, der als Basis für eine neue, verbesserte Generation pflanzlicher Ersatzprodukte genutzt werden kann. Pflanzliche Ersatzprodukte, die halten, was sie versprechen: eine nachhaltigere Alternative zu Fleisch, gleichwertig im Geschmack, möglichst ohne Zusatzstoffe. Die Innosuisse und die Klimastiftung Schweiz unterstützen dieses Projekt, das mit einer Laufzeit von rund 2.5 Jahren angesetzt wurde, unter anderem deshalb, weil der innovative Produktionsprozess ein enormes Potential zur Reduktion von Co2-Emissionen hat.

Vertreter aus der gesamten Wertschöpfungskette

Mit dem Forschungsprojekt sollen nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Proteinextraktion von Hülsenfrüchten erzielt werden, das Projekt hat auch ein handfestes Ziel: ein marktfähiges Produkt, das den gestiegenen Ansprüchen von Konsumenten und Herstellern gleichermaßen gerecht wird. Aus diesem Grund werden unterschiedliche Interessensgruppen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus Landwirtschaft und Privatwirtschaft miteinbezogen, darunter u.a. IP-SUISSE (Anbaukoordination), Hilcona AG (Produktentwicklung) und Emmi Schweiz AG (Produktentwicklung).

Das Proteinboosterteam © Hilcona AG

Über die Partner

Fabas ist ein Startup aus Zürich mit der Mission, mehr pflanzliche Proteine auf die Schweizer Teller zu bringen. Seit 2021 versorgt Fabas den Schweizer Detailhandel mit Produkten auf Basis von Hülsenfrüchten. Die Rohstoffe für ihre Produkte beziehen sie direkt von den Landwirt:innen aus der Region. „Geschmack und Textur pflanzenbasierter Produkte müssen besser werden. Mit der Entwicklung eines innovativen Rohstoffs gehen wir das Problem an der Wurzel an“, sagt Fabas Mitgründer Anik Thaler.

Das Team rund um Prof. Michael Beyrer von der Westschweizer Fachhochschule in Sion hat bereits viel Erfahrung bei der Entwicklung von Alternativen zu tierischen Produkten Die Fachhoschule hat mit diesem Projekt erstmals die Möglichkeit, die vielfältigen Kompetenzen auf lokale Rohstoffe anzuwenden – eine Neuheit in der Schweiz. „Bei der Innovation von pflanzlichen Produkten sind wir dringend auf nachhaltigere Lösungen angewiesen. Dafür müssen wir die Verarbeitungsverfahren anpassen“, so Prof. Michael Beyrer.

Die Groupe Minoteries SA (GMSA) ist eine Schweizer Mühlenbetreiberin. 2022 hat die GMSA im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung in einen Windsichter zur Herstellung von Proteinkonzentraten investiert und ist damit die erste Anbieterin von Proteinkonzentraten in der Schweiz. „Dank unserer Kooperation mit Wissenschaft und Startup können wir eine neue Lösungen schnell und effizient auf den Markt bringen“, sagt Valérie Vincent, Qualitätssicherung und Entwicklung bei Groupe Minoteries.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.hilcona.com und

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